»Drohen Deutschland wegen der verheerenden Wirtschaftskrise soziale Proteste, gar Krawalle?«, schreibt SpiegelOnline und offenbart damit unfreiwillig zwei zurzeit herrschende Denkmuster. Erstens wird die Wirtschaftskrise heute und in Zukunft für alles als Ursache angegeben werden, als quasi Generalargument. Zweitens ist die Angst bei unseren sog. »Eliten« vor sozialen Unruhen und Protesten groß, wird immer größer. Dabei ist der Unmut in der deutschen Bevölkerung nicht erst seit der Wirtschaftskrise enorm, sondern ist seit der Agenda 2010-Politik kontinuierlich gestiegen. Die »Gerechtigkeitslücke« in Deutschland ist immens gewachsen. Dies wissen die Herrschaften. Fürchten müssen sie sich jedoch nicht. Der gemeine Deutsche ist bequem, politikverdrossen und masochistisch veranlagt.
»Der gemeine Deutsche ist bequem, politikverdrossen und masochistisch veranlagt.«
Von der Stereotypisierung einer 80-Mio-Bevölkerung mal abgesehen, möchte ich auf eine zoologische Unterart hinweisen: den Rechtsextremen. Die sind denkfaul, führungsbedürftig, inhaltsleer, hurra-patriotisch und sadomasochistisch veranlagt, ideale Voraussetzungen für eine Diktatorenarmee.
Die Eliten haben also Angst vor Linken, linken Extremisten und Linksextremisten? Die sollten sich mal das rechte Spektrum ansehen, nur weil Hitler letztes Mal mit den Eliten paktiert hat, heißt das nicht, dass das wider passiert.
Eines muss man den Linken zugute halten: die meisten sind Pazifisten, allgemeinwohlorientiert und sind bereit, Dinge durchaus durchzudiskutieren.
Wenn man den Rechten hingegen mit irgendetwas kommt, was zu sehr nach Intellekt klingt, wird genau dieser Intellekt zusammen seinem Besitzer in seine physischen Einzelteile zerlegt.
@Mirakulix: Im Allgemeinen magst du vielleicht recht haben, aber auch heute haben die Linken ein Problem: sie können zwar sehr gut diskutieren, aber auf Einigung muss man da lange warten. Es gibt einfach so viele Lehren und Ideologien und oft genug trifft man dann leider auf Menschen, die sich nur auf einer bestimmte Ideologie festgelegt haben und andere Ideen gar nicht kennen wollen. Diskutieren ist da jedenfalls nicht möglich, ja manchmal gewinnt man sogar eher Leute aus dem politischen Gegenlager, als diese Sorte der ganz verbohrten Linken.
Mich selbst verbindet daher mit der politischen Linken seit Jahren schon eine Art Hassliebe. Einerseits stehe ich nämlich hinter allem, was die Linken ausmacht (auch ihren Schwächen), aber andererseits versäumt man viele Chancen allein nur dadurch, dass man sich nur mit sich selbst beschäftigt, statt mit den Gegnern. Ich hoffe jedenfalls, dass diesmal die Linken nicht wieder schlafen, wenn es so weit ist (so richtig da sind sie jedenfalls schon wieder nicht, obwohl die erste Runde längst um ist). Die Neoliberalen brauchen nämlich keinen Schulterschluss mit den Rechtsextremen, sie sind längst eine Macht für sich und dadurch, dass sie jetzt angeschlagen sind, sind sie auch noch gefährlicher denn je; ihre politischen Amokläufe nehmen jedenfalls immer mehr zu und so mancheine Ankündigung klingt schon wie eine Drohung, fast schon so, als wöllte man den Demos heraus fordern, um dann vor ihm zu warnen.
Tja, die Neocons waren schon immer kreativ wenn es darum geht eigene Verfehlungen umzudeuten und sie anderen in die Schuhe zu schieben...
Die »Eliten« haben über Kravalle schon vor langer Zeit nachgedacht und ihre Frontfrauen und ‑männer ins Rennen geschickt. Warum wohl geht ein Bundesinnenminister mit der Idee der Bundeswehr im Inneren oder einer verstärkten Kommunikationsüberwachung hausieren, oder eine Frau v. d. Leyen, die Sperrmöglichkeiten auslotet? Inzwischen ist es so, daß auch andere Interessengruppen auf diesen Zug aufspringen, wie der Buchhandel oder die Musikindustrie.
Auch das Versammlungsrecht wurde inzwischen angepaßt, so daß möglicher »Aufruhr« im Vorfeld bekämpft werden kann.
Inzwischen ist die Festung Bürgerrechte weitgehend sturmreif geschossen worden. Die Rechte werden in Deutschland nach Vermögen neu verteilt. Nur wer Geld hat, kann sich beispielsweise vor Gericht äquivalent verteidigen. Auch hier findet eine Selektion statt, die eindeutig zu Lasten der Schwächeren geht. Auch die Gewerkschaften durchleben eine Sinnkrise. Anstatt sich auf die Menschen zu konzentrieren, die abhängig (dazu gehören auch die inzwischen Ausgegrenzten wie HartzIV, Rentner, ..), laufen sie immer noch dem Ideal des Arbeitnehmers mit festem Arbeitsplatz nach.
Im Grunde sollte man die Spitzenpolitiker alle zum Teufel jagen. Statt einer demokratischen Wahl werden die Spitzenpolitiker in Zukunft durch Los entschieden. Wer ausgelost wird, hat 5 Jahre lang die Verpflichtung und die Macht, dem Staat zu dienen. Ich glaube, dann hätten wir eine gerechtere Regierung als heute. So wäre auf einen Schlag die Korruption der Regierenden beendet. Gut, dann haben wir noch die Korruption der direkt untergeordneten Behörden. Aber auch hier ließe sich ein zufallsgesteuertes Auswahlverfahren einbringen.
Die Natur setzt weitgehend auf das Zufallsverfahren (Mutation) und die Kombination vorhandener Elemente (Vererbung), also kann es für die Gemeinschaft im Grunde nicht schlecht sein, sich daran zu orientieren. Dazu noch weitgehende Transparenz aller öffentlichen Einrichtungen und derjenigen, die davon profitieren, und schon würde eine echte Demokratie entstehen.
@Manul
ihre politischen Amokläufe nehmen jedenfalls immer mehr zu und so mancheine Ankündigung klingt schon wie eine Drohung, fast schon so, als wöllte man den Demos heraus fordern, um dann vor ihm zu warnen.
Das befürchte ich auch.Im Moment kann man gar nicht genug davor warnen.
Hallo zusammen,
könnte es sich nicht einfach um einen Testballon der selbst ernannten »Eliten« handeln? Die Vorgehensweise dürfte doch seit Beginn der Anti-Terror-Gesetzgebung bekannt sein.
Zunächst warnt man vor »Terroristen«, um die Gesetze für Nicht-Terroristen massivst in Richtung »Demokratur« (Zitat: Russlands Präsident Putin beim G8-Gipfel in Heiligendamm an die Adresse Merkels) zu verschärfen.
Bin sicher demnächst — spätestens nach der Wahl — wird es eine »Gedankenpolizei« (Zitat: George Orwell »1984«) zwar noch nicht geben, aber dank dem Team Schäuble/Jung ist der Weg bis dahin nicht mehr weit.
Oder es gibt eine neue Kategorie von »Terroristen«, die »Sozial-Unruhe-Ständler«?
Alles ist bei den gekauften Anti-Demokraten in der Berliner Bundesregierung Merkels möglich — die sind so weit von der Demokratie entfernt, und halten sich immer noch für »Demokraten«.
Übrigens nach der Definition des Ursprungslandes der westl. Demokratie »Griechenland« sind die vielleicht wirklich »Demokraten«, denn »Demokratie« so habe ich es einmal gelernt galt nur für einen winzigen Teil der griechischen »Eliten«, die anderen Alt-Griechen waren entweder Krieger oder Sklaven.
Weit hat es die neoliberale Ideologie gebracht — Wir sind wieder am Anfang der »Demokratie«.
Übrigens damals hatte auch »Diktator« noch nicht den miesen Beigeschmack den er seit Stalin/Hitler hat — Kein Wunder, siehe oben.
Die westl. Demokratie modernen Ursprungs hat ihre Geburtsstunde übrigens nicht in den USA, die 1777 zwar eine Revolution hatten, aber die altgriechischen Strukturen — siehe auch oben — beibehielten sondern in Frankreich — Ich weiß aber nicht, ob dies 1789 (damals hatten die Franzosen zwar in Frankreich selbst die positive Version der »Freiheit«, die Kolonialfranzosen hielten aber nach wie vor Sklaven) oder in einer späteren Revolution (Der Kommune von Paris evtl., die mit 20.000 Toten auf seiten der Revolutionäre endete — allesamt von franz. Regierungstruppen ermordet?) hatten?
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
@Mirakulix
Der letzte Satz war bewusst provokativ, pauschal und zynisch formuliert ;)
Leider muss ich Dir Recht geben, was die Linken betrifft. Seien es die Spartakisten, die Anti-Deutschen, Gewerkschafter oder auch Linkspartei-Anhänger — zu oft wird sich wegen Kleinigkeiten gestritten und nicht zusammengetan. »Verbohrte Linke« trifft es wirklich. Dieses Verhalten schwächt die linken politischen Kräfte immens.
Die Rechten werden von vielen der politischen Kaste stillschweigend geduldet. Warum? Das kann man sich nur denken.
»[...]Die Rechten werden von vielen der politischen Kaste stillschweigend geduldet. Warum? Das kann man sich nur denken.[...]«
Vielleicht weil die »politische Kaste« den Rechten insgesamt viel näher steht als den Linken, oder auch nur der Linkspartei?
Im Ernst CDU/CSU/FDP waren für mich nie eine wählbare Alternative — zuviel Altnazis, und mittlerweile auch »geläuterte« Neo-Nazis, in diesen Parteien....
Die Grünen/SPD sind aber leider auch keine Alternative, denn wenn es nach einer Ex-Gründungsmitgliedsfrau der GRÜNEN geht, dann sind die GRÜNEN gewissen rechtsextrem-esoterischen Kreisen näher als einem Lieb ist — Die Frau heißt übrigens Jutta (von) Ditfurth.
Die Wortwahl der SPD-Rechten ist eindeutig »sozialfaschistisch«, um einmal einen alten Begriff zu gebrauchen.
Übrigens, die Linkspartei ist nicht rechtsextrem, wie viele aus der »Neoliberalen Einheitspartei« aus CDU/CSU/FDP/GRÜNEN/SPD gerne hätten — Ganz im Gegenteil, ich persönlich glaube, dass die NLEP mit einer solchen Diskussion nur vom eigenen Rechtsextremismus gegen »sozial Schwache« ablenken will.
Was den nationalen Sozialismus der NPD angeht, die sind zwar »national«, aber ebensowenig »sozialistisch« wie die alte NSDAP — auch wenn gewisse rechtslastige Historiker, wie z.B. Götz Aly, dies immer wegleugnen wollen — Ich halte mich da an Sebastian Haffner, der auch Historiker als parteipolitisch nicht unabhängig bezeichnet hat, d.h. Götz Aly steht CDU/CSU/FDP näher als mir persönlich lieb ist — daher auch sein Geschichtsfälschungsdrang....
Was die Zerstrittenheit der Linken angeht, dass mag stimmen, aber ich las mich positiv überraschen, zumal unsere nervösen »Eliten« ja neuerdings definieren wollen, für den dummen dt. Michel was er unter »links«, »gerecht« oder gar »sozial« zu verstehen hat.
Der Neoliberalismus ist nicht nur gescheitert, was ebenso oft vergessen wird wie die Tatsache, dass der Neoliberalismus selbst antidemokratisch, faschistisch und sozialrassistisch ist, und wie George Orwell völlig richtig in »1984« beschrieben hat auf »Neusprech« steht.
Die Gehirnwäsche mit den Begriffen »Freiheit« und »Soziale Marktwirtschaft« war nur den Anfang — nun sind eben Begriffe wie »Gerechtigkeit« und »Ungerechtigkeit« dran — Wie ich hoffe mit eben so einem Mißerfolg.
Ein Kennzeichen einer gescheiterten Ideologie ist doch, dass die Begriffe neu besetzen will, um von der eigenen Ungerechtigkeit abzulenken.
War dies nicht schon im Faschismus und echten Sozialismus/Kommunismus so?
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
PS: Die NLEP setzt ja auch auf die Totalitarismusdoktrin des Kalten Krieges, wenn die Linke pauschal als Nazis diffamieren will, weil die sich für mehr Wohlfahrtsstaat (= für FDPler der reinste Sozialismus) einsetzen wollen — Die alte Farbenlehre Rot=Braun bekam ich schon als 21jähriger junger Mann 1991 eingetrichtert. Hat damals schon nicht funktioniert, und ich weiß nicht warum die neoliberalen Betonköpfe dies immer wieder ausgraben? Ihr vielleicht?
Übrigens, interessant ist, dass unsere »Kanzlerin der Konzernbosse« (=Angela Merkel) sich bis dato weigert den Terrorismusbegriff näher zu definieren, trotz — oder gerade wegen — der dauernden Intervention von Oskar Lafontaine in diese Richtung.
Meine Meinung:
Die wartet nur ab bis es »soziale Unruhen« gibt und dann — siehe meinen ersten Text — gibt es neue Terroristen in Deutschland....
Ich vermute einmal, dass nur eine andere Meinung als unsere GRÖKAZLERIN aller Zeiten schon terrorismusverdächtig ist.
Wir benötigen keine Bombenbastler, oder Waffennarren wie in Winnenden, wir sind schon — allein als Andersdenkende und Neoliberalismusgegner — deswegen terrorismusverdächtig, weil wir Andersdenkende sind.
Gruß
Nachdenkseiten-Lser
@Epikur:
Das ist auch nur eine sehr kurze Beobachtung meinerseits der linken politischen Szene, wo ich mir auch schnell Gegner gemacht habe, weil ich wohl manchen nicht ideologisch genug war. Für mich gehört aber nun mal zum Linksein eine hohe Toleranz für andere Meinungen zu haben und für bessere Ideen offen zu sein. Ich bin deshalb bis heute, abgesehen von kurzen Episoden, relativ unparteiisch und gehe lieber auf Distanz zu Organisationen, geschweige denn Parteien — auch wenn ich manche dennoch unterstütze, sofern sie die ›richtigen‹ Ziele verfolgen.
@Nachdenkseiten-Leser:
Ein Kennzeichen einer gescheiterten Ideologie ist doch, dass die Begriffe neu besetzen will, um von der eigenen Ungerechtigkeit abzulenken.
War dies nicht schon im Faschismus und echten Sozialismus/Kommunismus so?
Ja. Und die Parallelen werden immer frappierender, nur nicht ganz so sichtbar, da es diesmal kein Gegensystem mehr gibt. Das führt schon mal zu der schizophrenen Situation, dass man sich selbst hin und wieder fragt, ob man nicht alle Tassen im Schrank hat (oder es nicht doch umgekehrt der Fall ist). Ich kann mir jedenfalls selten ein Lächeln verkneifen, wenn ich die Bilder von den vielen Gipfeln sehe, die derzeit ständig statt finden. Da muss ich immer an die Parteitage der KPs im Ostblock denken, wo auch keiner richtig Zugang hatte und wo auch Dinge beschlossen wurden, die völlig an der Realität vorbei gingen.
»Ja. Und die Parallelen werden immer frappierender, nur nicht ganz so sichtbar, da es diesmal kein Gegensystem mehr gibt. Das führt schon mal zu der schizophrenen Situation, dass man sich selbst hin und wieder fragt, ob man nicht alle Tassen im Schrank hat (oder es nicht doch umgekehrt der Fall ist). Ich kann mir jedenfalls selten ein Lächeln verkneifen, wenn ich die Bilder von den vielen Gipfeln sehe, die derzeit ständig statt finden. Da muss ich immer an die Parteitage der KPs im Ostblock denken, wo auch keiner richtig Zugang hatte und wo auch Dinge beschlossen wurden, die völlig an der Realität vorbei gingen.«
Danke für den Hinweis — Wir sehen es beide wohl ähnlich, was die gescheiterte neoliberale Ideologie angeht ;-)
Was das »nicht alle Tassen im Schrank« angeht, da bin ich mittlerweile kuriert von — Ich denke wir, die so denken wie du und ich, gehören zu den wenigen Normalos, die bald — allein wegen der anderen Meinung — als »irre« gebrandmarkt werden.
Übrigens, meine zweitälteste Schwester ist der Meinung, dass ich »so aggressiv« wäre, dass ich dringendst eine psychotherapeutische Behandlung nötig hätte — Meist werde ich aggressiv, wenn ich an die Zocker denke, und daran, dass ich als Ex-Arbeitsloser derzeit noch miesere Karten beim Bewerben habe, sollte mein Job flöten gehen. Allein deswegen soll man also neuerdings zum Therapeuten? Ich dreh einfach den Spieß um, und bezeichne solche Menschen als wirr, die eben wie meine zweitälteste Schwester immer brav wählen gehen — nein, nicht die Sozis/Grünen/Linkspartei — und andere Meinungen und Diskussionen hassen.
Der typische »Untertan« eben (Zitat: Heinrich Mann).
Übrigens, Albrecht Müller hat mal einen Autor Gunter Haug zitiert:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=1952#more-1952
...dieses Buch hat ihn inspiriert zusammen mit dem Autor ein neues Buch »Meinungsmache« zu schreiben, auf das ich sehnsüchtigst warte.
Der Grund? In »Meinungsmache« geht es eben darum, dass es manchen Menschen heute so geht wie in der Hauptfigur von Gunter Haugs Roman zur Frühzeit der Nazi-Bewegung.
Man ist schon immer dagegen gewesen, und wird von eigenen Geschwistern und Verwandten allein deswegen als »schwarzes Schaf« der Familie, und sogar »verrückt« gebrandmarkt.
Ich dachte nie, dass ich eine solche Erfahrung in meiner eigenen Familie mache, aber leider ist dem so......
Blogs wie eure sind hier eine willkommene Abwechslung für mich, da ich sehe ich bin mit meiner angeblichen »Verrücktheit« in der Ablehung des neoliberalen Systems bzw. der Ideologie, die dahinter steckt, nicht allein.
Danke für und herzliche Grüße
Nachdenkseiten-Leser
Noch ein Gedanke dazu:
Der Kommunismus/Sozialismus war ja auch nicht immer die herrschende Ideologie — ich meine sogar in der Hochzeit des echten Liberalismus von Adam Smith nahezu unbekannt.
Soll heißen:
Der Kapitalismus hatte schon einmal eine Zeit wo es angeblich keine Alternativen zu ihm gab, und dann kam die Alternative in Form des Sozialismus — was daraus wurde ist eine andere Geschichte, denn mir geht es zunächst einmal darum darauf hinzuweisen, dass es schon einmal eine Zeit gab wo es angeblich keine Alternative zum Kapitalismus gab — wie heute.
Die Medien waren damals ja auch nicht so weit entwickelt wie heute, aber dennoch zeigt mir ein Kontinent, dass trotz aller Unkenrufe von der Alternativlosigkeit des Neoliberalismus andere Wege möglich sind:
Lateinamerika.
Darauf setze ich meine Hoffnung, auch wenn ich derzeit auch eher pessimistisch drauf bin, und natürlich auf die Tatsache — siehe oben im Text — dass es schon einmal eine Zeit gab wo der Kapitalismus meinte seine Hochblüte erreicht zu haben bis er vom »Staatskapitalismus« (Zitat: Robert Kurz »Schwarzbuch Kapitalismus«) der Ostblockstaaten bzw. der Sowjetunion abgelöst wurde — allein schon das Wort »PlanWrtschaft« beweist dem Philosophen Robert Kurz, dass vor dem Fall der Mauer kein echter Sozialismus/Kommunismus im ehemaligen »Osten« geherrscht hat.
»Wirtschaft« ist ein anderes Wort für »Kapitalismus«.....lt. Robert Kurz....
Lateinamerika sieht dies hoffentlich anders, und macht mit dem Sozialismus für das 21. Jahrhundert — als globales Modell — Werbung ohne das daraus »Staatskapitalismus« wird....hoffe ich....
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Eine Frage an den NachDenkSeiten-Leser: Versteh mich nicht falsch, ich bin Deiner Kommentare keineswegs überdrüssig, aber wenn Du so viel zu sagen hast, warum machst Du es dann nicht in Form von eigenen Beiträgen, statt immer nur zu kommentieren? Warum hast Du kein eigenes Blog oder machst wo mit? Ist schließlich nicht schwieriger als Kommentare zu schreiben!
Übrigens ist NachDenkSeiten-Leser ein ziemlich charakterloser Nick, denn die NachDenkSeiten lesen wir (vermutlich) alle.
Wollte ich mal loswerden.
@Manfred
Danke für den Hinweis, ist halt so, dass mir manches erst später einfällt, was ich noch schreiben könnte — werde mich mal sammeln, bevor ich was schreibe — Was meine Kommentare angeht: Bist du denen wirklich nicht überdrüssig? Oder nur unehrlich? Natürlich habe ich viel zu sagen, und lasse mir von keinem — aus keinem Grund — das Schreiben verbieten. Was willst du mir eigentlich damit unterstellen: »Warum hast Du kein eigenes Blog oder machst wo mit?« — Keine Sorge bei Punkt 2 liege ich voll im Trend.
Was meinen Nick angeht, der ist weder »charakterlos« noch sonstwas — mir ist halt nur der eingefallen, und den habe ich schon länger als ich hier mitlese. »Charakterlos« übrigens finde ich, jemandem »Charakterlosigkeit« vorzuwerfen, nur weil der Deiner Ansicht nicht entspricht, und mal eine gute Homepage weiterempfiehlt.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
(Ich bleib dabei!)
@ Nachdenkseiten-Leser
»Ex-Arbeitsloser«???
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Job!!!
@ all:
Ich frage mich gerade, ab wann wir ein Stopp-Schild (Kinderpornografie-Zensurliste) sehen werden, wenn wir diese Website besuche. Heise.de und nachdenkseiten.de dürften ja auch heiße Kandidaten in dieser Hinsicht sein.
»[...]@ Nachdenkseiten-Leser
»Ex-Arbeitsloser«???
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Job!!![...]«
Danke für, auch wenn der Job nicht gut bezahlt ist (Mini-Job), und ich auch nicht weiß wie lange ich noch als »Ex-Arbeitsloser« durchgehe bis der Mini-Job hier auch wegfällt.
Zum anderen:
Ich glaub auch, dass das Netz bald zensiert wird — Gerade Neoliberalismusgegner müssen hier einiges befürchten. Gerade wenn vor »sozialen Unruhen« gerade von DEN Leuten gewarnt wird, die diese mit Wegnahme der unsozialen Gesetze (z.B. HartzIV, Gesundheitsfonds etc. etc.) einfach von vorneherein verhindern könnten.
Bei Spiegelfechter kann man die Vorschläge nachlesen:
http://www.spiegelfechter.com/wordpress/
Überschrift »Ein Land am Rande des Nervenzusammenbruchs«.
Übrigens, wenn es wirklich losgehen sollte, dann bin ich einmal gespannt, ob ein Polizist oder ein Soldat auch auf hier lebende Menschen schießt.
Warum? Ein Polizist ist auch ein Privatmensch, ebenso wie ein Soldat, und ich glaube, dass die sich — wie damals in Frankreich 1789 — letztendlich mit den Demonstranten vereinigen könnten — ich denk da optimistisch drüber.
Übrigens, auch damals in der Ex-DDR hat sich die Vopo, und die NVA, mit der Bevölkerung, die Honecker weggeputscht hat solidarisiert.
Fazit: Wieso sollte es heute anders sein?
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Nachtrag: Irgendein Kabarettist hat schon einen neuen Übernamen vor Angela Merkel — !Honeckers Rache! *lol*
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Ich wäre sehr vorsichtig, mich darauf zu verlassen, daß Soldaten oder Polizei Hemmungen hätten, zu schießen. Die »Truppen«, die gegen Unruhen eingesetzt würden, würden wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken, ihren Befehlen folgen, also auch schießen.
Dazu muß man nur überlegen, wer in diesen Einheiten sein wird. Es werden mit Sicherheit nicht diejenigen sein, die selbständig Denken können. Eher werden es die Menschen sein, die das ohne Nachzudenken tun, was Autoritäten befehlen. Desweiteren wird dann bei diesen ein Korpsgeist und ein Gruppenzwang auftreten, der etwaige Hemmungen wegschwemmt. Und wenn diese Personen, was sehr wahrscheinlich sein wird, auch noch aus der vermummten Anonymität heraus handeln können, dann werden wahrscheinlich wieder Menschen bei Demonstationen sterben.
Es gibt in jeder Gesellschaft einen Haufen willfähriger Schergen, die Obrigkeitshörig sind. Es soll sich niemand einbilden, daß wir ein Verhalten wie zur Nazizeit nicht wieder bekommen können. Sobald Menschen als Untermenschen entwürdigt werden, fällt auch die »Beißhemmung«. Und weil ich dieses weiß, bin ich ein Gegner des Einsatzes der Bundeswehr im Innern.
@gerhardq
Hallo gerhardq,
sehe ich ähnlich, aber wie schon gesagt, die Polizisten und Soldaten haben auch Familie, und ich glaube kaum, trotz Vermummung, dass die ewig aus- halten können, wenn die in Deutschland Demonstranten erschiessen.
Beim Einsatz im Hindukusch ist ja auch — eben durch »Kameradenschweine« lt. Bundeswehrjargon — so manches rausgekommen, was eben verheimlicht werden sollte, und da bin ich optimistisch, dass der öffentliche Druck (auch in der eigenen Soldaten- und Polizistenfamilie) dafür sorgt, dass sich Soldaten und Polizisten mit friedlichen Demonstranten »solidarisieren« statt auf diese zu schießen.
Wie bereits erwähnt, trotz Erfahrung mit dem Dritten Reich, sind in der Ex-DDR die Volkspolizisten und ‑soldaten relativ ruhig geblieben.
Darauf verlasse ich mich, da eben auch in einer Uniform ein Mensch steckt, und nicht jeder Polizist gleich ein Unmensch sein dürfte, die Obrigkeitshörigkeit hat ja auch in der DDR nicht mehr funktioniert — Wieso sollte es also beim Scheitern des Finanzmarktkapitalismus anders sein?
Übrigens ein hochaktuelles Beispiel für die Rechtsstaatlichkeitstreue von dt. Soldaten erleben wir derzeit bei einem Prozeß in Kenia — gegen gefangene somalische Staaten vor einem kenianischen Gericht.
Ich war selbst überrascht, denn die Soldaten durften als Zeugen aussagen, die diese Menschen gefangen genommen haben.
Wären die Soldaten immer noch die alten dt. Soldaten der Wehrmacht, die hätten kurzen Prozeß, und zwar ohne Gerichtsverfahren, mit den somalischen Piraten gemacht.
Fazit:
Solange diese Rechtsstaatlichkeit noch existent ist habe ich weder vor Polizei noch Militär aus Deutschland eine begründete Angst, und dies schreibe ich gerade weil ich schon wie du darüber dachte — der Beitrag des ZDF hat mich eines besseren belehrt. Dies gilt übrigens auch für die Beispiele des Mißbrauchs von Gebeinen durch Soldaten im Afghanistan-Einsatz, und andere Schweinereien — Soviel ich weiß wurden diese alle gerichtlich geahndet, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren ;-)
Optimistischer Gruß
Nachdenkseiten-Leser
;– nicht »Staaten« sondern »Piraten« soll es heißen — Sorry für diesen Fehler ;-)
Peinlich....
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Mal zum Thema »Soldaten und Polizisten — Bürger in Uniform«.
Ich würde mich da auch nicht drauf verlassen.
Auch gerade deutsche Polizisten geben gerne mal den autoritären Max. Fälle von übermäßiger Polizeigewalt sind in Deutschland vielleicht seltener als in anderen Ländern (USA!!), aber dennoch vorhanden.
Auch was ich so über Soldaten gehört habe, stimmt mich nicht gerade zuversichtlich. Aus pädagogischer Sicht wird Soldaten das eigene Denken, die Fähigkeit zu kritischem Denken, die Fähigkeit zur Reflexion und die Fähigkeit zum Widerstand gegen einen Befehl eindeutig ausgetrieben, vielleicht nicht mehr wie zu Zeiten des alten Fritz, aber würden diese »Eingriffe« am Menschen nicht vorgenommen werden, wären diese Menschen als Soldaten schlicht nicht tauglich. Gehorsam und Disziplin sind die Soldatentugenden, nicht Denken, Menschlichkeit und Kritik.
Auch so ein paar Kommentare von Ex-Wehrdienstleistern stimmen nachdenklich: »Wenn du mit ’nem Kameraden Wachdienst hast und ihr eure Route abläufst, dann guck dir deinen Kameraden gut an und überleg‹ dir, ob du es wagen kannst, VOR ihm zu laufen und ihm deinen Rücken zuzudrehen.«
Auch die Todesfälle von Ehefrauen bei »Unfällen« beim Reinigen der Waffen nehmen gerade bei Polizisten, Soldaten, Jägern und Sportschützen interessante Höhen an.
Irgendwie ... wer Waffen liebt ... wer gerne gehorcht ... wer nicht selbstständig ist ... der hat meist Gründe dafür.
@ Nachdenkseiten-Leser:
Kein Grund zur Bescheidenheit!!!
Job ist Job und Geld ist Geld;-)))!!! Es geht weiter und wieder aufwärts!!!
Lass dir von niemandem was anderes erzählen!!!
Drücke Dir alle Daumen!!!
Grüße
Mirakulix
Und weils so schön ist, mal klischeehaft alle Stereotypen durchexerziert:
»Georg Schramm als Oberstleutnant Sanftleben.
Das Weichziel ist der Mensch.«
http://www.youtube.com/watch?v=a5fX7E7nbTI
@mirakulix
Danke für die Schilderung deiner Erfahrungen, solche Fälle kenne ich natürlich auch, aber wie schon gesagt, ich halte die für eine verschwindende Minderheit — auch als Pazifist, der eigentlich jede Art von Soldatentum ablehnt. Der »Bürger in Uniform«, wie die Bundeswehr ja einmal ursprünglich gegründet wurde, ist immer noch existent, dank Wehrpflicht — wäre die nicht, denke ich auch, dass wir wirklich Angst vor dem Militär haben müßten.
So wird aber eben noch — im Unterschied zur reinen Nicht-Wehrpflicht-Armee — Anstand gelebt, von der Mehrheit der Soldaten. Die anderen sind Ausrutscher, die es wohl in jeder Gesellschaft gibt, und die eben nur beim Militär ihren Mann im Leben stehen, und sonst nirgends.
Übrigens, es ist keine Bescheidenheit, sondern meine derzeitige Lebensrealität aus der ich ausbrechen will, dennoch herzlichen Dank für deine Wünsche bzw. »Daumendrücken« — ich hoffe auch, dass es mal wieder, auch bei mir, aufwärts geht. Bei mir sieht es schon zu lange ziemlich übel aus, und dies obwohl ich eigentlich alles im Leben richtig gemacht habe — bin weder straffällig noch sonstwie auffällig geworden, und dies trotz manchmal Resignation über die gesellschaftlichen Zustände. Wie meinte einmal der Fernsehmoderator Ulrich Wickert »Der ehrliche ist der Dumme« — in diesem Sinn bin ich wohl, ebenso wie du, und andere hier, einfach zu ehrlich um regelmäßiges Einkommen und Arbeit zu haben. Man sollte unehrlich sein wie ein gewisser »Ackermann« von der »Deutschen Bank«, aber so tief, da bin ich sicher, sinkt keiner von uns hier, um steinreich und rotzfrech zu werden.
Übrigens, Georg Schramm kenne ich auch, und werde den mir heute reinziehen — in der aktuellen Folge von »Neues aus der Anstalt«.
Gruß
Nachdenkseiten-Leser
Ein Hinweis auf »Der Freitag« zum Thema »Soziale Unruhen«:
http://www.freitag.de/politik/0918-soziale-unruhen-sommer-krise
Mein Fazit, dass es sich wohl um einen Testballon handelt, um im Vorfeld Proteste zu verhindern verhärtet sich immer mehr.
Man will die wütende Bevölkerung davon abhalten zu protestieren mit der Warnung vor »sozialen Unruhen« — Frei nach dem Motto: »Wir sind gut gerüstet, und wer dort hingeht ist selbst schuld, wenn....«
Fazit:
Die übliche Taktik des »Teile und herrsche«.....
Gruß
Nachdenkseiten-Leser