»Ein spannender Tag für die Schüler der Mierendorff-Grundschule: Rüdiger Grube, Chef der Deutschen Bahn, brachte am 14. September drei rote Koffer voller Geschichten mit. [...] Die darin enthaltenen Geschichten wecken das Verständnis für andere Kulturen und helfen den Kindern beim Erlernen der deutschen Sprache. [...] Rüdiger Grube ließ es sich nicht nehmen, gleich die erste Geschichte vorzulesen.«
- Punkt3. Das Berliner S‑Bahn Blättchen der Deutschen Bahn. Ausgabe 18⁄2015
Leider hat die Redaktion wohl die erste Geschichte zensiert:
»Es war einmal die Deutsche Reichsbahn. Sie war mitverantwortlich für die Deportation und Vernichtung von Millionen Juden. Diese logistische Meisterleistung...« Bahnchef Grube hielt kurz inne und lächelte charmant die Migranten-Kinder an: »Ups, falsche Geschichte.«
Als mein Nachwuchs vor einigen Jahren in die Schule kam, bekamen sie auch schöne Bücher von irgend einer Stiftung geschenkt. Die erste Seite mit Schirmherren wie Zumwinckel (!!!) und Mehdorn (!!!) habe ich gleich rausgeschnitten.
Moin
Einfach zeitlich etwas früher anfangen:
»Der erste Eisenbahntransport in Kriegszeiten in Deutschland fand 1849 statt, als zur Niederschlagung badischer und pfälzischer Revolutionäre die preußischen Truppen mit der Eisenbahn durch Südwestdeutschland transportiert wurden.«
…
»Die Verstaatlichungen in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts hatten unter anderem einen Grund in der zunehmenden militär-strategischen Bedeutung der Eisenbahn. Spätestens 1871 wurden erste Überlegungen zum strategischen Eisenbahnbau der über 800 km langen Kanonenbahn durchgeführt, deren Streckenführung zum großen Teil keine oder nur geringe zivile verkehrliche Bedeutung hatte. Mit dem Gesetz vom 11. Juni 1873, dem sogenannten Kanonenbahngesetz, wurde der Bau der Bahn beschlossen, Gelder aus den französischen Reparationszahlungen zur Verfügung gestellt und die Ermächtigung zu Schuldverschreibungen für die Kanonenbahn gefasst.«
Aus dem Wikiartikel Strategische Bahn. Zwar nur Wikipedia, aber ein interessantes Thema.
@Pantoufle
Auch gut!
Genau das wäre mir als erstes eingefallen, wenn der Chef der DB kommt und ein paar nicht-deutschen Kindern versucht, ein paar Geschichten zu erzählen.
(Um ehrlich zu sein, der Transport von tausenden von Leuten aus Richtung Österreich und Ungarn nach Deutschland in diesen Tagen erinnert einen auch immer wieder daran. — Der Plan scheint nur dieses Mal ein anderer zu sein.)
http://zug-der-erinnerung.eu/
Nun ja... die Reichsbahn von damals hat mit der privatisierten und bwl-isierten DB AG von heute auch gar nix mehr zu tun. Heute würde der Transport Unerwünschter und Überflüssiger in gewisse Lager wohl an den hohen Trassengebühren und Gewinnerwartungen der AG scheitern — und von Fernbus-Anbietern erledigt... Von den fehlenden Gleisanschlüssen ganz zu schweigen...! ;)
Was Lobbymaterial in der Schule betrifft — in meinem Fachabi-Jahr hat uns unser Klassenlehrer (BWL) regelm. Materialien vom Handelsblatt ausgeteilt. Kritische Kommentare nahm er in Kauf; sparte ihm immerhin Arbeit und so lange man in der Klassenarbeit der herrschenden Lehre folgte...
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