Medienkompetenz (5)

- Kognitive Verzerrung (cognitive biases) -

Es kann nicht sein, was nicht sein darf und nicht sein soll. Dann entstehen bei den ÖRR Balkendiagramme, bei denen 15 mehr als 17 Prozent sind, 11 und 17 Prozent ungefähr gleich groß ist und eine richtige Zahlen-Reihenfolge gar nicht dargestellt wird:

»Bericht aus Berlin« (ARD) vom 8. September 2024

Als der »Fehler« aufflog, entschuldigte sich der Sender kleinlaut. Die Brandenburg-Wahl am 22. September 2024 hat dann aber wieder aufgezeigt, wie viele Journalisten ticken. Was nicht sein darf, nicht sein soll und was und/oder wen sie mögen oder nicht mögen. Da werden 13 Prozent nicht an die dritte Stelle gepackt (wo sie hingehört), sondern ganz nach hinten verfrachtet:

tagesschau.de vom 22. September 2024

Und nein, das hat keine sonstigen »technischen oder formalen Gründe«, denn wenn selbst der Spiegel das hinbekommt, dann sollte der ÖRR das auch schaffen, oder?

spiegel.de vom 23. September 2024


Medienkompetenz (1): Überschriften
Medienkompetenz (2): Quellen
Medienkompetenz (3): Bildauswahl
Medienkompetenz (4): Hofberichterstattung

9 Gedanken zu “Medienkompetenz (5)

  1. wieder aufgezeigt, wie viele Journalisten ticken“
    Befehlsempfänger bis zur Selbstverleugnung, Fälscher und Betrüger im Auftrag, und damit billige Nutte. Wohlverdient.
    Kein Problem, muß man nur wissen, sonst fängt man sich was ein auf dem Straßenstrich des Journalismus.
    Das „viele“ kann man übrigens streichen.

  2. @Udo

    Deinen Fatalismus sowie die aggressiven Diffamierungen, teile ich nicht. Das bringt auch Niemanden weiter, sondern verfestigt nur die Spaltung, die Ohnmacht und die Wut. Das spielt nur den Herrschenden in die Hände. Es gibt durchaus noch Journalisten und Beiträge in den Q‑Medien, die lesenswert und mutig sind. Auch wenn man die mittlerweile mit der Lupe suchen muss. ;-)

    Ich bin beispielsweise vor kurzem in den Betriebsrat gewählt worden. Natürlich haben wir einen »kleinen Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum«. Natürlich haben wir nicht die »Macht«, die wir uns wünschen. Mit Beleidigungen, »auf den Tisch hauen« oder den Verhandlungspartner zum übermächtigen Wesen erklären (Hallo PV!), erreichen wir aber genau gar nichts.

  3. Beim Spiegel fand ich witzig, dass Koalitionen »ohne vorab ausgeschlossene Optionen« s.o. dargestellt wurden, was bedeutet ohne AfD. Nicht einmal AfD / BSW in Thüringen die Mehrheit, in Brandenburg Patt, wurde dargestellt. Es bedarf einer Rückbesinnung auf demokratische Grundsätze.
    P.S. Um eine wirklich linke Regierung zu verhindern, werden alle diese Parteien der Mitte sofort mit den Blauen zusammenarbeiten, siehe Macron in Frankreich.

  4. Pingback: ARD des tages | Schwerdtfegr (beta)

  5. @Kakapo3
    Ich hatte mich mal nach einer verlorenen Schachpartie so sehr über meinen vorgerückten¹ h‑Bauern (ganz weit rechts, überm Turm) geärgert, dass ich ihn vor der nächsten Partie am liebsten auf seiner Grundstellung festkleben wollte.
    Der Versuch, die AfD festzukleben und am ›Vorrücken‹ bzw. Ziehen zu hindern, wird natürlich scheitern; Im Extremfall fliegt das ganze Brett mit allen Figuren auf den Boden und beim Wiederaufbauen der Position bricht einen Schlägerei aus...
    Natürlich kann es nächsten Herbst (oder früher ?) passieren, dass OberBrandmaurer Merz als Überraschungsgast die Blue Meanies ( https://en.wikipedia.org/wiki/Blue_Meanies_(Yellow_Submarine) aus der Verbannung ins Zentrum der Macht befördert.

    –> Weil es so gut passte, habe ich beim vorherigen Artikel noch etwas Kommentar-Senf dazu gegeben:
    Beihilfe zum massiven Steuerbetrug heißt jetzt Bürokratieabbau
    http://www.zeitgeistlos.de/zgblog/2024/krieg-ist-frieden‑2/comment-page‑1/#comment-27862

    ¹Kann passieren, dass einem der eigene Bauer beim Angriff im Weg ist

  6. Bei der zweiten Grafik bin ich mir nicht ganz sicher, welche Gesetzmäßigkeiten da greifen (sollen). Klar, dass die 13 % hinten aus dem Rahmen fallen, aber sind die jüngsten Parteien oft/immer(?) hinten angeführt, was jedoch bei Blau auch wieder nicht sein kann. Wenn es numerisch angeordnet sein soll, dann ist das bzgl. BSW natürlich nicht richtig.

  7. @Sascha

    Natürlich werden sie »argumentieren«, dass sie die BSW dort hinten platziert haben, weil sie eine neue Partei ist. Seltsam nur, dass Spiegel, Welt und viele andere das nicht so gemacht haben.

    Und, wie Du selbst sagst, dann dürfte die AfD auch nicht an zweiter Stelle stehen, falls alle Parteien einen »festen Platz« hätten.

  8. Auch wenn man die mittlerweile mit der Lupe suchen muss.“
    Die Nicht-Alle-Polizei (by Klaus Thiele) kennt keine zulässige Verallgemeinerung. Mir kommt es nicht aufs draufhauen an, Gründe dazu gibt es ja ständig, in solchen Fällen ist aber genau das die richtige Klassifizierung. Weiß jeder.
    „erreichen wir aber genau gar nichts“
    Was wird denn mit der üblichen Korrektheit erreicht? Nichts*. Während die einen über Formales diskutieren („Nicht so laut!“), schaffen die anderen alles ab, was Mensch und Gesellschaft ausmacht, ausgemacht hat, ausmachen sollte. Anschließend reiben sie sich verwundert die Augen, das alles zerstört und weg ist.
    Man sollte seine Rolle im Spiel der Kräfte nicht überschätzen. Während ich bei Corona-Demos mitlief, stieg bei mir die Frage auf, inwieweit die Kritik Teil des Problems ist, auch bei anderen Themen. Sie steht nicht gut da. Schlußendlich soll „Fatalismus“ nur den Hinweis auf andere Notwendigkeiten verminen.

    *Na, klar, ein Minimum an einer Schule ohne Außenwirkung. Sei dem Einzelnen zugestanden, aber Erfolg in der Sache würde ich das nicht nennen.

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