Propaganda (11)

- Unterhaltungsindustrie -

»Propaganda ist der Mechanismus, mit dem Ideen im großen Stil gestreut werden, hier im weiteren Sinne verstanden als der wohlorganisierte Versuch, einen bestimmten Glauben oder eine Doktrin zu verbreiten.«

- Edward Bernays. »Propaganda«. Orange Press Verlag. Berlin. 2007. S. 28

Die Bevölkerung will sich immer weniger so verhalten und das toll finden, was Unternehmen, Politiker oder Journalisten für uns vorgesehen haben. In der Politik ist es mittlerweile mehr als offensichtlich, dass die Herrschaften völlig abgetrennt und isoliert von den Bedürfnissen, Sorgen und Interessen der einfachen Bevölkerung leben. Aber es gibt noch einen ganz anderen Bereich, wo das auch immer stärker zum Vorschein kommt und der Widerstand in der Bevölkerung immer stärker formuliert wird: in der Unterhaltungsindustrie.


Selbstzensur
Zahlreiche Film- und Gaming-Kritiker und/oder — Journalisten loben einzelne Videospiele, Filme oder Serien in den Himmel, während ein Großteil der Zuschauer und Influencer das ganz anders sehen. Beispiele hierfür sind »die Ringe der Macht«, »Starfield« oder zuletzt »Dragon Age: Veilguard«. Auch hier wird die Kluft zwischen Kritikern/Presse und der Bevölkerung immer größer. Natürlich spielen finanzielle Interessen und Abhängigkeiten sowie SEO hier absolut keine Rolle. Schließlich versichern uns das die Gaming-Journalisten und Filmkritiker immer wieder!

Den Vorwurf der »Käuflichkeit« weisen sie regelmäßig erbost von sich: sie seien unabhängig und Niemand würde ihnen reinquatschen. Dieses Strohmann-Argument kennen wir, wenn scharfe Medienkritik geübt wird: man glaube ja an »geheime Mächte, die alle Strippen ziehen«. Nein. Es genügt die Selbstzensur von (Gaming-)Journalisten, weil sie ganz genau wissen, was sie sagen und wie sie werten dürfen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.

»Es ist halt ein fruchtbarer Boden für die Zensur, wenn man als Journalist eine Familie mit zwei Kindern ernähren muß und auf Basis von Zeitverträgen arbeitet. Irgendwann ertappt man sich bei der Selbstzensur – weil man seinen Job behalten will.«

- Anonymer Redakteur des deutschen Auslandssenders Deutsche Welle (DW) im Interview mit der Jungen Welt am 15. Mai 2014

Umerziehung
Auch hier reagieren Hersteller, Videospiel-Journalisten und Filmkritiker wie Politiker: jede Kritik wird als »Hate«, »Nazi« (Kritik am Wokismus) oder »Review Bombing« verunglimpft, Kommentarspalten werden großzügig zensiert oder gleich ganz geschlossen. Der kritische Diskurs und der Austausch von Argumenten ist auch hier überhaupt nicht erwünscht.

Ganz im Gegenteil: Entwickler, Publisher, Journalisten und Produktionsfirmen reagieren häufig bockig, beschimpfen die Konsumenten und sind voller Zorn darüber, dass die nicht so wollen, wie sie. So wie AfD-Wähler, C‑Maßnahmen-Kritiker und Pazifisten beschimpft werden, weil sie nicht das wählen und nicht das denken, was sie wählen und denken sollen. Und das geht so:

»Eine laute Minderheit wittert eine identitätspolitische Verschwörung [...] Sie wollen nur nicht offen zugeben, dass sie sexistisch, rassistisch oder queerfeindlich sind.«

- Lisa Ludwig. Spiegel.de vom 29. Oktober 2024 zur Kritik an »Dragon Age: Veilguard« (Kommentare geschlossen. Widerspruch nicht erwünscht.)

Der Zenit der woken kulturimperialistischen Propaganda in Unterhaltungsprodukten, ist längst überschritten. Die Macher wollen es zwar nicht wahrhaben, aber ein Großteil der Zuschauer hat längst begriffen, dass viel zu oft versucht wird, sie mit Unterhaltungsprodukten politsch-korrekt-idelogisch zu erziehen. Dagegen wehren sie sich zunehmend in Kommentarspalten und mit Kauf-Verweigerung, da sie vor allem Eskapismus und nicht wie kleine Kinder behandelt werden wollen, denen man »Werte« vermitteln muss.

Übrigens: wann gibt es im toxischen, queerfeindlichen und sexistischen Warhammer-Universum, endlich den ersten schwarzen Transgender-Ork? Ratze! Übernehmen Sie!


Propaganda

Ein Gedanke zu “Propaganda (11)

  1. Irgendwann ertappt man sich bei der Selbstzensur – weil man seinen Job behalten will.

    und dann macht man so sensationell investigative Beiträge wie »Die Krokusblüte im Schloßgarten von Husum Mitte Februar bei geschlossener Schneedecke« };->

    ...Der kritische Diskurs und der Austausch von Argumenten ist auch hier überhaupt nicht erwünscht.
    Ganz im Gegenteil: Entwickler, Publisher, Journalisten und Produktionsfirmen reagieren häufig bockig, beschimpfen die Konsumenten und sind voller Zorn darüber, dass die nicht so wollen, wie sie.

    und genau deswegen ist in solchen Kreisen echte (direkte) Demokratie unerwünscht. Denn wer da keine Argumente hat und das Stimmvolk einfach nur mit moralischer »Wie kann man nur«-Entrüstung beschimpft, der wird an der Urne gnadenlos abgestraft.
    So geschehen und miterlebt bei Feldafinger Bürgerentscheid über das Buchheim-Museum. Den Entrüstungssturm über die Feldafinger Kulturbanausen, der bis in die tagesthemen und ins Hirn von Ulrich Wickert hinein wehte, wurde mit einer 80%-Mehrheit gegen das Museum beantwortet.
    Sollten sich mal alle, die sich in dieser Frage auf die Seite der Allparteienkoalition¹ gegen die (direkte) Demokratie stellen, überlegen mit wem sie sich für was gemein machen.

    ¹ inkl. AfD und BSW, die nur noch nicht die Gelegenheit hatten ihre vorgeblichen Ziele auf dem Altar der Koalitionsfähigkeit zu opfern. Das BSW ist aber in Thüringen gerade schon dabei und die Namenspatronin macht sich auch schon zum Detlef.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.