Die Anspruchslosen

Rund 2,8 Millionen Beschäftigte verloren in den zurückliegenden zwölf Monaten ihren Arbeitsplatz. 737000 davon hatten keinen oder nur geringfügigen Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Jeder vierte ist einer Studie der Bundesagentur für Arbeit zufolge unmittelbar auf Leistungen nach Hartz IV angewiesen.

- Jörn Boewe, Junge Welt vom 30. Dezember 2011

Anmerkung: Lohndumping, prekäre Lohnarbeit und Leiharbeit in Deutschland nehmen kein Ende. Viele verdienen in ihrer Lohnarbeit so wenig, sodass sie in Erwerbslosenzeiten von ALG 1 alleine nicht leben können und zusätzlich ALG 2 beantragen müssen. Laut dem Junge Welt Artikel ist der Anteil derer in den letzten Jahren dramatisch angestiegen. Ganz offen lassen sich viele Unternehmen einen Teil ihrer Personalkosten vom Amt bezahlen.

7 Gedanken zu “Die Anspruchslosen

  1. Es ist ein Trauerspiel !

    Daß die Öffentlichkeit immer noch an der Nase herumgeführt wird, ist beschämend.

    Ein von mir hochgeschätzter Soziologe und Schriftsteller, Vance Packard,
    hat diese Problematik in seinem 1964 veröffentlichten Buch,
    Die wehrlose Gesellschaft, treffend voraus gesehen.

    Über das, wohl auch weiterhin permanente vertuschen der Tatsachen von den »Führungseliten«, bin ich sehr traurig.

  2. »Über das, wohl auch weiterhin permanente vertuschen der Tatsachen von den »Führungseliten«, bin ich sehr traurig.«

    Die Kritik an dieser Vertuschung wird als Neid abgetan. Ich glaube unsere Eliten können sich einfach nicht vorstellen, dass es Armut in Deutschland geben kann. Sie sehen sie nicht und wollen sie auch nicht sehen. Aus diesem Grund lassen sie sich munter die Studien so ausstellen, dass ihr Glaube an die reiche Nation Deutschland nicht gefährdet wird.

  3. zu hartmut

    die Fakten sind bekannt und das seit langem. da kann nur der an der nase herumgeführt werden, der das will oder zulässt.

  4. ...und das beste:

    Nachdem diese Parasiten (ich rede von den Ausbeutern) dann alle Subventionen, Vergünstigungen und solche Zahlen beansprucht oder genutzt hat, gibt er den Arbeit»nehmern« einen Arschtritt und verhöhnt sie als Schmarotzer.

    Oder noch besser:

    Er lässt sie fürn Appel und n Ei sich kaputtmalochen und verhöhnt sie, weil sie ALG II beantragen müssen, da ja »jeder seines Glückes Schmied« sei und außerdem wird dann auf »Arno Dübel« verwiesen, der ja der »böse« Arbeitslose ist und der Aufstocker ist »nicht ganz so/immerhin schafft er was«, obwohl man da auch ganz ALTERNATIVLOS mal den Rotstift ansetzen könnte.

    Aus — hust — systemrelevanten Gründen...

    (nennt sich Linksruck/Gutmenschentum/rot-grüne Neidgesellschaft/zuviel DDR)

  5. Neben den Arbeitnehmern sind allerdings auch die ehrlichen Arbeitgeber die leidtragenden dieser Machenschaften, die von Arbeitgebern so abgezogen werden. Heutzutage beherrscht immer noch der Shareholder-Value unternehmerische Entscheidungen. Wir sollten wieder zurück zu ethischen Werten und uns trauen zu investieren und später Geld zu verdienen.

  6. Leben ohne Existenzangst, Arbeit ohne Zwang

    Mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen. Obwohl der Produktivitätsfortschritt uns allen längst ein leichteres Leben ermöglichen würde, hält die Politik weiter am Arbeitszwang fest. Der Widerwille gegen angebliches Sozialschmarotzertum ist auch im Volk so ausgeprägt, dass die Idee eines Bedingungslosen Grundeinkommens auf viel Widerstand stößt. Zu Unrecht: Ein BGE würde den Wert von bisher unbezahlter Arbeit honorieren und ungeahnte Kreativität frei setzen. Die bisher praktizierte „Antrags- und Schnüffelbürokratie®“ hätte ein Ende.

    http://hinter-den-schlagzeilen.de/2012/01/13/leben-ohne-existenzangst-arbeit-ohne-zwang/

  7. Pingback: Die Anspruchslosen | WIR Der ZeitBote Saarland – Das Sozial-Magazin

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