Dieses geflügelte Schlagwort verwenden Journalisten seit einiger Zeit, um Kommentare und Forenbeiträge als unangemessen, unhöflich und unfreundlich zu bezeichnen. Dabei rühren viele an und in dieser Vokabel, je nach eigener Bedürfnis- und Interessenlage. Denn als »giftig« gelten häufig nicht nur Beleidigungen, Provokationen oder menschenverachtendes Gedankengut, sondern auch (Politik‑, Medien- und Ideologie-)Kritik, mit der man sich nicht befassen und die man nicht lesen will. Die ZEIT löscht beispielsweise regelmäßig Kommentare, die ihrer Meinungs- und Deutungshoheit gefährlich werden könnten. Andere Online-Medien haben die Kommentarsektion gleich ganz gesperrt. Feminismus‑, NATO- und Neoliberalismus-Kritik brandmarkt man dann auch gerne mal als unangemessen oder »toxisch«.
Gerade die bürgerlichen Journalisten haben immer noch große Probleme damit, Kritik anzunehmen. Kommunikation bedeutet für sie in aller Regel senden und nicht empfangen. Festzuhalten ist, dass omnipräsentes PR-und-Marketing-Bullshit-Gelaber, die millionenfachen SEO-Texte im Web (ohne wirklichen Informationsgehalt) sowie die überall getarnten Werbe-Artikelchen (um den Adblocker zu umgehen) die Web-Community ebenfalls nerven und provozieren. Das Generieren und Bedienen von Skandalen, Lügen, Hypes, Shitstorms und Affären, um Aufmerksamkeit zu generieren, ist im Übrigen für einen konstruktiven Diskurs nicht weniger »toxisch«, als Beleidigungen und Provokationen von Web-Usern.
»Anti-Fake-News«
»Aufmerksamkeit als Währung«
»Replik auf: Journalismus unter Beschuss«
Die Mainstreampresse dient ja auch nicht dem Volk/Menschen sondern den Reichsten des Landes! siehe:
Vermögen der 1000 reichsten Menschen — darunter etwa 250 Milliardäre — steigt auf 1 Billion Euro
http://internetz-zeitung.eu/index.php/4939-verm%C3%B6gen-der-1000-reichsten-menschen-darunter-etwa-250-milliard%C3%A4re-steigt-auf-1-billion-euro
Und wie man immer wieder belegen kann stellen sich sogar die sogenannten Arbeiterbewegungen gegen die Arbeiter siehe mal wieder:
https://www.wsws.org/de/articles/2018/09/12/opel-s12.html
So schauen wir uns mal zwei Beispiele aus der sogenannten Alternativen Richtung an.
Der Rubikon https://www.rubikon.news/ hier gibt es erst gar keine Kommentar Möglichkeit!
Die haben zwar auch Sozialmedia Accounts einen in Diaspora und die sonst üblichen Faschistischen Netzwerke wie Facebook Twitter usw. Aber wer keinen Soz.-Media-Account hat der kann nicht kommentieren. Ach ja E‑Mail geht auch, wird aber erfahrungsgemäß ignoriert nicht einmal eine Maschinelle Antwort.
Oder die noch junge https://neue-debatte.com/ hier kann man zwar Kommentieren aber nicht Diskutieren, denn es erfolgt wie heute üblich keinerlei Diskussionen, jeder Sendet nur seinen Scheiß in die Welt hinaus.
Ein Positives Beispiel: https://www.nachrichtenspiegel.de/
Hier kann man auch Diskutieren mit den Autoren und den Kommentatoren. Leider ist es schwierig diese Seite zu erreichen wenn man sich nur innerhalb des Tornetzes bewegt. Aber wer tut das schon!
Die Gemeinde wäre ja keine mehr, wenn sie wirklich toxisch wäre. Das man sich die Floskel auch wieder vom Ami abholte und übersetzte, obwohl die deutsche Sprache ziemlich mächtig und präzise ist, macht es nicht besser.
Das »Drunterschreiben« jetzt aber als Inbegriff der Meinungsfreiheit zu feiern, finde ich allerdings leicht grotesk.
Ein Leserbrief hat es sonst ja auch getan.
Wenn man sich die Kommentarwüsten von heise.de/tp oder tagesschau.de antut, wo man sich nach zwei Minuten den Kopf abhacken will, damit man spürt, dass man noch existiert, verstehe ich voll und ganz, dass man so eine Funktion gar nicht erst anbieten will.
Ich stelle mir gerade vor, fefe hätte eine Kommentarspalte... Nicht auszudenken!
Mir deucht es, sollte ich selbst mich in der misslichen Lage befinden, so etwas komplett durchlesen zu müssen und nach gesetzlicher Lage bewerten zu müssen und dann entsprechend das Gesülze auch noch korrigieren oder löschen zu müssen, würde ich nach 3 Stunden Amok laufen (allerdings ohne Selbsttötung).
Warum habe ich diesen Stuss hier drunter geschrieben habe?
Mir war gerade langweilig und ich kann das hier halt.
Intoxicated Community wäre zutreffender ;)
@Juri Nello
Natürlich gibt es diese Phänomene bzw. die unerträglich anstrengenden und nervigen Trolle überall. In meinen rund zehn Jahren ZG Blog kann ich mich an 2 Fälle erinnern, die mich an den Rand des Wahnsinns gebracht haben. Jede Form eines sachlich geführten Diskurses war da schlicht unmöglich.
Gleichzeitig nutzen das aber eben auch die LeiDmedien als Argument, um kritisch angebrachte Positionen nicht zu Wort kommen zu lassen, zu unterdrücken oder eben als »toxisch« zu bezeichnen.
Wenn ich den Namen Maas nur höre oder diese Witzfigur sehe, dann kriege ich schlicht und einfach das Kotzen.
@Epikur Der Grundsatz war mir bekannt. ;)
»Toxische Männlichkeit«, sagt der netzbasierte Gossenfeminismus.
»Hate Speach«, sagen diejenigen, die alles mit Hass und Diffarmierung überziehen., was dem neoliberal-korrekten mainstream widerspricht.
»Rassismus«, schreien diejenigen, die Rassismus super finden, wenn er von Migranten ausgeht.
»Antisemitismus«, schreien diejenigen, die die Semiten selber nur für ihre eigenen Zwecke einspannen.
»Populismus«, schreit die »Elite«.
»Diskriminierung«, schreien die »netten« Diskriminierer.
»Liberale Demokratie«, rufen die freiheitsfeindlichen Demokratieaushöhler.