Kaltgeifernde Giergesichter
verbreiten das menschlose Glück
der Tothüllen
Spiegelbleiche Leergesichter
verbeißen sich in den Fetisch
der Gleichmacherei
Aufgepfropfte Nutzgesichter
verbrauchen die seelenfreien Bilder
der Lieblosmaschine
Schmalzvergoldete Lammgesichter
verlieben sich in die Fratze
der Ich-Welt
Wow, jede Zeile ein Volltreffer! Diese Gesellschaft ist gesichts- und seelenlos.
In diesem Sinne, bekommt auch die letzte Strophe ihren Sinn. Das Ego als Selbstsinn und das Bewusstsein für dies, was man tut und macht, degradiert zur seelenlosen Hülle des Egoismus, aufgrund von Bewertungsmaßstäben im vergoldeten Ambiente bewertbarer Konformismen und Eitelkeiten. ( Ich entschuldige mich, — ich musste dies anmerken, weil ich gerade dieses »Ego« für die größte leer gefegte Show des Jahrhunderts halte.)
gleichmacherei ist ein gutes stichwort: da müssen wir in reih und glied marschieren, mit irokesenvokuhila und neustem ipod gegen den iran wie die irren. aber wenn mal jemand etwas braucht heißt es: ist das mein problem? die schlimmste art der vereinsamung ist dort wo man sie am wenigsten erwartet. und die »lösungsversuche« der gesellschaft sind hilflos bis schädlich und verschärfen das ganze.
auf der anderen seite steckt in jedem ideal das absolute gegenteil als innewohnender dämon; in der idee der gleichheit steckt die vereinsamung und entfremdung. in der idee der ordnung steckt faschismus, krieg und anarchie. in der idee der freiheit steckt ausbeutung.
hinzu kommen die lügen.
fast könnte man meinen, es war in der steinzeit einfacher, aber vielleicht ist diese ganze tragödie der menschlichen kultur und zwänge nur eine art mittelalter bis wir uns wieder gefunden haben. naja
Wow,
Hammer-Wortkompositionen, könnten direkt meiner Lieblings-Anthologie entstammen. Respekt!