...bezeichnete der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU), den Mordversuch auf den Passauer Polizeichef Alois Mannichl. Nicht der Mordversuch, der höchstwahrscheinlich von Rechtsextremen verübt wurde, ist hierbei jedoch das »völlig neue«. Schließlich gibt es durch rechtsextreme Täter schon über hundert ermordete Menschen in Deutschland. Zumindest sagen das die offiziell gezählten bzw. registrierten Morde durch Rechtsextreme. Die Dunkelziffer liegt sicher weit höher. Die »Eskalation der Gewalt«, die Hermann in SpiegelOnline betont, ist eben nicht der Mordversuch an sich, sondern die Tatsache, dass diese Tat in Bayern stattgefunden hat und eben nicht in einem der neuen Bundesländer. Auch das es diesmal keinen Ausländer, sondern einen Polizisten getroffen hat, ist »neu«.
Der 52 Jährige Polizeichef Mannichl hat das Messer-Attentat überlebt — der Stich ging knapp am Herzen vorbei. Laut Presse wurde ihm vor seiner Haustür privat aufgelauert und nachdem der glatzköpfige Täter den Satz: »Viele Grüße vom nationalen Widerstand. Du linkes Bullenschwein, du trampelst nicht mehr auf den Gräbern unserer Kameraden herum« aussprach, stach er mit einem Messer auf Mannichl ein. Der Polizeichef war bekannt für sein konsequentes Vorgehen gegen rechtsextreme Strukturen.
Neben den üblichen Betroffenheitsfloskeln wurde diesmal sogar eine zweiköpfige Sonderkommission eingesetzt um den Fall zu untersuchen bzw. den Täter zu finden. Auch werde man »mit aller Härte und Konsequenz gegen den Rechtsextremismus vorgehen«, so Hermann. Schließlich geht es hier ja um einen Polizisten. Traurig, dass es keine Sonderkommissionen bei den üblichen Mordopfern rechtsextremer Gewalt oder bei Oury Jalloh gab, der 2005 in einer Polizeizelle qualvoll verbrannte. Merkwürdig ist auch, dass es 2008 bereits 83 registrierte Gewalttaten von Rechtsextremisten in der Region Passau gab — der Aufschrei jedoch ausblieb.
Das Totschweigen, Ignorieren oder sogar heimliches Tolerieren des Rechtsextremismus in Deutschland muss endlich ein Ende haben. Ob Angela Merkel gegen den Rechtsextremismus in Deutschland vorgehen wird?
In Deutschland ist bei der Tat immer noch wichtig, wer das Opfer ist!
Ist es ein in der Gesellschaft angesehenes Mitglied oder gar ein hoher Beamter oder Politiker, dann besteht erhöhter Aufklärungsbedarf und natürlich höchste Strafen! Ist es nur ein Mensch, der leben will, aber sonst unwichtig ist, gibt es einen Klaps auf den Hintern und ein paar strenge Worte zu Ermahnung ( oder gar die Kapitulation der Justiz wie bei Oury Jalloh).
Wer sich die Objektivität der Justiz klarmachen will, der braucht nur die Urteile zwischen RAF-Tätern und Nazi-Tätern zu vergleichen. Erstere wurden für ein paar Morde ( die meisten Toten der RAF-Zeit sind RAF-Anhänger!) über Jahre in Einzelhaft gehalten und Jahrzehnte lang eingesperrt; letzere wurde oft mit ein paar Jahren bestraft (wenn überhaupt) und häufig begnadigt.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Massenmörder unter uns leben, bzw. lebten.
Wer das Opfer ist is doch echt scheißegal.Es ist trozdem ein Mensch gewesen mit einer Seele und was für ein Hohes oder Niederes»Tier« er war/ist ist sowas von abartig.Genau wie Menschen Tiere züchten um sie zu töten,auch die gezüchteten haben eine Seele ich werds wahrscheinlich nie verstehen wie man einfach so ein Leben auslöschen kann ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
Vielleicht ja jetzt endlich!
Ich denke auch, dass man nicht von einer neuen Dimension sprechen kann. Aber wenn das zum Anlass genommen wird, die Dinge zu ändern, dann wäre das Resultat trotzdem wünschenswert.
Ob es allerdings so weit kommen wird, bezweifle ich stark. Soweit kann ich nur zur Schau gestellten Aktionismus beobachten.
Mein letzter Satz war wohl ironisch gemeint. Wollte mal lustig sein ;)
Ich zweifle auch ganz stark, dass überhaupt etwas halbwegs sinnvolles gegen den Rechtsextremismus getan wird. Dies lässt die Vermutung der stillschweigenden Toleranz zu und wirft letztendlich die Frage auf, wieso wird es toleriert?
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