1.) Warum ist man nur Teil der Gemeinschaft, wenn man Geld oder eine Lohnarbeit hat?
2.) Weshalb soll es selbstverständlich sein, dass die sog. »Überflüssigen« (zu alt, zu krank, zu schwach, zu häßlich, zu arm, zu behindert, zu kritisch etc.) nicht als ehrenwerte Mitglieder unserer Menschheitsfamilie angesehen werden?
3.) Wenn Geld, Vermögen und Besitz die primären Eintrittskarten der Zugehörigkeit sein sollen, dann wäre eine lohnenswerte kriminelle Karriere doch auch nur konsequent, oder nicht?
4.) Wenn ich als individueller Mensch nur dann von Anderen toleriert werde, wenn ich finanziell etwas darstelle, warum sollte ich dann in irgendeiner Form den Wunsch verspüren, von eben diesen oberflächlichen Menschenverachtern unbedingt respektiert werden zu wollen?
Man wird ja wohl noch fragen dürfen...
1. Man ist Teil der Gesellschaft, hat nur keine Macht und das ist gut so (aus Sicht der Mächtigen und Reichen).
2. Die haben keine Macht und können einen den Tag versauen (durch Anblick). Erst wenn alle gleich sind (so wie ich) werden wir Glück erreichen (aus Sicht eines Faschisten)
3. Kriminelle gibt es in der Unterschicht, in der Oberschicht nennt man diese Leute »Unternehmer des Jahres«.
4. Wenn du die Wölfe nicht besiegen kannst, heule mit ihnen.
Man wird ja wohl antworten dürfen
»Man wird ja wohl noch fragen dürfen...«
Man sollte sogar fragen. Denn all diese Fragen sind berechtigt.
LG
Zu 3) Eine »lohnenswerte kriminelle Karriere«, beispielsweise im Schwarzhandel mit illegalen Drogen, läuft im Grunde ja auch nach demselben Muster ab wie in der legalen Wirtschaft. Es gibt Produktions- und Verteilerketten, Arbeiter, Angestellte und CEO’s in allen Lohn und Gehaltsstufen. Und »angelegt« wird das Geld auch, wobei hier natürlich eine unverzichtbare Schnittmenge zur legalen Wirtschaft besteht. Aber das wäre ein anderes Thema. Oder auch nicht.
Könnte das glatt noch weiterspinnen: Wozu muss man ein Dauergrinsen mit sich herumtragen oder ein Menschenliebhaber sein, nur um von Menschen als »okay, wert sich mit dem zu unterhalten« betrachtet zu werden? Darf man als Mensch nicht auch ein bisschen gegen sich sein? Gegen die Existenz der anderen sein? Nicht umweltfeindlich finden, dass siebeneinhalb Milliarden davon auf dem Planeten herumlaufen?
Wozu diese »Leben ist schön«-Mentalität, und daneben darf es keine andere Ansicht geben? Alles, was dunkler als das ist, ist gleich auf einer Stufe mit Faschismus? Muss »dunkel« zwingend immer gleich bedeuten, dass man die Vernichtung der Menschheit herbeisehnt?
Kann man nicht einfach auch sachlich bleiben ohne dieses ganze emotionale Drama? Oder ist »sachlich« zu anstrengend, zu kompliziert, hat zu wenig mit den üblichen Arten von »Vergnügen« zu tun? Nimmt es zu viel Zeit in Anspruch ohne schnelle Belohnung?
Oder dürfen »böse Menschen« den ganzen Tag nur böse sein — und nicht auch Anteile von den Guten in sich tragen?
@matrixmann
»Wozu muss man ein Dauergrinsen mit sich herumtragen oder ein Menschenliebhaber sein [...] Kann man nicht einfach auch sachlich bleiben ohne dieses ganze emotionale Drama?«
Mein Reden! Mich nerven diese positiv denkenden Drama-Queens, die ständig und überall nur auf der Beziehungsebene denken, reden und handeln auch gewaltig. Inhalte und Argumente interessieren heute keine Sau mehr! Aber: wer mit wem und warum, wieso diese Frisur, warum der/die/das es so gesagt und/oder gemeint haben könnte, was die anderen wohl darüber denken, wie er/sie/es aber aussieht usw. usf. bla bla bla.
Noch Vergessen: Am schlimmsten wird’s, versucht man jemanden zu finden, bei dem das Thema »meine Kinder« nicht vorkommt. In dem Punkt ist es erstaunlich, trotz Moderne, wie gleichgeschaltet Menschen sein können. Gibt kaum einen dazwischen, der sagt »nö, wollte ich nicht — ich wollte was anderes« und der dabei auch konsequent blieb. Und das, obwohl man in einem Land lebt, wo man nicht absolut abhängig davon ist, welche zu haben (als Vorsorge fürs Alter, wenn man eine Pflegekraft oder einen Versorger braucht) — sich also in dem Punkt mal frei entscheiden könnte...