Der sogenannte »Wertewesten« hat fertig. Spätestens mit der uneingeschränkten Unterstützung der israelischen Regierung beim Gaza-Krieg und dem systematischen Verleugnen vom Völkermord an den Palästinensern. Zwei Drittel der Weltbevölkerung sehen es genau so. Nur Europa und die USA nicht. Dort ist es weiterhin »Selbstverteidigung«, wenn man rund 50.000 Männer, Frauen und Kinder abschlachtet und ein ganzes Gebiet unbewohnbar macht.
Mit dem Sturz von Assad in Syrien, am 8. Dezember 2024, hat sich der »Wertewesten« nun abermals demaskiert. Die Freude darüber, dass islamistische Terror-Milizen — auf denen vor zehn Jahren noch ein US-Kopfgeld ausgesetzt war — die syrische Regierung gestürzt haben, ist Niemanden bei Verstand mehr zu erklären. Solange Terroristen, egal welcher Couleur, die Drecksarbeit der NATO erledigen und die Interessen der US-Regierung verteidigen — solange sind sie auch »Freiheitskämpfer«, »Rebellen« und »Aufständische«.
Freiheit
Als Osama Bin Laden gegen die Russen in Afghanistan Krieg führte, war er ein »Freiheitskämpfer«. Als Saddam Hussein gegen den Iran Krieg führte, war er ein »wertvoller Verbündeter« der USA. Sobald sie jedoch anfingen, eigene ‑oder sogar den USA diametral entgegengesetzte- Interessen und Ziele zu entwickeln, waren sie zum Abschuss freigegeben. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich prophezeie, nach wie vor, dass wir mit Selenski demnächst oder in einigen Jahren, das Gleiche erleben werden.
Die Finanzierung von Terrorgruppen, Tyrannen, Söldnern und Milizen, welche die Drecksarbeit der US-Regierung erledigen sollen, wird seit über 50 Jahren weltweit betrieben und das sollte jedem halbwegs politisch gebildeten Menschen auch bekannt sein. In diesem Sinne ist das in den letzten Tagen abgefeuerte deutsche Medienspektakel, zur »Befreiung Syriens vom Blutherrscher Assad«, nur ein weiterer Beweis für die transatlantische Unterwanderung unserer Altmedien.
Gleichheit
Die politische Lage in Syrien als einen Kampf von Jedi vs. Sith zu inszenieren, ist fernab jeglicher Realität. Thomas Röper hat die unterschiedlichen, seit Jahren andauernden und vielfältigen Interessen in Syrien sehr gut dargestellt. Das schaffen, können und wollen unsere Altmedien nicht mehr. Dpa-copy-paste, das Bedienen von infantil-polarisierenden Feindbildern sowie der transatlantische vorauseilende Gehorsam — das sind unsere »Qualitätsmedien« (und Regierungsblogger). Mehr geht nicht.
Diesen zufolge dürfte übrigens in Syrien demnächst die Demokratie eingeführt werden. Schließlich ist der Tyrann Assad besiegt und verjagt worden. Meinungsfreiheit. Rechtsstaat. Freie Wahlen. Gewaltenteilung. Dafür stehen islamistische Terror-Milizen. Oder etwa nicht?
Nein, Assad war kein Demokrat. Wir müssen aber endlich von der binären Wertung der Algorithmen loskommen, die nur noch 1 und 0, gut und böse, links und rechts sehen können und wollen. Darüber hinaus sind »die Guten« morgen schon wieder »die Bösen« und umgekehrt. Massenmedien und insbesondere NATO und US-Regierung bestimmen das — je nach aktueller Interessenlage.
Brüderlichkeit
Absurd und unangenehm wird es, wenn beispielsweise der deutsche Bundeskanzler dieses geopolitische Spiel der USA nicht durchschauen kann und/oder will. Da gibt er eine Pressekonferenz und erklärt, dass »Deutschland an der Seite eines freien und gerechten Syrien« stehen würde. Kopf-Ab-Dschihadisten führen jetzt das Paradies in Syrien ein?
Außerdem werde »Deutschland Syrien daran messen, dass alle Religionsgemeinschaften friedlich miteinander leben« könnten. Als wenn sich international noch irgendjemand dafür interessieren würde, was der US-Vasall und NATO-Bückling »Deutschland«, so von sich gibt?
Nur noch zum Fremdschämen.
Tja, im Moment kann man in den Medien in real beobachten, wie die ›Einordnung‹ dieser Geschehnisse funktioniert — nämlich gar nicht, sonst müsste einmal erklärt werden, wieso sich Geschichte eben doch wiederholt, böse Terroristen zu guten Terroristen und dann wieder zu bösen Terroristen werden, angefangen bei den islamistischen Mudschaheddin, die man gegen die Russen in Afghanistan aufgebaut, dann ab 2001 als Al-Qaida bekämpft und nun ganz aktuell bei den islamistischen Kopf-ab-Milizen in Syrien wieder bejubelt.
Dümmer geht nimmer, unsere Medien kriegen das locker hin, ohne darob irgendwie in Verlegenheit zu geraten.
»Ich prophezeie [...] Selenski [... Abschuss]«
Natürlich hat ihm der Teufel ein heißes (Dauer-)Bad vorbereitet, aber vielleicht findet Selenski vorher noch die Zeit für einen Bestseller:
»Wie ich die Russen besiegt hätte, wenn mir die scheiß Deutschen nur 100 000 Taurus-Raketchen geliehen hätten [oder so ähnlich]«
Zum Bild von Muhammad Al-Jawlani: Ein Mensch, der so sanftmütig lächelt, kann kein Böser sein. Tatsächlich hat er wohl in jugendlichem Leichtsinn ein bisschen an der Terrorismus-Pfeife gepafft, aber nie inhaliert — Und falls doch, dann sind die Leichen sicher längst verwest, was in jener Weltgegend Verjährung bedeutet. Natürlich sollte er mit über 90 Jahren¹ möglichst nicht nach Deutschland reisen, wo man ihn vor ein Jugendgericht² stellen und zu 666 Wochenenden Jugend-Arrest³ verurteilen würde.
¹Aus theologischer Sicht fragwürdig, dass ein Koran-Kämpfer ein biblisches Alter erreichen kann
²Oder vors Alice-Weidel-Schnellgericht für Islamisten und Sozialschmarotzer, das aber auf Zuruf der CIA eine ungewöhnlich milde Strafe aussprechen würde: Es muss nicht immer Waterboarding bis zum Tode sein
³Nur Wasser, Brot und Koran (die Hörbuchfassung, jede Sure vorgelesen von einer passenden Absolventin der Alice-Weidel-MännerAbstinenz-Schule für gefallene Mädchen ohne Kopftuch)
Das Ziel der sympathischen Freiheitsbringer ist mit Assads Sturz erreicht. Nun heißt es neue Ziele zu finden. Also auf dass das Geld nun weiter reichlich fließe.
Das wiederrum könnte die Mullahs und die Russen™ dazu veranlassen, einfach die aktuell zu Freiheitskämpfern geadelten ganz schnöde mit noch mehr Geld zu kaufen und diesen Kamphunden eine neue Richtung vorzugeben: Auf geht’s nach Israel!
Dabei könnten diese Halsabschneider sogar auf einer breiten Welle der Zustimmung reiten. Denn die muslimische Bevölkerung wird dies garantiert deutlich mehr unterstützen als ein weiteres gegenseitiges inner-islamisches Abmetzeln.
Oder was….?
Nun wird also aus Syrien eine glückliche Demokratie. Der Westen tut ja alles um dies sicherzustellen. Die USA stiehlt das Öl seit Jahrzehnten, hält Teile des Landes besetzt und bombadiert gerade die Vernunft in das Volk. Israel hält seit 1967 einen strategich wichtigen Teil des Landes besetzt und ist gerade einmarschiert, um sich weitere Pufferzonen einzuverleiben. Das Geld für die Urdemokraten kommt aus den Musterdemokratien Saudi Arabien und Qatar. Was soll nur schief gehen?
PS Der dicke Elefant im Raum ist ein persischer, dessen Funkgerät gerade explodiert ist. Er ist tot.