Ihr freundlicher Reise-Blog von Nebenan zeigt Ihnen heute subjektive Schwurbel-Eindrücke von der griechischen Insel Kreta. Dieser Beitrag wird Ihnen präsentiert von ZG-Leugner-Holidays. Ihr ganz persönlicher Reiseanbieter. Viel Vergnügen.
Die Zikaden in Kreta springen einem sofort ins Ohr. Egal wo man sich befindet und fast den ganzen Tag, bestimmen sie das hörbare Insel-Erlebnis. Die Insekten sind sehr laut. Eine schreiende Kita-Gruppe ist gar nichts dagegen.
Die »Kourtaliotiko-Schlucht« wird mittlerweile von Touristen geflutet. Am Boden der Schlucht (400 Stufen abwärts) gibt es einen kleinen Wasserfall, an dem irgendwelche reichweitenstarken Instagram-Influencer, sich ständig selbst fotografieren, weil sie so schön und so toll sind. Seitdem pilgern dort täglich Tausende Selfie-Narzissten hin. Das jedenfalls erzählte uns eine Einheimische. Bis zum Wasserfall sind wir nicht gekommen. Bei 40 Grad Höllenhitze wollten wir keine Stunden anstehen. Als so wichtig empfanden wir uns dann doch nicht. Es war trotzdem eine beeindruckende Schlucht.
Müll
Vor kurzem gab es in Mallorca eine Groß-Demonstration gegen die Touristenflut. Viele Reisende benehmen sich absolut daneben. Auch in Kreta konnte man, abseits der großen Hotspots, viele Müllberge entdecken. Ob Naturschutzgebiete, Strände, Kulturstätten oder einsame Berge — viele schmeißen ihren Dreck einfach irgendwo hin.
Katzen
Wie in vielen südlichen EU-Ländern üblich, gibt es auch in Kreta viele freilebende Katzen. Häuserruinen, verlassene Hinterhöfe oder aufgegebene Gewerbe-Gebäude, werden schnell zu Katzen-Residenzen umfunktioniert. Anwohner stellen Wasser- und Futter-Näpfe hin und auch Touristen (wie wir) spendieren ihnen mal ein Frischfutter-Leckerli. Die Katzen waren allesamt sehr zutraulich. Sie sind dort wohl ziemliche Überlebenskünstler, auch wenn man ihnen ansah, dass sie unter der Höllenhitze leiden. Zumindest werden die Kretaner sicher so schnell kein Ratten- oder Mäuseproblem haben.
Die Gans
Am Palmenstrand von Preveli saß eine einsame Gans auf einer Picknickdecke und beobachtete die Umgebung. Ich habe sie ebenfalls ca. 20 Minuten beobachtet. Wie sie ihren Kopf hob und senkte. Wie sie in die Deckte pickte. Wie sie ihren Hals reckte und wie sie schnatterte. Manchmal lief sie auch ein paar Schritte und dann wieder zurück. Es war ein spannendes Naturschauspiel. Alle Leute, die sie sahen, zückten ihr smartphone, machten ein Foto und liefen dann sofort weiter. Niemand hat sie wirklich in ihrem So-Sein wahrgenommen. Aber alle werden behaupten: »Ich habe eine Gans am Strand gesehen!« Dabei »sieht« die digitale Generation heute kaum noch Irgendetwas. Sie konsumiert primär ihre Umgebung.
Der minoische Palast von Phaistos
Zwischendurch gönnten wir uns dann doch ein wenig Kultur. Die Ruinen vom minoischen Palast von Phaistos waren sehr beeindruckend, auch wenn wir schwitzten wie die...aber lassen wir das.
Außerdem gab es jede Menge Erholung am Strand und Abkühlung im Meer.
Wie sich die Bilder gleichen, auch ich erinnere mich an Zykaden, dämliche Touristen in Schluchten, Hitze, Hitze, Hitze. Wer Einsamkeit und Schlucht kombinieren möchte, findet bei Kato Zakros die Schlucht mit dem einladenden Namen »George of the Dead« Sehr beindruckend und dort ist man allein
Hey, das sieht ja fast so aus wie Assassins Creed Origins. War super. Wie heißt denn dieses Spiel? Mit deinen Stichworten finde ich nur so Info-Seiten über komische Gegenden.
Im Spiel sehen sie die Gans natürlich, weil da irgendwelche Punkte dranhängen, die sie abgreifen können. Damit ist klar, was in der wirklichen Welt zu tun ist, damit sich die Jugend an ihr erfreut.
Vielen Dank.
Das mit den Zikaden kann ich auch für Nord-Italien bestätigen.
Ich war nämlich letzte Woche mit einer Freundin aus alter Zeit für wenige Tage in Lenno am Comer See. Ihre Verwandtschaft besitzt dort ein kleines Häuschen in einer der zahlreichen Gassen, welches gern zu Ferienzeiten benutzt wird. So brauchte ich nicht viel Geld ausgeben, lediglich für die Zugfahrkarte und ein bisschen Futter.
Ein sehr schöner Aufenthalt.
Im Schatten der Häuser, in den Gassen und zwischen den Mauern (dahinter Gärten oder Anwesen) herum zu spazieren und sich an den vielen Brunnen zu laben, war sehr wohltuend.
Pinien, Zedern, Oleander, Olivenbäume, Lorbeer und Zitronen; die alten Villen, die Kirchen, die Ausblicke! In Mauern flitzende Eidechsen. Bäche und versteckte Wasserfälle. Keine Selfie-Gruppen davor :D Abkühlung im dortigen Wassertopf oder im See an einer kaum besuchten Stelle.
Was die Ohren anbelangt, möcht ich noch die Akustik im Baptisterium — ein achteckiger romanischer Bau (ich mag die Romanik besonders) — von Lenno erwähnen, man summt einen Ton und denkt, man sei von einem Chor umgeben.
Trampen nach alter DDR-Manier musste ich auch mal wieder, weil der Bus für die Rückreise nach Como ausgefallen war, und der nächste auch einfach nicht kommen wollte, möh.
Wir hatten schon einen extra Frühen gewählt. Ein Streik (gibt es häufig in Italien wie ich nun weiß), der auch die Boote betraf, hatte einen Tag vorher statt gefunden. Auf den Handys der Mitwartenden war nix rauszukriegen.
Als ich mich zum Trampen entschloss, war ich an der Haltestelle schon reichlich von der Sonne durchschmort und meine Zeit bis zur Zugabfahrt ab Como bedenklich geschmolzen. Es wurde also knapp.
Meine Freundin (sie blieb noch ein paar Tage dort) dolmetschte beim ersten Einstieg dann musste ich allein klar kommen.
Bisschen aufregend — aber hejh, überall erlebte ich sehr hilfreiche Italienerinnen und Italiener. Einmal sogar einen jungen Mann, der mir meine Tasche bis auf den Bahnsteig trug :D
Hatte gestern auch ein Tiererlebnis der ungewöhnlichen Art. An Rehe im Garten hab ich mich ja schon gewöhnt, aber gestern spazierte längere Zeit ein Pfau ums Grundstück herum, nicht sehr scheu, aber auch nicht sehr zutraulich. Wir wohnen da jetzt schon seit bald 40 Jahren und das haben wir auch noch nicht erlebt. Frei lebende Pfaue auf dem platten Land gehören hier nicht zur üblichen Fauna und auch weit und breit kein Tierpark o.ä. wo er ausgebüchst sein könnte. Da er friedlich war haben wir ihn auch in Ruhe gelassen.
Ob der Müll nur von Touris kommt, wage ich ein bisschen zu bezweifeln, aber richtig ist, dass die sich oft an bestimmten Ecken aufführen wie die Axt im Walde. Ich erwähn das nur, weil ich das an verschiedenen Ecken auch schon gesehen habe, und das waren Wohngebiete. Also ist davon auszugehen, dass da nicht nur AirBnB seine Finger im Spiel hätte.
Und diese Selfiejäger findest du mittlerweile an jeder sch... Ecke. Nahe Grünstadt hat ein Bauer jetzt sein eigenes Lawendelfeld. Klar, Provence und so, gehen alle drauf steil. Alle Nase lang kommt jemand vorbei und knipst. Ja, ich auch, aber wenigstens trampele ich nicht mitten in den Sträuchern herum. Manche pflanzen sich selbst mitten in die Felder, und denen ist egal, dass Leute wie ich die nicht im Bild haben möchten. Wasserfälle sind auch Magneten für solche.
Unternehmen Merkur 2.0?
@Juri Nello
Öhm...nur in Form der Touristenflut.