»Die USA allein sind für 26,3 Prozent aller seit dem Beginn des Industriezeitalters ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich. [...] Die reichsten 10 Prozent sind für 45 Prozent der Emissionen verantwortlich.«
- Phillipe Descamps. »Reich und dreckig«. Le Monde diplomatique vom 10.01.2019.
Anmerkung: Wie jetzt? Ich kann mit meinem Einkaufswagen (»bewusster Konsum«) nicht die Welt retten? Sind bio, vegan, regional und Papiertüten doch nicht die Lösung des Klima-Problems, solange die Superreichen und die Industrie primär an ihren Profiten statt an Umweltschutz, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit interessiert sind? Wie jetzt? Aber...aber...Eigenverantwortung! :jaja:
Ich glaube es würde helfen die Papiertüte über den Kopf zu stülpen. (Bei einer Plastiktüte würde ich abraten.)
Na ja, man kann teilweise durchaus das Eigeninteresse mit vernünftigen Verhalten koppeln. Damit rettet man zwar nicht die Welt, tut sich aber selber etwas Gutes.
Regionale Produkte nach ihrer saisonalen Verfügbarkeit zu kaufen, macht z.B. Sinn. Sie sind preiswert und schmecken viel besser als z.B. das aus Südspanien importierte Plastikgemüse.
Ich fahre auch immer mit dem Rad zur Arbeit (7 km one way). Das tut mir gut und spart Zeit, Geld und Nerven.
So lange die menschliche Gesellschaft hauptsächlich mechanistisch-ökonomisch organisiert ist, was bedeutet: Verteilung »knapper« Güter und Dienstleistungen nach dem »Gesetz« von »Angebot« und »Nachfrage« zum Höchstpreis (für maximalen, theoretisch unendlichen Gewinn und damit steigenden Shareholder Value), wird sie zerstörerisch auf sich und den Planeten einwirken.
Dabei ist nicht die Schuldfrage (mit dem Finger auf jemand zeigen und Feindbilder erzeugen) von Bedeutung, sondern die Systemfrage. Menschen passen sich an. Wie verändert man das System im Kern so, dass oben genannte Verwerfungen unmöglich gemacht werden, aber es oberflächlich zunächst nur geringe Veränderungen gibt, damit alles friedlich und unzerstört bleibt. Als Computeranwender ist man mit dieser Prozedur durch die Installation verschiedener Kernel vertraut. Im Hintergrund ändert sich das System, die Benutzeroberfläche und der Benutzer bleiben weitgehend gleich und passen sich an die neuen Möglichkeiten an.
Ich denke, das möglich ist, dies auf die Gesellschaft zu übertragen. Wenn man im Kern nur an wenigen Parametern (vielleicht zwei oder drei) Veränderungen vornimmt und diese auf zwei — drei A4-Seiten als neue Regeln dokumentiert, dann eröffnen sich viele neue Wege und Gestaltungsräume und mittel- bis langfristig werden die meisten Probleme, welche die Gesellschaft heute bedrohen (Umwelt, Kriege, Armut, Hunger, Obdachlosigkeit, Überproduktion, Massentierhaltung, ...), gelöst werden können.
Das alles kann auch der »beste« Einkaufswagen nicht leisten.
Für mich steht immer noch die unbeantwortete Frage im Raum, warum das bürgerliche Subjekt gerade jetzt in Panik gerät und penibel die CO2-Werte aus allen Ecken der Welt zusammenkratzt, um daraus den Schluss zu ziehen, »dass endlich was geschehen muss, um die Welt vor ihrem Untergang zu retten?«
Für die bürgerlichen Schnarchnasen, welche die Welt nur aus einem begrenzten Zeithorizont betrachten können/wollen: Ich persönlich habe keinen dringenden Bedarf mich von medial aufgehübschten Kinderdarstellern belehren zu lassen, mir von denen das Gehirn waschen zu lassen.
Ich brauche das wenigstens noch für ein paar klare Gedanken, bevor ich selbst in diesen täglichen Sumpf hineingezogen werde, darüber nachzudenken, was ich persönlich zur Weltenrettung beitragen kann u. will .
Und einer davon wäre z.B. : Warum werden die Produktionsbedingungen und die Produktionsverhältnisse weitgehend ausgeklammert und in die individuelle Verantwortung, in den individuellen Konsum verschoben mit oft widerlichen Anfeindungen , sobald es Widerspruch gegen diesen Konsens gibt.
Bei mir macht sich da wieder so ein unangenehmes Gefühl von Volksgemeinschaft breit, als ich die Kommentare zu diesem Thema auf verschiedenen Blogs gelesen habe.
Diese schnelle Bereitschaft autoritäre Massnahmen auch gegen seine Mitmenschen zu befürworten, sobald sich das bürgerliche Subjekt in einer bedrohlichen Lage für seine Existenz fühlt, ist für mich nicht neu aber dennoch sehr unangenehm wahrzunehmen.
»Ich persönlich habe keinen dringenden Bedarf mich von medial aufgehübschten Kinderdarstellern belehren zu lassen, mir von denen das Gehirn waschen zu lassen.«
muss dit sein, troptard? echt jezz ma? was haben »erwachsene« dir damals so an den kopp geworfen, als du 16 warst, hm?
Ja echt Scheisse! Ich erinnere mich nicht mehr so genau. Mit 16 war ich schon fest in den Händen der Lohnarbeit, in Berufsausbildung, mit dieser fatalen Aussicht auf weitere 45 Jahre .
Was ich zu hören bekam, wenn ich mich darüber beklagte meistens mit dem Entladen von LKw’s beschäftigt zu sein und das Lager aufzufüllen: « Lehrzeit ist keine Herrenzeit !«
tut mir leid für dich schatz. trotzdem kein grund für häme. dit war nämlich durchaus schäbig.
@DasKleineTeilchen
Was soll das? Du hast nicht mit einem Wort etwas zum Thema/Beitrag gesagt, sondern gehst gleich einen Kommentar persönlich an und machst dann damit weiter!? Bitte einmal die Kommentar-Regeln lesen!