Geschwätz von gestern (8)

saarbruecker-zeitung.de vom 7. Oktober 2022

Berliner Zeitung vom 2. August 2022

Grundgesetz? Bürger- und Menschenrechte? Wen interessiert das noch?

Ich weiß, ich weiß — Ihr könnt es nicht mehr hören und lesen! Ich auch nicht. Nur, wir werden in Zukunft wieder und wieder und wieder solche grotesken Zustände erleben, wenn wir uns nicht regelmäßig daran erinnern, was »damals« alles schief gelaufen ist. Einige sind sogar immer noch davon überzeugt, dass alles richtig war. Gerade Ihr solltet jetzt ganz tapfer sein!


Wer über Diskriminierung redet, darf über die Ungeimpften nicht schweigen!

Vor kurzem hatte ich eine interne Fortbildung, in der es um das Thema »Diskriminierung« ging. Natürlich wurde auch hier das größte staatliche und gesellschaftliche Diskriminierungsprogramm seit 1945 komplett ignoriert. »Sie hätten sich ja impfen lassen können« — das ist das einzige Argument, um zu rechtfertigen, dass man monatelang Millionen von Menschen ausgegrenzt und diskriminiert hat?

Es ging nicht nur um Restaurants und Kinos, nein, ungeimpfte Menschen durften ihre Angehörigen im Krankenhaus nicht besuchen. Sie durften nicht auf Beerdigungen. Nicht zum Friseur. Nicht auf Hochzeiten. Nicht ihre Kinder vom Sportverein abholen oder auf den Elternabend gehen. Auch Universitäten und Unternehmen hatten teilweise 2G. Viele mussten ihre Ausbildungen oder ihr Studium abbrechen. Zahlreiche maßnahmenkritische Menschen wurden diffamiert, gecancelt und gekündigt. Wird das endlich alles aufgearbeitet? Sich entschuldigt? Oder wenigstens thematisiert? Ja. Aber nicht in Deutschland.


Erinnert Ihr euch? Oder schon wieder vergessen?

»Drosten rief dringend dazu auf, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine schwerwiegende allgemeine Virusinfektion, die erheblich stärkere Nebenwirkungen zeitigt als sich irgendjemand vom schlimmsten Impfstoff vorstellen kann.«

sueddeutsche.de vom 2. November 2009

Der (mittlerweile untergetauchte) Corona-Prophet hat natürlich mit allem Recht behalten! Schließlich ist er »die Wissenschaft«:

Und für alle, die jetzt sagen, was soll das Genörgel und Gejammer, alles Schnee von gestern — Nein, der Wahnsinn brodelt unter der Oberfläche weiter. Ungeimpfte dürfen weiterhin nicht in die USA einreisen, sie erhalten in Deutschland bei symptomloser Quarantäne immer noch keine Lohnersatzleistung, die einrichtungsbezogene Impfpflicht sowie die »Duldungspflicht« bei Soldaten bestehen weiterhin und der deutsche Maskenfetisch ist mittlerweile europaweit einzigartig:

Ich möchte Menschen gerne ins Gesicht blicken und erfreue mich an Mimik und nonverbaler Sprache. Und wer immer noch glaubt, es sei »gesund« diese Fetzen mit Mikroplastik und anderen krebserregenden Teilchen stundenlang zu tragen, soll das tun. Aber lasst mich und alle Anderen Menschen mit eurer Angst-Neurose in Frieden!

Darf ich zum neuen Omikron-Impfstoff ein paar Fragen stellen? Oder ist das mittlerweile auch schon verboten?

  • Wie viele Menschen wurden doppelt blind in die Studien einbezogen?
  • Wie entwickelten sich die Infektionszahlen im Vergleich zur Kontrollgruppe?
  • Wurden Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder den früheren Impfstoffen getestet?
  • Gibt es Studien zur Karzinogenität?
  • Wie wirkt der Impfstoff auf Kinder, Schwangere, Vorerkrankte etc.?
  • Gibt es auch hier nur Hersteller-Studien (!) oder endlich einmal finanziell unabhängige Untersuchungen? »Biontech und Moderna verweigern sich einer unabhängigen Überprüfung der Daten.« Nein, nicht doch?

Was sagen eigentlich die großen Philosophen und Denker wie Kant, Fromm, Adorno, Goethe, Hegel, Aristoteles oder Platon zu so einer infantilen Definition von »Freiheit«? Wollen wir darüber mal reden? Oder sind wir etwa kein Land der Dichter und Denker mehr?

»Freiheit muss man erkämpfen, manchmal durch zwei bis drei Pflicht-Pikse in den Oberarm.«

- Hendrik Wieduwilt auf n‑tv.de vom 5. November 2021

Erinnert Ihr euch noch an das sog. »Panik-Papier« vom Bundesinnenministerium? Politische Vorgabe war, den Menschen Angst einzujagen, insbesondere den Kindern:

»Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.«

Erzählt den Kindern, dass wenn sie sich nicht an die »Hygiene-Regeln« halten, sie ihre Großeltern töten würden. Macht ihnen Angst. Pflanzt ihnen Schuldgefühle ein. Besonders der »Spiegel« hat sich als kinderfeindlich erwiesen:

Diese kleinen Virenbomben und biologischen Mördermaschinen sollte man aus der Öffentlichkeit entfernen. Gibt es darüber endlich eine öffentliche Debatte? Oder schämt sich wenigstens einer dieser »Journalisten« heute dafür?

»Mehr als 200 Millionen Euro haben der Bund und die Länder mittlerweile für die Anschaffung mobiler Luftfiltergeräte an Schulen ausgegeben. [...] Uns ist bis jetzt kein einziger Fall bekannt, der belegt, dass die Infektionen an Schulen durch den Betrieb von Luftreinigern nachweislich gesunken sind

tagesschau.de

Bitte gehen Sie weiter! Hier gibt es nichts zu sehen!


Orkan Özdemir, MdA Berlin, SPD, erbost sich via Twitter über lange Wartezeiten (3−6 Stunden) in der Notaufnahme eines Berliner Krankenhauses. Anstatt die Strukturen und die politische Verantwortung auch seiner Partei und seines Gesundheitsministers zu thematisieren (kürzen, sparen, Profitorientierung, Privatisierung etc.), will er das Krankenhaus verklagen. Auf seinen Tweet gibt es dutzendfache Kommentare, die ihm vor allem sagen: »Willkommen in der Realität!« In der scheinen immer mehr Politiker ganz offensichtlich nicht mehr zu leben.


Was ist eigentlich aus diesen ganzen »kruden Verschwörungstheorien« geworden? Beispielsweise zu »Bill Gates«?

Da hat die WELT jetzt fast ein Jahr zu dem Thema recherchiert und präsentiert ihre Ergebnisse. Will keiner sehen, lesen oder hören. Nein, Bill Gates hat keinen Einfluss. Nein, Bill Gates bestimmt nichts. Nein, Bill Gates hat keine internationalen Netzwerke, Stiftungen oder Think Tanks. Nein, Bill Gates hat keine 300 Millionen Dollar an internationale Medienunternehmen gespendet. Ja, die WELT ist jetzt ein Querdenker-Medium. Ja, alles Verschwörungstheorie. Fertig ist die Tüte.

Und was ist aus der »mRNA-Übertragung« geworden? War das nicht auch so eine Covidioten-Theorie?

Oder zum Thema »Impfung und Regelblutung«?

Was ist eigentlich aus der Schwurbel-Theorie vom »Impfabo« geworden? Boostern bis kein Arzt kommt?

Die Coronisten müssen wohl immer mehr Kraft und Energie aufwenden, um ihre kognitive Dissonanz aufrecht zu erhalten. Aber alles kommt irgendwann ans Licht. Je früher Ihr euch der Realität stellt, umso weniger schmerzhaft wird das Erwachen sein.


Gibt es eigentlich Fake News von der Bundesregierung? Wie beispielsweise die »nebenwirkungsfreie Impfung«?

Wollen wir darüber noch einmal reden? Oder ist euch das wenigstens heute peinlich? Nein? Vielleicht ein bisschen?


Ja, ist es anstrengend und müßig, immer wieder an diese kafkaeske Zeit zu erinnern. Wenn Ihr jedoch glaubt, dass die Maßnahmen-Kritiker ‑ohne eine echte Aufarbeitung und Rehabilitierung- euch diesen menschenverachtenden Dreck einfach unter den Teppich kehren lassen, dann habt Ihr euch geschnitten! Ich werde immer und immer wieder daran erinnern. Und zwar solange, bis eine ehrliche Aufarbeitung stattgefunden hat.

Derzeit gibt es nur eine Antwort auf den ganzen Irrsinn: jede Maßnahme ignorieren. Die Maske nicht aufsetzen. Jede Veranstaltung, jedes Restaurant und jedes Geschäft, dass einen Lappen, einen Test- oder einen Impfnachweis verlangt, boykottieren. Anders kommen wir hier nicht mehr raus.


Zum Schluss noch ein sehr philosophischer Satz zum Nachdenken:

»Der Spaziergang hat seine Unschuld verloren«

- Bundespräsident Steinmeier im Januar 2022

Das Land der Dichter und Denker.


Weitere zahlreiche menschenverachtenden Zitate (die gerne vergessen werden) gibt es hier:

Die Sprache der Menschenverachtung (1)
Die Sprache der Menschenverachtung (2)
Die Sprache der Menschenverachtung (3)

32 Gedanken zu “Geschwätz von gestern (8)

  1. Eine Aufarbeitung könnte erst begonnen werden, wenn gesamtgesellschaftlich ein Schlussstrich unter Corona gezogen wäre.
    Das ist in Deutschland aber noch nicht abzusehen.
    Vermutlich wird auch dieses Jahr versucht, das volle Programm durchzuziehen.

    In unserer gestrigen Vertrauensleuteversammlung wurde vom Betriebsrat angekündigt, daß die Werksführung heute Gespräche über den Coronaschutz führen will. Masken, Plexi-Trennwände auf den Pausentischen, Abstände, Schnelltests.
    Gar nichts ist zuende.

  2. .

    »Derzeit gibt es nur eine Antwort auf den ganzen Irrsinn: jede Maßnahme ignorieren. Die Maske nicht aufsetzen. Jede Veranstaltung, jedes Restaurant und jedes Geschäft, dass einen Lappen, einen Test- oder einen Impfnachweis verlangt, boykottieren. Anders kommen wir hier nicht mehr raus.«

    Das, lieber epikur, hätte man von Anfang an tun sollen. Meine Wenigkeit hat genau das getan. Und nie, wirklich NIE war der Kant’sche Kategorische Imperativ passender denn in den letzten drei Jahren: Wenn alle gemacht hätten, was nur wenige von sich sagen können, dann hätte es den ganzen Scheiß nie gegeben.
    Auch das ist eine Wahrheit, die weh tut. Mir übrigens auch.

    EDIT: Kleine Korrektur. Nein, ich habe nicht jedes Geschäft boykottiert, das eine Maske verlangt hat. Aber ich bin in jedes ohne Maske rein- und wieder rausgegangen. Wer mich zwingen wollte, eine zu tragen, hat mich von hinten gesehen. Maskenlos.

  3. Nein, Deutschland war noch nie das Land der Dichter und Denker, sondern schon immer das Land der Richter und Henker. Aber mit solchen verlogenen Generalformeln wie auch »freiheitlich demokratische Grundordnung«, »freie Wahlen«, »Widerstandsartikel im Grundgesetz« (stellvertretend für die ganze Schönlyrik im GG), »Meinungsfreiheit«, »Rechtsstaatlichkeit«, »unabhängige Gerichte«, »im Namen des Volkes«, »Volkssouveränität«, »Gewaltenteilung« und und und und nicht zuletzt »(repräsentative) Demokratie« werden alle Menschen in Deutschland seit Jahrzehnten »gehirngewaschen« (eher ins Gehirn ge$¢??$$€”) oder neudeutsch geframt, dass sie glauben sie hätten als »mündige« Bürger irgend etwas in diesem Land realpolitisch zu melden und die hässliche Fratze der institutionellen Diktatur nicht sehen. Kann jeder mal selbstkritisch in sich gehen und dieses Vokabular durch-schauen *doppeldenk* an was er da alles geglaubt hat oder immer noch glaubt bzw. unkritisch und unreflektiert, aber wie selbstverständlich übernommen und benutzt (hat), weil man es ihm (schon in der Massentrivilisationsanstalt aka »Schule« und später den Massenverdummungsmeiden) eingeredet hat.

  4. Diese bestialische Grausamkeit gerade gegen Kinder ist mit das schlimmste. Dass sowas bekannt wird, so eine Strategie des Terrors, dass die Verantwortlichen aber doch in Amt und Würden bleiben, sagt einiges über die perversen Zeiten aus, in denen wir leben.

    Am Rande: Vor zwei Jahrzehnten teilte man gut gegen Jungen, also männlichen Kindern, aus. Es ist schon länger meine Theorie, dass Grausamkeit gegen Männer auch gegen Frauen durchschlägt, früher oder später, denn es ist nicht möglich, vollkommene Empathielosigkeit gegen die halbe Menschheit zu pflegen, ohne dass das für die gesamte Menschheit Folgen hat...

  5. Selbst die Impfpflicht bei Soldaten scheint zu bröckeln:
    https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/truppendienstgericht-soldaten-impfpflicht-bverwg/
    War aber natürlich ein »Querdenker-Richter«, mal sehen ob da bald ein Richterposten frei wird ...
    JA Verweigerung ist sicherlich richtig. Ich bin dieses Jahr ungetestet und das soll auch so bleiben.
    @uepsilonniks:
    Das Konzept »Mädchen sollen endlich das tun dürfen, was wir Jungen gerade verbieten« habe ich nie für sonderlich tragfähig gehalten.
    @alle
    Es geht weiter! Corona-Maßnahmen sind in Kraft, Energiesparmaßnahmen werden genauso durchgesetzt, und Klimawandel macht den Rest.
    Dazu erschreckend aktuell Herr Brecht:

    WO SOLL DAS HIN?
    Großvater Stoffel
    Ißt den Brotaufstrich mit dem Löffel
    Die krumme Line
    Kocht das Pferdefleisch mit Margarine
    Witwe Plem wäscht ihrem Großen
    Zweimal die Woche die Unterhosen
    Die Familie Schober
    Heizte voriges Jahr schon im Oktober
    Bei Dreher Fichte
    Brennt oft noch nach neun Uhr das Lichte.
    Wenn man so etwas hört, sagt man: unbesehn
    Ein solches Volk muß untergehn

    PS:
    Nicht nur Deutschland agiert schwachsinnig bei den Corona Maßnahmen. In Italien wird die Maskenpflicht im ÖPNV strickt kontrolliert. Aber die haben ja jetzt die faschistische Regierung
    CIAO MERDA

  6. @uepsilonniks @Kakapo3

    Schon den Auftritt von der Radikal-Feministin und Männerhasserin Margarete Stokowski bei der Bundespressekonferenz (BPK) gesehen?

    Dreifach geimpft, schwerer Verlauf, aber hat angeblich »Long Covid«. Was genau soll das eigentlich sein? Impf-Nebenwirkungen? Oder fehlende Wirksamkeit der »Impfung«? Gibts nicht.

    Die Welt lacht über Deutschland. Nirgendwo wird so ein (Masken-)Theater veranstaltet und werden wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert. Außer vielleicht in China. Omikron ist auf Grippe-Niveau. Jeder, der will, soll sich impfen lassen, Abstand halten und Maske tragen. Gleichzeitig haben 95 Prozent der Bevölkerung Antikörper. Das Ding ist durch.

    Was wir jetzt erleben, ist eine Freak-Show. Der Corona-Kult im Endstadium.

  7. Nebenan schrieb ich:

    »Ich kann das nicht mit Studien belegen, aber nach meinen Erfahrungen im Bekanntenkreis haben Geimpfte schwerere Verläufe als Ungeimpfte, einschließlich meiner Person. Ungeimpft und milder Verlauf. Zufall?«

  8. @uepsilonniks:
    Könnte tatsächlich Zufall sein. Vor drei Wochen hat es mich erwischt. Nach einer Woche hab ich erfahren, dass die »Seuche« in meinem Pflegeheim aufgetaucht ist. (Hat also knapp 3 Jahre gedauert.) Alle Senioren 4x gespritzt.
    Resultat: 13 hatte gar nichts. Nicht mal positiven Test.
    2 von 20 hatten/haben ’schweren Verlauf‹. Allerdings waren die vorher schon bettlägerig, schwer angeschlagen und weit näher an 90 Jahren.
    Der Rest Husten/Schnupfen. Sah nicht schwerer aus, als was ich als Ungespritzter durchgemacht habe.
    Interessant nebenher: Es sind als erste alle Altenpfleger ausgefallen. Die hatten die Aufgabe, die eindeutig Erkrankten zu versorgen. Alle infiziert. Trotz FFP2-Masken (ich habe gehört, manche hätten sogar 2 davon getragen!) und bei allen außer mir mindestens 2 Spritzen.
    Am längsten ausgefallen sind die mit 3 Impfungen... und ich war am schnellsten wieder einsatzfähig.

  9. @Ratze @uepsilonniks

    Ist wohl eher anekdotisch oder gibt es dazu Daten?

    Aber ja, ich erlebe das in meinem Umfeld ganz genauso! Die mehrfach Gespritzen fallen reihenweise aus. Die Wenigen Ungeimpften halten den Laden am Laufen.

  10. Wir sind ja jetzt im nächsten Herbst angelangt, und Lauterbach macht jetzt mit Vorzeige-Heulsuse Stokowski seine neue Kampagne klar, wie schon oben erwähnt.

    Ich habe sie mal gefragt, ob ihr LongCovid vielleicht auch PostVac sein könnte, als Antwort wurde ich geblockt. Sie wollen es nicht hören. Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

    Ausgerechnet diejenige, die sich auf Twitter so wirksam krank getweetet hat, dass Lauterbach in einem Akt der Nächstenliebe die BPK angeboten hat. Nur dass sie nebenbei bemerkt sich selbst als gestört und in Therapie befindlich geoutet hat. Und solche Menschen dürfen nun über alle entscheiden oder ihnen etwas aufzwingen.

    Es ist mittlerweile nur noch ein Schmierentheater mit dem Untertitel »Schlimmer geht immer«. Da erscheint mir das Vergangene fast schon wieder zu harmlos. Auch weil nun auch noch der Krieg mit hineinspielt und man die Feinde an allen Ecken wittert.

    Ich bin auch fast dazu geneigt zu behaupten, dass sich das bald von selbst ins Gegenteil verkehrt, egal wie heftig sie gegen uns vorgehen.

  11. @uepsilonniks
    Nein, nein gute Propaganda arbeitet nicht mit Beschimpfungen, sondern mit Lob und Förderung. Her ein Liedtext von Rolf Zuckowski:

    Starke Mädchen
    Haben nicht nur schöne Augen
    Starke Mädchen
    Haben Fantasie und Mut
    Starke Mädchen
    Wissen selbst wozu sie taugen
    Starke Mädchen
    Kennen ihre Chancen gut
    Starke Jungs,
    Die können nicht nur Muskeln zeigen
    Starke Jungs,
    Die zeigen Köpfchen und Gefühl
    Starke Jungs
    Woll’n ihre Meinung nicht verschweigen
    Starke Jungs,
    Die kommen lächelnd an ihr Ziel
    Starke Kinder halten felsenfest zusammen,
    Pech und Schwefel, die sind gar nichts gegen sie
    Ihren Rücken lassen sie sich nicht verbiegen
    Starke Kinder, die zwingt keiner in die Knie
    Starke Kinder haben Kraft, um sich zu wehren
    Und sie sehn dir frei und ehrlich ins Gesicht
    Starke Kinder wollen nur die Wahrheit hören,
    Und so leicht betrügt man starke Kinder nicht
    Starke Mädchen
    Stehen fest auf ihren Beinen
    Starke Mädchen
    Wollen alles ausprobiern
    Starke Mädchen
    Sagen ehrlich, was sie meinen
    Starke Mädchen
    Können siegen und verliern
    Starke Jungs,
    Die wollen alles selbst erleben
    Starke Jungs,
    Die können auch mal Zweiter sein
    Starke Jungs
    Sind stark genug, um nachzugeben
    Starke Jungs,
    Die falln auf Sprüche nicht herein

    Mal spasseshalber Jungs und Mädchen in diesem Lied vertauschen, ich hoffe dann wird es deutlicher, was ich meine. »Starke Mädchen können auch mal Zweite sein« wird eher nicht so vertreten.

  12. @Kakapo
    Soll das jetzt wirklich heißen, dies wäre ein indoktrinierendes Lied? Es ist doch tatsächlich immer noch so, daß Frauen und Mädchen an ihrem Äußeren gemessen werden – ja, sogar noch viel mehr als früher. Insofern bringt es dann natürlich auch nicht allzuviel, Jungs und Mädchen in diesem Lied zu vertauschen. Auch wenn ich überhaupt kein Fan von Zuckowski bin, so finde ich dieses Lied nun wirklich nicht fragwürdig. Und das sage ich als ehemaliges Mädchen, das immer ein halber Junge war und sich mit selbigen auch mal geprügelt hat.

    »Starke Jungs haben nicht nur schöne Augen« wird wohl auch eher nicht so vertreten, oder? ;-)

  13. @Tiffany
    Ja, ich halte das Lied für problematisch auf mehreren Ebenen.
    Ich verstehe das Lied so, dass den Worten »starke Mädchen / Jungen / Kinder« das Wunschbild folgt, was jetzt gerade noch nicht besteht. Dabei gibt es zwei Zielrichtungen, die vermengt werden, einmal die Sicht auf Mädchen/Jungen/Kinder von außen, zum anderen um gewünschte Verhaltensweisen von Mädchen/Jungen. Zum ersten Bereich (Bild von außen) gehört: starke Mädchen haben nicht nur schöne Augen und dazu das Pendant: starke Jungen können nicht nur Muskeln zeigen. Das zementiert natürlich die Reduzierung auf unterschiedliche Körperlichkeit: Mädchen — Augen, Jungen — Muskeln. Aber es ist auch ein weiterer Unterschied deutlich, bei den Mädchen ist die Umschreibung rein passiv (haben) bei den Jungen ist es aktiv (zeigen), damit bekommen die Jungen hier eine Handlungsanweisung: Zeig nicht nur deine Muskeln. Man hätte es auch gleichwertig formulieren können:
    Passiv: s.M. haben nicht nur schöne Augen, s.J. haben nicht nur starke Arme.
    Aktiv: s.M. können nicht nur mit den Augen klimpern, s.J. können nicht nur ihre Muskeln zeigen.
    Wenn man nun alle Punkte durchgeht (wofür hier der Platz fehlt) stellt man fest, dass Mädchen durch dieses Lied mehr Handlungsoptionen, Freiheiten bekommen, wogegen die Jungen Handlungsanweisung zur Zurückhaltung erfüllen sollen. Daher stützt das Lied (nach meiner unwichtigen Meinung) die Eingangsthese: Mädchen sollen das tun dürfen, was den Jungen gerade verboten wird.

  14. @Kakapo3:

    Also sooooo... problematisch finde ich das Lied jetzt nicht.

    Beziehungsweise: Die jungenfeindliche Schulpolitik gibt es hier nur in kleinen Dosen:

    Starke Jungs,
    Die können nicht nur Muskeln zeigen

    Hier stößt mir die Unterstellung auf, das wäre sonst so. Aber alle Denkleistungen, die die Welt der Menschen prägen, beruhen auf Köpfchen und nicht Muskeln — und das haben Jungs und Männer schon immer unter Beweis gestellt.

    Starke Jungs,
    Die können auch mal Zweiter sein
    Starke Jungs
    Sind stark genug, um nachzugeben

    Das finde ich schon problematischer. Es erinnert mich an die Schulpolitik, die Jungen klar benachteiligt, die Jungs eben nicht nur »positiv« diskriminiert, sondern ihnen gleichzeitig noch eintrichtert, dass sie die ihnen zugedachte Rolle als Verlierer auch noch akzeptieren und nicht dagegen aufbegehren. Finde leider gerade die Quelle nicht, ich glaube, der Gymnasiallehrer Lucas Schoppe von man-tau hat das mal geschildert.

    Ich habe nichts gegen starke Mädchen, nur dagegen, Jungs zu Verlierern zu machen, was bei denen auch ungemein schwerer wiegt. Ein Mädchen, das schlecht in der Schule ist, kann mit etwas Glück eine Mann heiraten, der Hauptverdiener ist und ihr somit einen angenehmen Lebensstandard ermöglicht. Ein Junge aber, der die Schule ganz ohne Abschluss verlässt, hat keine Chance eine besserverdienende Frau zu heiraten, der bleibt sein ganzes Leben lang Verlierer auf unterstem sozialen Niveau.

  15. @uepsilonniks

    « Ein Mädchen, das schlecht in der Schule ist, kann mit etwas Glück eine Mann heiraten, der Hauptverdiener ist und ihr somit einen angenehmen Lebensstandard ermöglicht. Ein Junge aber, der die Schule ganz ohne Abschluss verlässt, hat keine Chance eine besserverdienende Frau zu heiraten, der bleibt sein ganzes Leben lang Verlierer auf unterstem sozialen Niveau.«

    Ich stimme zwar zu, aber wir dürfen hier nicht den wesentlichen Einfluss des Elternhauses vergessen! Haben die Eltern Kohle (egal woher, egal wie erwirtschaftet) und womöglich noch eine akademische Bildung, dann hat das Kind (geschlechtsunabhängig) ganz andere Zukunftsmöglichkeiten. Das hat dann mit »Selbstwirksamkeit« oder »Selbstbestimmung« der Kinder oft nur sehr wenig zu tun. Die Eltern eröffnen hier sehr viele Wege und Pfade, die andere Kinder einfach nicht haben.

    Das ist meines Erachtens ein sehr viel größeres Problem. Wird aber nur selten thematisiert und wenn, dann als »schicksalhaft« eingestuft. Denn natürlich haben die Vermögenden kein Interesse an einer größeren Durchlässigkeit nach unten.

  16. @uepsilonniks

    Starke Jungs,
    Die können auch mal Zweiter sein
    Starke Jungs
    Sind stark genug, um nachzugeben

    Das finde ich schon problematischer. Es erinnert mich an die Schulpolitik, die Jungen klar benachteiligt, die Jungs eben nicht nur »positiv« diskriminiert, sondern ihnen gleichzeitig noch eintrichtert, dass sie die ihnen zugedachte Rolle als Verlierer auch noch akzeptieren und nicht dagegen aufbegehren.

    Das ist mir, ehrlich gesagt, zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Auch wenn es sicherlich so ist, daß heutzutage Jungens oft genug das Wilde so ein bißchen ausgetrieben werden soll (was ich nicht befürworte), so heißt das noch lange nicht, daß die Mädels immer die ersten sind. Und Zweiter zu sein, bedeutet noch lange nicht, auch gleich Verlierer zu sein!

    Bei aller berechtigter Kritik daran, wie Kinder heute erzogen werden, hier finde ich, wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Da gibt es wirklich bessere und sinnvollere Ziele.

    @Kakapo
    Auch hier: diese Interpretation halte ich für übertrieben. Und ich habe mich sowohl mit dem Thema Gleichberechtigung als auch mit dem Thema Gleichberechtigung durch Sprache schon sehr lange auseinandergesetzt. Schöne Augen sind nun mal passiv (und so hat man Frauen/Mädchen ja sehr lange haben wollen und will dies oft genug immer noch!) und starke Arme entstehen nur durch Aktivität. Das kann man wohl schlecht vertauschen.

  17. Pingback: Wenn ein Regierungsvertreter das Vorwort zu Orwells „1984“ schreibt… | uepsilonniks

  18. @Tiffany
    Ich bin da ein radikaler Anhänger der Freiheit und Gleichheit. Niemand soll wegen der Zugehörigkeit zu einer Gruppe anders behandelt werden und jede darf sein Leben so gestalten wie er will. Daher völlig einverstanden damit, Personen nicht auf ihre Äußerlichkeiten (Augen, Muskeln) zu reduzieren. Aber einem Jungen, der gerade eine tolle Leistung in der Leichtathletik erbracht hat und stolz darauf ist, dann zu ermahnen, dass er seine »Muskeln nicht zeigen soll« weil er doch Mädchen gibt, die solche Muskeln nicht haben, bringt mich zum Kotzen. Und das transportiert das Lied und war auch Teil der Lebenswirklichkeit in den achtziger Jahren (West) und ich fürchte, es ist nicht besser geworden.

  19. @Kakapo3

    das transportiert das Lied und war auch Teil der Lebenswirklichkeit in den achtziger Jahren (West)

    Also nicht in meinem Westdeutschland in den 80ern. Da waren Jungs noch Jungs und sollten Männer werden. Und Frauen wurden oft genug als zweitrangig behandelt. Frauen oder Mädchen, die was konnten, wurden fast nie gefördert, nicht mal in der Schule und schon gar nicht in »Jungsfächern«. Es sei denn, sie waren – wie ich leider nicht – auf einer reinen Mädchenschule.

    Wenn das Lied da oben jungs(und männer-)feindlich ist, dann waren die 80er in Westdeutschland für Mädchen ‑zig mal mädchen(und frauen-)feindlicher.

    N.B. Das mit der in der Leichtathletik erbrachten Leistung wurde jetzt in das Lied aber reininterpretiert. Davon steht da einfach nix.

  20. Hallo Tiffany,

    vor Ewigkeiten kam eine Studie von niemand geringerem als dem Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Ergebnis, dass Jungen in der Schule massiv benachteiligt werden. Die Frauen an der Macht dort taten aber nicht das Selbstverständliche und Gebotene, nämlich dagegen vorzugehen, sondern versuchten die Studie verschwinden zu lassen, was gar nicht notwendig war, denn kein Schwein außer arme Irre (Männerrechtler) interessierte sich für den Skandal. Als MANNdat ein andermal Die ARD anschrieb, weil sie zu dem schlechten Abschneiden Deutschlands beim PISA-Test unterschlagen hatte, dass das besonders auf das Zurückbleiben der Jungen zurückzuführen war, antwortete man, dass für diesen Halbsatz die Sendezeit zu kurz gewesen wäre.

    Wären hier die Geschlechter getauscht, es wäre regelmäßig Thema wie die immer wiederkehrende Lohnlüge. Bis heute hat sich daran nichts geändert, aber es wird einfach nicht darüber berichtet, und deswegen hast Du — entschuldige die harten Worte — schlicht keine Ahnung von der ganzen Problematik.

    Schamlose Eigenwerbung:
    Jungen und der Krieg gegen sie

    Und was dein Beitrag an Kakapo angeht: Die Mädchen hatten im Gegensatz zu Verliererjungen eine Perspektive im Leben; das Rollenmodell »Mann im Werk, Frau am Herd« wurde immer von Frauen getragen, weil es eben kein Nachteil ist, weshalb es von Müttern in ihrer Erziehung auch so festgelegt wurde.

  21. @uepsilonniks

    und deswegen hast Du — entschuldige die harten Worte — schlicht keine Ahnung von der ganzen Problematik.

    Ich mag — aus Erfahrung — eine andere Meinung zum Thema haben. Mir keine Ahnung zu unterstellen, ist ziemlich dreist. Außerdem sind heute (bzw. die letzten 20 Jahre) und die 80er Jahre in dieser Angelegenheit zwei Paar Schuhe.
    Aber das Thema ist ohnehin sehr komplex und mit fünf Kommentaren von jeder Seite definitiv nicht ausreichend diskutierbar.
    Ihr solltet nur aufpassen, daß Ihr nicht in eine Gegenrolle zu damals rutscht, die um ein Vielfaches schlimmer ist. Und so gerne ich am Herd stehe: ich lasse mich da ungerne von jemandem hindrängen, dem ich auch sonst um mehrere Längen was voraus habe (womit ich nicht Dich, sondern jeden Mann meine, der mir diese Rolle aufdrängen wollen würde).

  22. @Tiffany @uepsilonniks

    Bitte nicht in diesem Beitrag über den vermeintlichen »Geschlechterkrieg« reden. Passt nicht hier her. Außerdem, so denke ich, haben wir gerade ganz andere Nöte. Danke euch!

  23. @Tiffany
    Meine Lebenswirklichkeit bezieht sich auf eine innerstädtische leicht alternativ angehauchte Umgebung (Bremen). Dort war »männliches Muskelzeigen« definitiv verpönt, Mädchensport aber auch noch nicht im Fokus. Aber Strukturen sind immer konfus und komplex. Nur zehn Jahre vorher durfte meine Schwester nicht studieren (Mathematik), weil Frauen so etwas nicht brauchen, sollen, können.
    Geschlechterrollen werden definitiv genutzt um zu verhindern, dass jede sein Leben so gestalten kann wie er will.
    Für mich ist wichtig, dass dies nicht nur für die Frauenrolle gilt, sondern definitiv auch für die Männerrolle. Ein Taxieren welches schlimmer ist, kann man im Einzelfall sicherlich, abstrakt halte ich es nicht für zielführend.
    Und natürlich (@epikur) überstrahlt die Klassenzugehörigkeit hier einiges.
    (Deinen Hinweis, epikur, erst nach Absenden gelesen, darfst mich immer löschen, wenn ich mich zu weit vom Thema entferne, Sorry)

  24. Pingback: Diskussion: Geschlechterrollen benachteiligen Frauen? | uepsilonniks

  25. @epikur: geht klar. Auch wenn ich mitunter denke, daß auch der Geschlechterkrieg ein Ablenkungsmanöver derer da oben ist, um uns beschäftigt zu halten...

    Nur noch ganz kurz @Kakapo: hört sich interessant an und wäre sicherlich eine Diskussion wert (die 80er in HB vs. woichherkomme). Tatsächlich glaube ich, daß wir zu dem Thema gar nicht so weit auseinanderliegen. Manchmal ist es doch schade, daß man nicht offline weiterdiskutieren kann...

  26. @uepsilonniks:
    Kein Interesse. Ferner bitte ich darum, meine — dort im übrigen komplett aus dem Zusammenhang gerissene — ungefragt auf Deinem blog veröffentlichte Äußerung wieder zu löschen. Danke.

    @epikur: Sorry.

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