Bundeskanzlerin Angela Merkel möchte nicht erneut für den CDU-Vorsitz kandidieren und sie wird nach dieser Legislaturperiode nicht mehr als Kanzlerin zur Verfügung stehen. Die Kommentare unserer LeiDmedien verdeutlichen, dass wir Inhalte längst überwunden haben, wie es die PARTEI so schön ausdrückt. Wichtiger ist, wie sie wirkt, was wir von ihr als Mensch halten (weil wir sie ja auch alle persönlich kennen) und was wir in ihr gerne sehen wollen. Einige Beispiele.
»Eine Legislaturperiode ohne Frau Merkel wird Europa in die Krise drängen.«
Kommentar im Spiegel-Online-Forum
»Ihr Abschied ist keine gute Nachricht: Dass Besseres folgt, ist unwahrscheinlich.«
»Es ist ungewöhnlich und klug, dass Merkel am Parteivorsitz nicht klebt und auch nicht am Kanzleramt. Ihr könnte dadurch ein doppeltes Kunststück gelingen«
»Merkel hat die deutsche Politik so lange dominiert, dass ihr Abgang zwangsläufig traumatisch sein muss. Sie hat sich konsequent für das deutsche Model der sozialen Marktwirtschaft eingesetzt.«
»Die Kanzlerin regiere Deutschland »mit viel Mut«, sagte Macron bei einer Pressekonferenz im Elysée-Palast. Er empfinde »Bewunderung« für Merkel«
Schaut sich irgendjemand einmal die konkrete Politik der Bundesregierung an? Sind Journalisten heute alle geschichtsblind? Halten es Redakteure für besonders mutig (oder gar für ihre Pflicht) der amtierenden Regierung in den Darm zu kriechen? Welcher Journalist macht sich heute noch die Mühe konkrete politische Inhalte zu analysieren?
»Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?«
Etliche Affären und Skandale rund um Angela Merkel, die CDU und das Bundeskanzleramt scheinen längst vergessen. In ihrem Eid als Bundeskanzlerin musste sie schwören, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Diesen Eid hat sie schon einige Male gebrochen: Diesel-Skandal, NSU-Affäre, NSA-Skandal, Rammstein-Dronenmorde und so weiter. Alle Welt redet nur von der »Flüchtlingskrise«. Aber das Angela Merkel den Ex-Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann zu seinem 60. Geburtstag ins Bundeskanzleramt eingeladen und auf Steuerzahler-Kosten Party gemacht hat oder das sie vornehmlich neoliberale Interessen-Politik für Banken und Konzerne betreibt, darüber spricht kaum jemand. Aber über ihre Frisur, ihre Kleidung oder ob sie unsere »Mutti« ist, darüber spricht die Welt.
Unsere »Journalisten« tun alles, um Politik zu infantiliseren und zu banalisieren: »Weint Angela Merkel heimlich?« Ja, das ist eine absolut wichtige Frage! Die rund eine Million Obdachlosen in Deutschland, die rund 3 Millionen Kinder in Armut, Jobcenter-Willkür, Inflation, Mietenwahnsinn, millionenfacher Dieselbetrug, der Tiefe Staat (NSU), Bundeswehr-Folterskandale, Priester-Missbrauchsfälle, Industrie-Lobbyismus, militärische und geheimdienstliche Unterstützungen von Angriffskriegen (Syrien und Jemen), Polizeigewalt und und und. Wen interessiert das alles schon? Hauptsache wir Redakteure können personalisieren, weil man Menschen so schön bebildern und tolle Geschichten erzählen kann. Für jeden mit ein bisschen Verstand ist diese ständige Boulevard-Hofberichterstattung eine Beleidigung und schlichtweg nicht mehr zu ertragen. :nene:
»Mit mir wird es keine Maut geben!«
»Die Guthaben der Kleinsparer sind sicher!«
»Ich verspreche den Angehörigen der NSU-Opfer rückhaltlose Aufklärung!«
https://bayernistfrei.files.wordpress.com/2016/09/apotheken_umschau_bloedheit_kasner.jpg
Ich halte es da eher mit flatter: Sich an Personen abzuarbeiten bringt nicht viel. Sind alle ersetzbar. Meist kommt es nur noch schlimmer, aber die Strukturen bleiben.
»Jeder Bundeskanzler besitzt in der Bundespressekonferenz eine absolute Mehrheit.« (Jürgen Leinemann )
Heute gefunden in den Hinweisen des Tages der NDS.
...es braucht wieder eine RAF, damit die »Eliten« Angst um ihr Leben bekommen...
Namen und Personen sind beliebig austauschbar, das System bleibt!
Ist das System reformierbar?- Nein!
Ist es austauschbar?- Ja!
Wogegen ist es austauschbar?- keine Ahnung, aber garantiert nicht gegen den »real existierenden Sozialismus«, der mit Sozialismus ungefähr genausoviel gemeinsam hatte, wie der Teufel mit dem Vatikan, wobei man bei Letzterem getrost misstrauisch sein darf.
Wieviel würde ein Systemwechsel kosten?
Bedenke: Der Kapitalist gibt seine Macht, seinen Besitz, seinen Profit niemals freiwillig ab!
Was wäre denn die Konsequenz?
Eine neue RAF- Schwachsinn. Weder Baader noch Meinhoff oder wie sie hiessen, hatten auch nur die geringste Chance, etwas zu ändern. Systemwechsel würde bedeuten, dass ALLE Kapitalisten und alle so Denkenden weg müssten.
Na dann prost, denn das wären letztlich Bürgerkrieg, Mord und Totschlag nach Stalins Vorbild- und dann?
@rainer
Das wäre aber auch ein willkommener Anlass, um die Militarisierung der Gesellschaft bzw. den Abbau der Demokratie weiter voran zu treiben! Bürgerrechte abbauen, Ausnahmezustand für immer, freie Kontrollen und Durchsuchungen, Bundeswehr im Innern, Total-Überwachung, mehr Kompetenzen für BND und Verfassungsschutz etc. etc.
Ich weiß nicht, ob das gut enden würde...
@epi
»Militarisierung der Gesellschaft ... Abbau der Demokratie ... Bürgerrechte abbauen ... Ausnahmezustand für immer ... freie Kontrollen und Durchsuchungen ... Bundeswehr im Innern ... Total?Überwachung ... mehr Kompetenzen für BND und Verfassungsschutz«
Das ist m. E. zum größten Teil schon Realität.
Dazu passt:
»Übrigens sah der Verurteilte so hündisch ergeben aus, dass es den Anschein hatte, als könnte man ihn frei auf den Abhängen herumlaufen lassen und müsse bei Beginn der Exekution nur pfeifen, damit er käme.«
Franz Kafka
NSA fehlt hier noch. NSA und NSU haben bewiesen, dass man diesen Staat gleich ganz sein lassen kann. Da sollte etwas neues her. Vorher allerdings noch schnell die Konzerne abwracken und dann alles bis maximal 150 Personen (Fa. / Schule / Regierung / Mietskasernen / etc.) ausrichten.
@Juri Nello
»...Diesen Eid hat sie schon einige Male gebrochen: Diesel-Skandal, NSU-Affäre, NSA-Skandal, Rammstein-Dronenmorde und so weiter.«
Steht oben! ;)
Und nicht zu vergessen die Unterstützung organisierter Kriminalität (Cum-Ex & Cum-Cum-Ex), die Fortsetzung des Privatisierungswahns, die Umverteilung zu den Reichen und Superreichen (und ihren Systemerhaltern in Politik, Medien, Wissenschaft und Wirtschaft), usw. ...
@epikur
»Das wäre aber auch ein willkommener Anlass, um die Militarisierung der Gesellschaft bzw. den Abbau der Demokratie weiter voran zu treiben! Bürgerrechte abbauen, Ausnahmezustand für immer, freie Kontrollen und Durchsuchungen, Bundeswehr im Innern, Total?Überwachung, mehr Kompetenzen für BND und Verfassungsschutz etc. etc.
Ich weiß nicht, ob das gut enden würde...«
Dazu braucht es nicht mal eine RAF. Schon alleine die Idee, Besitz und Vermögen gerecht & fair umzuverteilen würde das heute links(neo)liberale Bürgertum dazu »zwingen«, sich mit Faschismus und einem Unterdrückungsstaat zu arrangieren — siehe Brasilien.
Lange Zeit vor Merkel reifte diese Erkenntnis:
“Die perfekte Diktatur wird den Anschein einer Demokratie machen, einem Gefängnis ohne Mauern, in dem die Gefangenen nicht einmal davon Träumen auszubrechen.
Es ist ein System der Sklaverei, bei dem die Sklaven dank Konsum und Unterhaltung ihre Liebe zur Sklaverei entwickeln.”
Aldous Huxley, 1931
»Eine «lame duck»? Merkel geniesst jetzt Schutzstatus. Sie ist eine Heilige der deutschen Politik«
‑Neue Zürcher Zeitung
@ Epikur Sorry, ich hatte da wieder NSU gelesen.
Zu Zeiten der RAF haben noch zwei deutsche Staaten um Soziales konkurriert. Daher konnten sie auch mehr bewirken. Beides war ein Garant dafür, dass die Verhältnisse nicht auseinanderdriften und das Recht nicht der Wohltätigkeit geopfert wurde. Das ist heute undenkbar.
»Punto, Buback, Schleyer kommen nicht zur Weihnachtsfeier, die liegen brav in Ihren Kisten, schönen Gruß, die Terroristen!«
Da müsste die RAF heute schon mit der Atombombe hantieren, um da noch etwas mitzuspielen.
Monetär gesehen, gibt es zwar immer noch zwei deutsche Staaten, diese konkurieren aber nur noch um das möglichst Asoziale. Es ist einfacher und liegt der hiesigen Mentalität der Leute ohnehin eher.
Das ein Systemwechsel unausweichlich ist, sollte klar sein. Naturgesetze sind nicht verhandelbar, der Rest schon. Ein »weiter so« wäre Suizid auf Raten, wo es eine Flatrate aber nur nach dem Sprung aus dem 20. gibt.