»Verschwörungstheorien sind abstrus, sie vermischen Fakten mit erfundenen Behauptungen, und was allen gemeinsam ist: sie bauen auf stereotypen Feindbildern auf.«
Der Begriff Verschwörungstheorie ist meist negativ konnotiert und soll Ansätze und Erklärungsversuche zu bestimmten Sachverhalten diskreditieren oder sogar lächerlich machen. Die Behauptung ist, dass jemand mit seiner Erklärung, eine »Verschwörung« zu sehen scheint und damit nicht ernst genommen werden müsse. Ob der Erklärungsansatz der Wahrheit entspricht oder nicht, spielt hierbei primär keine Rolle, es geht um die Verunglimpfung eines Erklärungsversuchs. Außerdem soll dem vermeintlichen »Verschwörungstheoretiker« einen mangelnden Realitätsbezug, Paranoia und Unsachlichkeit vorgeworfen werden. Dabei funktioniert das Schlagwort auf mehreren Ebenen.
Zunächst bin ich der Überzeugung, dass Wissen und Glauben eben nicht konträr zueinander stehen. Auch Fakten, Beweise und Tatsachen werden erst dann als solche anerkannt, wenn an sie geglaubt wird. Endgültige objektive Fakten kann es in einer arbeitsteiligen Gesellschaft gar nicht geben. Insofern ist das oft reproduzierte Denken, dass Wissen objektiv sei und den Tatsachen entspreche und das Glaube nur subjektive Spinnerei sei, naiv und leichtgläubig. Wissen und Glauben sind zwei Seiten einer Medaille, prägen, bestimmen und beeinflussen sich gegenseitig. Wir glauben das, was uns in den bürgerlichen Medien, in der Schule, in Büchern usw. erzählt wird und halten es für Tatsachen. Letztlich ist alles Glaube und kein Wissen. Wir selbst entscheiden nur, was wir bereit sind zu glauben und was nicht. Insofern ist der Vorwurf der »Verschwörungstheorie« ein Zeichen dafür, dass wir an einen bestimmten Erklärungsansatz nicht bereit sind zu glauben. Was aber wenig damit zu tun hat, ob es nun wahr ist oder nicht.
Darüber hinaus würden kritische Zeitgenossen zustimmen, dass die Welt selten so ist, wie sie scheint. Selten so ist, wie sie uns in Medien, Büchern, Schulen usw. erklärt wird. Geschichte wird von den Siegern geschrieben, Medien lügen, verzerren und ignorieren gezielt Sachverhalte, Eltern erzählen uns ‑meist aus Rücksicht- oft nur die halbe Wahrheit, Unternehmen verdrehen Sachverhalte wie es ihnen am meisten Profit bringt usw. Es sei mal dahingestellt, ob es eine objektive letztgültige Wahrheit hinter den Dingen überhaupt gibt und geben kann, sicher ist aber, dass wir tagtäglich belogen und betrogen werden.
Das kritische Hinterfragen von vermeintlichen Offensichtlichkeiten gehört demnach zum aufgeklärten und kritischen Geist. Das nun viele das Diktat der Wahrheit für sich in Anspruch nehmen möchten, ist dabei wenig verwunderlich. Wer jedoch anderen eine Verschwörungstheorie vorwirft, unterstellt zugleich, dass es keine Verschwörungen gibt. Im Zeitalter des Internets kommt aber so einiges ans Tageslicht, was bis vor einigen Jahren, viele als Spinnerei und Verschwörungstheorie abgetan hätten. Ich denke hierbei an Wikileaks, aber auch an Vroniplag. Nicht zu vergessen sind auch die weltweiten jahrzehntelangen CIA-Machenschaften rund um den Globus.
Das vermeintliche Gegenteil einer Verschwörungstheorie wären demnach Fakten, Tatsachen und Beweise. Nun liegt es aber in der Natur der Sache, dass es nicht für jeden Sachverhalt stichhaltige Beweise oder Fakten geben kann und meist auch nicht geben soll. Geheimnisse sollen geheim bleiben. Verschwörungstheorien funktionieren aber auch als Ablenkung, Verwirrung und Desinformation. Um die vermeintliche Wahrheit hinter den Dingen zu verschleiern und zu verbergen, werden gezielt Erklärungsversuche gestreut, die als schwer nachvollziehbar gelten. Manchmal wird auch der Wahrheit nicht getraut — und so wird die Wahrheit selbst zur besten Tarnung.
»Manchmal wird auch der Wahrheit nicht getraut«
die Erde ist keine Scheibe
der Papst ist nicht unfehlbar
Maria hat gepoppt
Jesus starb am Kreuz und verweste
Es gibt keine Realpräsenz beim Abendmahl (Friss Deinen Gott, bäh)
Jesus hat gegessen und getrunken — und geschifft
—> Am Besten vermarkten sich Verschwörungstheorien, für die man Eintritt zahlen muss
(Wenn man mal kath. Dogmatik als Verschwörung zur Verschleierung der Wahrheit begreift)
Am besten gefällt mir der erste Absatz.»Verschwörungstheorie« als Vorwurf, dass das Quatsch sei, was einer erzählt.
Ich kenne diese Abwehr von Überlegungen, Erfahrungen, Deutungen dieser Erfahrungen unter dem Vorwurf: Das ist ja subjektiv oder: Das ist ja relativ. Ich stelle mir gerade einen Schüler vor, der seinem Lehrer immer erwidert, das sei ja alles nur sein Standpunkt. Der Schüler wird nach Jahren so ungebildet die Schule wieder verlassen, wie er sie betreten hat.
Die Abwehr von Wissen scheint mir ein noch größeres Problem zu sein, als der Erwerb von Wissen.
Derjenige, der sagt, das sei doch alles nur subjektiv, lässt die Objektivität nicht an sich heran.
@Unschland
Muss das eigentlich sein, dass Sie mitmachen, wenn schon jeder geistig halbgare Spinner auf den religiösen Gefühlen Gläubiger herumhackt? Was die Kirchen fabrizieren, ist das Eine, was die Bibel lehrt, etwas anderes.
Ich könnte jetzt mit Gleicher Münze zurückzahlen und mich über das lustig machen, oder so boshaft herziehen wie Sie über Glauben, was Ihnen etwas bedeutet. Das aber verbietet mir mein christlicher Glaube. Ist das so schlecht?
Ist Boshaftigkeit ihr allgemeiner Wesenszug? Wie wollen Sie die Welt eigentlich verbessern, wenn Sie nicht einmal die Meinungen anderer Menschen tolerieren können, weil Sie diese nicht verstehen? Wieso sollte Ihnen jemand etwas glauben, also Ihren Glauben teilen, wenn Sie nicht einmal bereit sind, anderen Menschen ihren Glauben zu lassen?
Wer so giftig herumgällt wie Sie es hier getan haben, sollte etwas gegen seine eigene Verbitterung tun. Sich nicht anmaßen für eine Verbesserung der Welt einzutreten, die er mit seinem eigenen Verhalten nur schlimmer macht.
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Viele Ermittlungen beginnen mit einer Verschwörungstheorie. Man kann gar nicht investigativ im Journalismus, in Politik, Justiz u.ä. tätig sein, ohne eine Verschwörungstheorie zu bilden. Der Unterschied ist, das Mühen aufgewendet werden um die Theorie zu beweisen. Verschwörungstheoretikern sind diese Möglichkeiten meist nicht gegeben.
Andererseits ist es nichts neues, das in Umbruchzeiten eine Menge Menschen nach Erklärungen suchen. Daraus entwickelt sich eben dieser Hang zu Verschwörungstheorien. Das ganze noch mit ein bischen Esotherik, Psychose, Paranoia und Unwissenheit gepaart, gewürzt mit rücksichtslosem Geschäftsgebaren einiger angeblicher »Aufklärer« dann kommen da solche Konzepte wie Chemtrails heraus.
Allerdings sollte man diese Form der »Verschwörungstheorien« einfach mal als Metapher verstehen, dann wird aus den abstrusen Gedanken ein klares Bild:
Die Luft wird vergiftet durch die (An)-Führer der Welt, das Leben wird gezwungen die verteilten Gifte einzuatmen. Die Gifte sind so sichtbar, als stünden sie am Himmel, aber keiner will sie wahrnehmen.
Ich bedaure immer sehr das ich nicht malen kann :nene:
»[....]Wer jedoch anderen eine Verschwörungstheorie vorwirft, unterstellt zugleich, dass es keine Verschwörungen gibt. Im Zeitalter des Internets kommt aber so einiges ans Tageslicht, was bis vor einigen Jahren, viele als Spinnerei und Verschwörungstheorie abgetan hätten[...]«
Wunderbarer Satz, der genau das auf den Punkt bringt was ich bei der »Verschwörungstheorie-Keule« seit dem 11. September 2001 denke — Die ist nur eine billige Ausrede für Nichtdenken, und alles glauben was uns Medien, Politiker und Wirtschaftsbosse auftischen.
Übrigens, die USA kennen in Punkten Terrorismusbekämpfung sogar den juristischen Straftatbestand der »Verschwörung« (sogar lange vor dem Anschlag auf’s WTC), weswegen eben weltweit gegen Al Quaida und Co. gekämpft wird bzw. warum es Guantanamo-Bay und andere Folterknäste (z.B. Abu Ghraib im Irak) überhaupt gab/gibt — Die Benutzer der »Verschwörungstheorie-Keule« sollten darüber einmal nachdenken ;-)
Gruß
Bernie
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@ Hannzi
Wer hat noch gleich die Bibel redigiert?
Ansonsten: etsi deus non daretur, dann klappt’s auch mit der universelleren Menschenliebe!
Ihnen ist schon irgendwie klar, dass ihre giftige Apologese mit unmotivierten Tiefschlägen nicht überzeugend »christlich« rüberkommt? Traditionell ja — ein Glück für mich, dass »Gotteslästerung« noch kein Straftatbestand ist.
Das Wundergedöns könnte man im historischen Kontext auch als Werbefeldzug ansehen, schließlich hat zu der Zeit ja auch jeder römische Kaiser, sol invictus, Wunder getätigt. Da hat man sich Einiges abgeschaut. Damit dass das Abendmahl in seiner heutigen Form vom Mithras-Kult inspiriert ist, mit dem sich die römischen Christen die Katakomben teilten und konkurrierten, will ich hier gar nicht kommen — einfach miteinander das Brot brechen ist zu profan und wenig werbetauglich.
Wenn für Sie die »Frohe Botschaft« entwertet wird, wenn man ihre antike Vermarktung bemängelt, essen sie halt lieber die Medizin mit ihrer Verpackung. Aber auch antiker Zeitgeist ist ja wieder »in«
http://kritikundkunst.wordpress.com/2011/05/18/bild-war-dabei-es-gibt-ein-leben-nach-dem-tod/ (Sogar mit Dr.Prof-Gütesiegel)
Wenn es zu derartig unfreiwilliger Comedy führt, will ich dass »Boshaftigkeit« mein bestimmender Wesenszug bleibt.
Außerdem will ich die Welt nicht verbessern, ich will nur, dass sie rationaler und gerechter wird.
Ihr Glaube scheint wenig gefestigt, angesichts der Widersprüche in Ihrem Post. Wenn sie mich denn als bösen Satan hochschreiben, der sogar mit wenigen Worten die Welt »schlimmer« machen kann (Boa, bin ich mächtig,666) haben Sie diese Prüfung nicht bestanden.
Was juckt’s die deutsche Eiche, wenn sich ein Eber an ihr reibt?
Was ich geschrieben habe und was Sie lesen, dazwischen liegen zwei Welten.
Über Religion mit jemandem zu kommunizieren, der Religion verachtet macht nicht viel Sinn.
Ich habe nicht vor mit Ihnen ein Streitgespräch zu führen. Wenn ich die wollte, könnte ich einfach bei TP trollen. Sinnloses Gezänke, fruchtloses gegenseitiges anbellen — Genau danach ist mir nicht und genau deshalb werde ich das Thema mit Ihnen nicht vertiefen.
Lernen Sie aus meiner ersten Antwort, oder sehen sie den bösen religiösen Fanatiker in mir und sonnen sich als aufgeklärten Philosophen in ihren Worten, mir ist das einerlei.
MFG
Ich verachte keine Religionen, eine ihrer typischen Unterstellungen.
Ich verachte Heuchler und Pharisäer
Glaube != Wissen !
Wenn ich glaube das die Blätter der Pflanzen grünen Farbstoff enthalten, denn sie sehen ja grün aus, bedeutet das nicht das dem so ist.
Wenn ich dagegen weiß was Absorbtion ist und wie Farben »entstehen« können, dann kann ich durch wiederholbare Experimente wissenschaftlich Beweisen das das Chlorophyll das grüne Licht als Energiequelle für die Photosynthese verwendet und die sichtbare Farbe durch alle übrig gebliebenen Lichtfarben entsteht.
Wer eine Theorie aufstellt muß auch in der Lage sein entweder durch direkte experimentelle Beweise selbige zu unterstützen oder zumindest auf bereits bewiesenen Theorien aufbauen.
Glaube braucht keinerlei Beweise, deswegen ist er ja neben dem Nationalismus einer der größten Feinde der Menschheit, erlaubt er doch die Masse von wenigen »Obergläubigen« kontrollieren zu lassen.
Wie es die aktuelle Finanzkrise gerade wieder deutlich zeigt.
Ihr Text liest sich nur anders. Wenn Sie Heuchler und Pharisäer verachteten, hätten Sie das nur schreiben brauchen, habe ich selbst auch schon öfters afaik sogar hier im Blog getan (Jesus Christus zu seiner Zeit übrigens auch). Sie aber haben einige Glaubenssätze genommen und diese als Verschwörungsformeln entlarvend darstellen wollen, gleichzeitig eine Art beleidigende Wortwahl bzw. Sinnkonstellation im Zusammenhang verwendet. Genau wissend das davon der durchschnittliche Kirchgänger sehr betroffen sein würde.
Das verrät Ihre Haltung, weil Sie »wie mit Schwertstichen verletzend reden« anstelle einfach zu sagen was sie denken ohne Menschen und ihren Glauben anzugreifen und den Respekt aufzubringen, den eigentlich der Artikel für Verschwörungstheorien selbst einfordert indem er damit auch die Freiheit des Denkens proklamiert, die Freiheit auch das vermeintlich Undenkbare zu Denken und davon überzeugt sein zu dürfen. Damit disqualifiziere nicht ich mit unberechtigter selbstgerechter Kritik Sie, sondern Sie sich durch Ihr Verhalten selbst. Und darauf wollte Ich Sie und andere Leser aufmerksam machen.
@unglaeubiger
Es gibt keine »Farben«. Ihr Kommentar ist ein noch besseres Beispiel, um was es mir geht. Denn die Farben, die Sie sehen, die sind in ihrem Gehirn durch elektromagnetische Wellen reproduziert. Die Wirklichkeit ist nicht Farbig, sondern unsere subjektive Wahrnehmung ist farbig.
Und genau deshalb ist es immer so, das Wahrheit auch aus einer Perspektive entsteht, aus der Fakten analysiert werden. Der Sache selbst ist die Wahrheit nicht immer impliziert, sondern erst durch das akzeptieren einer subjektiven Sichtweise, dem einnehmen der Position des Anderen, dem einfühlen und mitfühlen, daraus wird das Verstehen genährt, welches die Sichtweise eines Anderen dann als Wahr erscheinen läßt. Dann kann man glauben, was der Andere sagt, weil man nachvollzogen hat, wieso er glaubt was er glaubt und dann erst kann man auch einen Menschen abholen wo er gerade steht. Nicht jedoch durch die brutale Verneinung des Anderen Standpunktes. Denn im Verleugnen des Anderen, verleugnen wir uns letztlich nur Selbst.
@hannzi:
Es gibt sehr viele Farben von denen wir jedoch nur einen ganz kleinen Bruchteil wahrnehmen können.
Aber die Farben existieren REAL und können immer wieder beliebig häufig reproduziert werden.
Genau da liegt der Unterschied zwischen Glauben und Wissen.
Wissen ist objektiv und beliebig reproduzierbar, Glauben nicht.
Jetzt ließe sich noch mal philosophisch diskutieren, wie man »Moral« so definieren kann das es auf jede beliebige Situation »objektiv« und ohne eine Wahl zu lassen anwendbar ist.
Nebenbei bemerkt Menschen sind niemals objektiv, das macht sie ja gerade zu dem was sie sind.
http://de.wikipedia.org/wiki/Visuelles_System
http://de.wikipedia.org/wiki/Farbe
Wir sehen nicht was wirklich ist, sondern das, was wir glauben zu sehen, weil wir gelernt haben zu sehen, was uns gesagt wurde über das, was wir als Sinneseindruck darüber wahr genommen haben.
Genauso ist im übertragenen Sinne das geistige Sehen zu verstehen, das Zusammenhänge und Bewußt-SEIN über diese Zusammenhänge meint. Letztlich jedoch einem identischen Lernprozess unterliegt wie das buchstäbliche Sehen, jedoch andere »Sinneseindrücke« einbezieht. Im genannten Zusammenhang nämlich das gesamte Denken, das gesammelte Wissen zu analysieren mit allen möglichen Sinneseindrücken und deren Konsistenz zueinander zu vergleichen und zu verifizieren.
Dann, wenn man diese Erkenntniss in seiner Gänze begreift, dann kann man auch das unbestimmte Gefühl nachfühlen, das viele Menschen antreibt an VT zu glauben. Sie fühlen etwas vorbewußt, nämlich das etwas nicht in Ordnung ist mit der sie umgebenden Welt und den Erklärungen, die sie dazu bekommen.
Die so Betroffenen können es aber nicht benennen weil sie einerseits sich dieser Welt unterwerfen, aber andererseits innerlich gezwungen sind, die Antworten zu suchen. Es ist letztlich also Angst, die sie zwingt, lieber an eine VT zu glauben, als die Wirklichkeit zu ertragen, daß man nämlich nicht alles genau erklären und nicht alles genau wissen kann, das Unsicherheit über Zustände normal sind.
Es werden um das Unerträgliche zu ertragen dann Illusionen geschaffen, Abbilder einer Wirklichkeit, die metaphorisch etwas beschreiben, aber im Detail und ihrer wirklichen Aussage oft völlig abstrus sind.
Im Einzelfall kann für das Individuum Schizophrenie das Ergebniss eines solchen Vorgangs sein. Der Spagat zwischen gelernter Wirklichkeit und erlebter Wirklichkeit ist eben unmöglich herzustellen. Die Ansprüche der Politik, die Ansprüche der Wirtschaft, die Ansprüche der Aufklärer, die Ansprüche der Kirchen, die Ansprüche der Weltverbesserer, ja selbst die verinnerlichten Ansprüche des Selbst.
Immer wieder scheitert es daran, das die Motive gänzlich andere sind, als die kommunizierten Motive, was das handeln dann zumeist verrät. Daraus bildet sich das Spannungsfeld, das Potential das Menschen krank macht und einen Ausweg aus dieser verzweifelten Spannung dieser Doppel-Bind-Situation sucht und sich durchaus in seltsamen Erklärungsversuchen über die Wirklichkeit äußert, die als VTs gelten.
Um möglichen Klarheiten beim Leser vorzubeugen noch folgende interessante Information bzw. Beobachtung zu VTs und passend dem jeweiligen Weltbild:
Bei »den Linken« sind es VTs über die Mächtigen, bei »den Rechten« sind es VTs über »die Unterdrückten«, bei »den Herrschenden« Vts über »die Beherrschten«, bei »den Atheisten« VTs über »die Religiösen«.
Vorurteil und VT sind Partner.
MFG
@Hannzi, sorry, daß ich da mal drauf hinweise, Wiki definiert Farbe nach DIN, unglaeubiger nach physikalischen Gesichtspunkten als Emissionsspektrum, Künstler definieren da gerne einen Zustand oder auch Gefühl hinein, Blinde fühlen damit Temperaturunterschiede usw. , bedeutet also, es liegt im Auge des Betrachters, noch genauer vom Standpunkt im System, nach bisherigem Modell von Raum und Zeit ...
Und was Sie dort beschreiben, nennt man gemeinhin Instinkt, eine Mischung aus Erfahrung und Hochrechnung des Gehirns. Niemand verbietet Ihnen zu glauben und Niemand zieht hier über Religion her. VT und Vorurteile haben nichts miteinander zu tun. VT hat sich zu einer Propagandawaffe entwickelt und Vorurteile sind ein Ergebniss von Erziehung und Umwelteinfuss der nicht hinterfragt wurde. Entspannen erscheint mir hier sinnvoll.
Ich find Glauben auch ganz toll, zumindest ist es ein faszinierendes Geschäftsmodell. Wissen ist ein vorübergehendes Modell zur Erklärung von Vorgängen und Umwelt, mit dem Charme einer gewissen Logik, mehr halt auch nicht. ;-)
»Farbe entsteht im menschlichen und tierischen Sehorgan als Farbvalenz, wenn ein Farbreiz, das ist Licht mit Wellenlängen zwischen 380 nm und 780 nm und mit spektraler Intensitätsverteilung die Zapfen entsprechend deren Wahrnehmungsspektrum erregt. Hier wird erklärt wie diese spektrale Verteilung entstehen kann. Sinngemäß trifft dies für alle elektromagnetischen Wellen zu.«
http://de.wikipedia.org/wiki/Entstehung_von_Farben
Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen — Mancher einer sieht nur gar nicht das er im Glashaus sitzt und wirft Steine, selbst dann noch wenn ihm schon längst jemand zugerufen hat das er im Glashaus sitzt.
MFG
Ich habe das Gefühl, dass es eine Verschwörung gegen das Thema »Verschwörungstheorie« gibt.
:kaffee:
Man sollte nicht nur Verschwörungen wittern sondern schauen, was es zu lernen gibt. Desto unwirklicher die Gedanken einem vorkommen, desto höher das Potential etwas zu lernen.
MFG
@ Hannzi
Sie treten mir als Kreuzritter gegenüber und beschweren sich über scharfe Worte, mit denen ich andeuten wollte, dass diese Dogmen der Verschwörertruppe »Glaubenskongregation/Inquisition« ihren Zweck, den sozialrevolutionären Charakter des Evangeliums zu verdecken und zu verkehren, sehr gut erfüllt haben?
Hättest Du geschwiegen...
*lachmichweg
Haben Sie irgendwas gelesen von dem, was ich geschrieben habe? Um diesen ganzen Pillepalle gings mir doch gar nicht! :sick:
Seis drum.
Bis zum nächsten Thema :euphorie:
Kleiner Nachtrag zum Thema:
Wie ich schon andeutete, sind VTs in meiner Perspektive etwas ähnliches wie Vorurteile, aber nur insofern, da sie einer realistischen Grundlage entbehren und sich auf völlig hahnebüchene Erklärungsmuster stützen. Ich kann ja selbst dann den VTs noch informativen Charakter entnehmen — das nur weil ich klar machen will, das ich nicht gegen VTs sondern für Toleranz Vtlern gegenüber eintrete — sowie klar unterstreiche, das der Hang zur VT ein menschlicher Zug mit vielen Facetten ist (Erklärungen für Unbegreifliches, beängstigendes ohne umfassende Tatsachenkenntniss). Davon unterscheide ich streng die Verschwörungstheorie, die investigative ermittelnde Tätigkeit notwendig macht und ohne die entsprechende Arbeit gar nicht möglich wäre. Hier ist quasi IMMER ein Tatsachen bezogener Verdacht notwendig, der auf der Suche nach weiteren beweisbaren Tatsachen funktioniert und deshalb auch sehr rational ist und gar nicht in der Kritik steht. VTs anderer Natur sind eben oft völlig irrational oder bedürfen kaum wirklicher Belege, sondern nähren sich aus Behauptungen.
Was mir dann noch einmal eingefallen ist, ist der unterstellende Charakter der Vts, der auch auf dem fehlenden Glauben an Menschen und Menschlichkeit an sich begründet ist, dessen Geist ich weiter oben schon darzustellen versuchte. Nämlich die Form der paranoiden Erklärungssuche im VT Muster, die durchweg allen und jedem schlechte Beweggründe unterstellt und im Wesen des Denkens eigentlich selbst schon bösartig ist, da sie Unterstellungen aller Art macht. Also im Sinne von Verallgemeinerung, von Vorurteil.
Dieser Gedanke ließe sich aber auch noch weiter stricken. Genau dann, wenn der Vtler wie es häufiger bei Gruppen, die für Veränderung stehen der Fall ist, sich selbst und seine Motive als besser darstellt, obwohl er sich derselben Methoden bedient, wie die bestehende Herrschaft z.B.
Dann kämen wir wiederum zu einem anderen Wesenszug der Vts.
Weiterhin könnte man das weiter spinnen zur Feindbildkonstruktion, wie ich das auch schon angedeutet hatte, indem dem dämonisierten Feindbild allerlei Schändliches nachgesagt wird.
Oder man sucht eben für bestehende Probleme im Grunde nur einen Sündenbock. Es wird überhaupt nicht mehr systemisch Untersucht und ermittelt, sondern grundsätzlich werden Menschen oder Gruppen, ob Mehrheiten oder Minderheiten ändert nichts an den Tatsachen, für die Fehler von Mensch und Gesellschaft allgemein verantwortlich gemacht. Auch das wäre eine Theorie über eine Verschwörung von Gruppe A gegen die ganze Gesellschaft.
Also sehr interessant wenn man mal vom 0815 Gedanken der VT weg kommt und das gesamte Spektrum der menschlichen Verhaltenskonzepte etwas beleuchtet, die VT streifen bzw. betreffen.
Aber hier gings ja insbesondere um Toleranz für Andersdenkende ... also Vtler ;-)
Zu Beispiel ist die Verschwörungstheorie der US-Regierung nach der Sprengung der WTC-Gebäude (2 Flugzeuge und 3 Sprengungen), die gewesen, dass Bin Laden aus einer Höhle in Afghanistan diesen rießigen Terrorakt gesteuert hat. Es ist eine Verschwörungstheorie, da keinerlei Aussagen dies Beweisen, ja, es gibt noch nicht einmal Indizien.
Demgegenüber gibt es sehr viele Indizien, dass es sich um eine von der US-Regierung selbstinszenierte Terroraktion gegen das eigene Volk war.
Der Text ist kompletter Quatsch. Das schärfste ist, dass tatsächlich behauptet wird, eine objektive Wahrheit existiere nicht. Da frage ich mich natürlich, wie der Autor auf solch eine absolute Wahrheitsaussage kommen kann, wenn er ihr die Existenz abspricht....
Klassischer Fall von Selbstwiderspruch.
Wissen und Glauben sind nicht das gleiche. Am einfachsten stellt man fest, dass Wörter nicht die gleiche Bedeutung haben, indem man bemerkt, dass zwei verschiedene Wörter, ganz seltsamerweise, aus anders zusammen gereihten Buchstaben bestehen. Eventuell ist dies mit einer nicht klonhaften Definition der beiden Wörter verbunden ?
Wie hier schon richtig festgestellt wurde, es gilt zwar, dass wir nichts wissen, aber das wissen wir Heute genauer als vor ein paar Hundert Jahren.
Außerdem ist die Behauptung, in der Wissenschaft würde man lediglich nach Ästhetik diverse Behauptungen als wahr festlegen kompletter Unsinn. Sowas schreibt nur jemand, der nicht wirklich im Wissenschaftsbetrieb drin steckt. Es ist aber so, dass es durchaus oft eine Korrelation gibt zwischen dem was wahr ist und einer eleganten Formel. Ich denke nicht, dass es Zufall ist sondern dass dem Leben ein gewisser Zauber innewohnt, der die Tendenz hat, dass die ästhetischen Formeln die richtigeren sind. Aber das setzt man nicht fest, das bemerkt man im nachhinein.
»Das schärfste ist, dass tatsächlich behauptet wird, eine objektive Wahrheit existiere nicht. Da frage ich mich natürlich, wie der Autor auf solch eine absolute Wahrheitsaussage kommen kann, wenn er ihr die Existenz abspricht....«
Mir wäre das nicht so aufgefallen. Ich habe dein Eindruck, das Sie eher Wissen und Wahrheit ein bischen verwechseln und durch diese Ungenauigkeit zu dem Schluß kommen. Hinzu kommt:
»Wissen und Glauben sind zwei Seiten einer Medaille, prägen, bestimmen und beeinflussen sich gegenseitig.«
Das ist auch aus meiner Sicht richtig. Sie kritisieren aber den Ansatz, das auch Sie mit Glauben konfrontiert seien. Das ist aber dennoch richtig. Wir alle müssen z.B. entscheiden wem wir glauben und Menschen sind da durch eigene Weltanschauung und ihre Denkstrukturen sowieso befangen. Noch immer gibt es Haufenweise Menschen, die glauben der Tagesschau jedes Wort, wieder andere glauben »Wissenschaftlern« bzw. den Berichten über die Wissenschaft jedes Wort.
Wer sich einmal ein Wertesystem zurecht gelegt hat, nach dem er die Welt einteilt, der hat bereits einen Glauben und alles was seinem Wertesystem entspricht (oder Weltbild) das hält er für seriös und glaubwürdig. Alleine das Wort »glaubwürdig« gibt deutlich den Anhaltspunkt preis, um den es geht.
Denn die Zuordnung des nicht »Wissen könnens« bezieht sich erstmal auf Individuuen und nicht auf kollektives Wissen. Das Individuum muss sich ein Glaubens-System zurecht legen, weil es anders nicht leben kann, da es nicht alles wissen kann. Und wer das versteht, der findet auch einen Weg zu einem kritischen Geist und begreift die subjektivität der Wahrheit, die auch insbesondere darauf gründet, was ich weiter oben mitzuteilen versuchte: Nämlich die Perspektive, aus der Wahrheit entsteht und der sie unterliegt, was im Grunde ja dann dasselbe meint.
Aus einer Sichtweise ist dies und das richtig, aus einer anderen Sichtweise wird dasselbe falsch. Es kommt auf die Wertekonstellationen an, darauf, was der Mensch für sich als »Gut und Böse« oder »Richtig und Falsch« eingeteilt hat. Aus dieser individuellen menschlichen Anmaßung heraus, dieses beurteilen zu können aus seiner unvollständigen Perspektive, daraus entsteht dieses Spannungsfeld einer unklaren Wahrheit.
Ein nochmal anderer Aspekt ist, wie Sie andeuten, daß nämlich objektive Wahrheit immer richtig sei im Sinne von Formeln.
Aber genau das ist auch nicht richtig, denn auch diese Formeln beschreiben eine Wirklichkeit, die wir wahrnehmen und können nie alles berücksichtigen, sondern immer nur einen Aspekt der Wirklichkeit. Verändern wir die Perspektive, merken wir schnell, das unsere Wirklichkeitsbeschreibung nichts taugt und neue Bausteine braucht. Spätestens seit Quantenmechanik wird so etwas deutlich: Dieselbe Welt, die wir sehen, existiert gar nicht, sondern ist ein Produkt aus energetischen Formationen und Beziehungen, die irgendwo in unkenntlicher unbeschreibbarer Dimension der Dinge ihren Ursprung hat und die wir durch »beschränkte« Sinne genau so wahrnehmen wie wir sie wahr nehmen.
Weder sehen wir alles, noch sehen wir das Detail komplett von allen möglichen Positionen aus. Wir sind eben doch nur Menschen, die ein Wahrnehmungsspektrum haben, das unter Ausschluß von allem einen Fokus reproduziert. Das ist also Tatsächlich so, aber auch im Übertragenen Sinne auf die gesellschaftlichen Vorgänge bezogen.
Vielleicht sagt der Autor noch etwas dazu? Es würde mich doch noch einmal sehr interessieren, ob ich ihn auch richtig verstanden habe.
MFG
Ich weiß nur, dass wir alle nicht ganz dicht sind. :-)
@Hannzi
Wer sich einmal ein Wertesystem zurecht gelegt hat, nach dem er die Welt einteilt, der hat bereits einen Glauben und alles was seinem Wertesystem entspricht (oder Weltbild) das hält er für seriös und glaubwürdig.
Genau das habe ich in dem Satz »Wir selbst entscheiden nur, was wir bereit sind zu glauben und was nicht.« zum Ausdruck bringen wollen.
@Alexander
Bitte etwas konstruktiver. Danke.
@epikur
Ich versuchs. Also wir selbst entscheiden, was wir bereit sind zu glauben, aber unser selbst wiederum ist von äußeren Umständen beeinflusst. Daher entscheidet auch die Umwelt, wie sich unser selbst entwickelt und damit, was wir bereit sind zu glauben. Also entscheiden wir doch nicht (ausschließlich) selbst, was wir glauben?