Am 22. Mai 2024 schrieb ich der GEW-Berlin eine E‑Mail:
»Liebe GEW-Berlin,
mein Name ist Markus Vollack, ich arbeite als pädagogische Fachkraft an einer Berliner Grundschule. In der Corona-Zeit war ich, aus Gründen des Kindeswohls, ein Kritiker von Isolierungsmaßnahmen, Masken und Tests für Kinder in Schulen. Die GEW hatte hier leider für Schulschließungen, Maskenpflicht und Tests in Schulen plädiert. Teilweise auch weit über politische Maßnahmen und Forderungen hinaus (hier und hier).
Unser Betriebsrat hat nun allen Mitarbeitern empfohlen, geschlossen in die GEW einzutreten. Nach der Rolle der GEW in der C‑Zeit, kann ich das leider schwer mit meinem Gewissen vereinbaren. Daher wollte ich Ihnen ‑nach über 4 Jahren- nun die Gelegenheit geben, sich zu den Schulschließungen sowie der Masken- und Testpflicht für Kinder, erneut zu äußern.
1.) Würden Sie bei einer erneuten »Pandemie«, weitgehende Schulschließungen sowie Masken- und Testpflicht für Kinder unterstützen?
2.) Gibt es Forderungen von der GEW, während der C‑Zeit, die Sie heute als unverhältnismäßig und ungeeignet betrachten würden?
3.) Hat die GEW hier neue Erkenntnisse gewonnen oder würden Sie sagen, im Großen und Ganzen war das alles richtig?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!
Mit besten Grüßen
Markus Vollack«
Interessant ist, dass sie alle von Demokratie, Kommunikation und Pluralismus reden, aber gleichzeitig mit allen Kritikern und Andersdenkenden eine intensive Diskursverweigerung pflegen. Als ich mein Abo bei der »Le Monde Diplomatique« sowie bei den »Blättern« gekündigt habe, wollten sie meine Gründe erfahren. Diese habe ich ihnen ausführlich via E‑Mail geschildert, mit der Bitte um Antwort.
Frau Prof. Braun, von der Universität in Saarland, hat am 19. Dezember 2023 in der Tagesschau einen Beitrag über »Vertrauen« veröffentlicht, mit ihrer Hauptthese, dass es vor allem ein »Vermittlungsproblem« von der Politik geben würde. Auch ihr habe ich eine E‑Mail bzw. eine Replik auf ihren Artikel geschrieben.
Die GEW hatte nach rund zehn Tagen geantwortet, dass ich sie am frühen Nachmittag anrufen könne (immerhin!). Eine schriftliche Antwort auf meine Fragen habe ich bis heute nicht erhalten. Sie alle verweigern eine inhaltliche Auseinandersetzung. Bitte nicht falsch verstehen: ich nehme das weder persönlich, noch muss ich jetzt weinen. Ich habe damit sogar gerechnet. Aber genau das ist doch ein Armutszeugnis für unsere angeblich so hochgelobte »demokratische Debattenkultur«.
Es ist klar, das sie nur falsch antworten können. Andererseits, was will man da debattieren? Deren Haltung haben sie lang genug klar gemacht, weder geändert, noch hinterher reflektiert, wenn ich das richtig sehe. Sie würden es also auch wiederholen, davon muß man ausgehen.
Wie ich auch hier schon sagte, sie stehen auf der Klippe und können nicht springen. Daher hat das auch weniger mit Debatte zu tun, frei debattieren kann man nur ohne Schuld in der Sache.
Letztendlich könnte, jedenfalls theoretisch, auch Strafverfolgung drohen, da hält man lieber die Klappe geschlossen und die Füße still.
@Udo
Wieso? Wann ist es denn unmöglich geworden, Fehler einzugestehen? Finde ich immer noch besser, als unvermindert auf dem Schwachsinn zu beharren, den man vorher von sich gegeben hat. Mitverantwortlich ist man so oder so, auch wenn es nie geahndet werden sollte.
@epikur:
Immer weiter so. Mutig auf die immensen Verfehlungen der Coronajahre hinweisen! Und möglichst nicht diesem komischen Verein beitreten, nicht, wenn die ihre Schuld (im Falle der gequälten Kinder ersetze ich »Verantwortung« absichtlich durch das Wort »Schuld«) nicht mal anerkennen können. Sonst fühlen sie sich nur bestätigt in dem, was sie getan bzw. unterlassen haben.
In den (teil-)entschwärzten RKI-Protokollen kann man jetzt nachlesen, dass vom einen auf den anderen Tag sich die Meinung zu Schulschließungen um 180° (ein halber Baerbock) vollkommen begründungslos wendete.
@Tiffany
Das Schlimmste was die C‑Kritiker machen können, ist »vorbei und vergessen«. Darauf bauen sie. Auf die Zeit. Das die Leute das schon irgendwie vergessen werden und des Themas überdrüssig werden. Aber sie irren sich dieses Mal gewaltig. Das werden Millionen von Menschen in Deutschland nicht vergessen oder verdrängen, sondern immer und immer und immer wieder auf die Agenda heben. Mich eingeschlossen.
Ich merke das, wie an anderer Stelle schon einmal erwähnt, überall, wie dünnhäutig die Menschen geworden sind, wenn man die offiziellen Narrative hinterfragt. Ich glaube, viele wissen instinktiv, dass sie belogen und betrogen werden (nicht nur bei C, auch bei vielen anderen Themen).
Aber den Sprung zu machen, jahrzehntelang gepflegte Welt- und Feindbilder zu hinterfragen, der Tagesschau nicht mehr zu vertrauen usw., trauen sie sich einfach nicht. Wir haben mittlerweile eine Nation von Hosenscheißern, die nur noch funktionieren wollen und ihre verdammte Klappe halten, um nicht »anzuecken«.
@epikur
Ja, auch ich glaube, daß die meisten das unterbewußt schon lange »wissen«. Aber in diesem Falle müßten sie sich dann auch eingestehen, sich Gift gespritzt haben zu lassen (ächz, ich hoffe, die Grammatik hat mich bei diesem Halbsatz nicht verlassen...), – von der Mitschuld an den Kindern und Alten etc.pp. noch gar nicht zu reden – und diese Erkenntnis verleugnet man dann wohl doch lieber etwas länger. Was ich sogar nachvollziehen kann.
@epikur
Es werden nicht viele sein, denen man zweifelsfrei nachweisen kann, daß sie es besser gewußt hatten. Die meisten werden unter »fehlgeleitete ehrliche Überzeugungstäter« oder »denkunfähige Mitläufer« einzuordnen sein. Wie verfährt man in welchem Falle?
Das war schon 1989⁄90 die Frage, die nicht praktikabel beantwortet werden konnte.
Ich habe damals gesagt: Lieber fünf Halunken laufen lassen als einen Unschuldigen aufknüpfen. Auch heute sehe ich kaum eine andere Möglichkeit. Man gerät schnell auf ethisches / juristisches Glatteis. Also mir fällt zumindest nichts Konkretes ein. Wie könnte die Aufarbeitung aussehen? Eine Wahrheitskommission? *kopfkratz*
@Nowhereman
Die RKI-Protokolle beweisen ja gerade, dass es viele in der Politik besser wussten. In erster Linie sind Politik, Medien und Justiz in Verantwortung zu ziehen.
Eine vollständige Rehabilitierung der C‑Kritiker (Wodarg, Bhakdi, Homburg etc.), komplettes Einstellen aller C‑Verfahren vor Gericht sowie Amnestie aller »Masken- und Testverbrechen« (Slowenien hat Bußgelder zurückgezahlt). Lauterbach hat selbst gesagt, dass C‑Maßnahmen im Freien »Schwachsinn« waren — dennoch hat man bei Verstoß von C‑Maßnahmen im Freien Bußgelder eingezogen. Bis heute.
Dazu ein C‑Untersuchungsausschuss, der eben nicht von den Tätern/Verantwortlichen selbst geführt wird, sondern von den Opfern der C‑Maßnahmen. Eine große öffentliche Entschuldigung sowie Rücktritte (Buyx! Lauterbach!) inklusive juristischer Konsequenzen.
Das wäre ein Anfang.
Ich glaube auch, dass ihnen insgeheim bewusst ist, wie falsch ihr Geschrei war. Allerdings werden wir nie ohne Druck erleben, dass all jene freiwillig zur Schlachtbank schlurfen werden. Ansonsten haben manche ja Ausweichthemen, die man auf dieselbe Art und Weise angehen kann. C ist dabei gefälligst klein zu halten, wären da nur keine RKI-Files oder sonstige, mühsam erstrittene Erkenntnisse, die ihnen gefährlich werden können.
Und jetzt für alle Nicht-Pädagogen, Nicht-Eltern, Nicht-Hausmeister usw: GEW = Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, nur echt mit dem Rotstift¹.
Im Ernst ist es natürlich gut, gelegentlich den Teppich zu lüften, unter den Corona mit dem rostigen Besen des Vergessens gekehrt werden soll. Vielleicht mache ich dazu mal einen Flyer...
¹Einen Rohrstock, einen Rohrstock! Mein Notenbuch für einen Rohrstock!
Das keine Aufarbeitung kommt, bzw. juristische Aufarbeitung nicht wahrgenommen wird, heißt nichts anderes als dass die Herrschenden gewonnen haben. So wie Anfang des letzten Jahrhunderts eine (vernünftige) sozialistische Revolution verhindert wurde und gleichzeitig die islamische Welt zerstört und verkauft wurde. So wie nach dem Zusammenbruch des real existierenden der Westen Osteuropa sich unter den Nagel ries und in Zombies nach dem eigenen Ebenbild verwandelte (hat in Russland in bißchen zu gut geklappt). Oder vor hundert Jahren als man die Demokratie verhinderte und seitdem behauptet, man müsse sie verteidigen.
Die Corona Zeit hat die radikale Linke endgültig vernichtet und damit die Pariser Commune nachhaltig abgeschlossen. Gleichzeitig wurde die Öffnung der Diskussion (kritisches Hinterfragen, Ambivalenz usw.) aus den sechziger Jahren wieder geschlossen.
Was bleibt zu tun?
All das obere nicht zu akzeptieren und weitermachen, mit dem Klassenkampf von unten, mit der Diskussion.
Den kommenden Weltkrieg verhindern.
Eine Lüge eine Lüge nennen.
Zeigen, dass man kritisch denken kann.
Alle Menschen sind gleich, statt Antirassismus.
Gegen Unterdrückung, statt gegen kulturelle Aneignung.
Kampf den Herrschenden statt Antifa.
„Finde ich immer noch besser, als unvermindert auf dem Schwachsinn zu beharren“
Allerdings geht es nicht nach den Wünschen einer Tiffany. Für die Verbrecher ist es rational, in der Sache nichts zu sagen, wie es jeder Anwalt empfiehlt, aber alles kleinzureden. Und ich wette: Es wird weitgehend funktionieren.
Den abzusehenden weltweiten Putsch würde eine Aufarbeitung ohnehin nicht verhindern, sondern davon ablenken. Vorbeugen ist das Gebot der Stunde.
sowas von DANKE @Kakapo3!
du hast da zu »virtuellem papier« gebracht, was ich zu diesem faschistischen weltverbrechens-komplex zu fazitieren so präzise und kompakt bisher nicht in der lage gewesen war.
der absurde suizid einer (insbesondere durch die machthaber) ernstzunehmenden und veränderungsmächtigen linken wird noch furchtbare konsequenzen zeitigen.
für mich ist das thema mittlerweile durch, ich bin mir bewusst, unter welch einem perfiden regime ich den rest meines lebens zu verbringen habe.
und auch hier folge ich @Kakapos umgangs-modus mit der bedrückend apokalyptischen realität:
»Was bleibt zu tun?
All das obere nicht zu akzeptieren und weitermachen, mit dem Klassenkampf von unten, mit der Diskussion.
Den kommenden Weltkrieg verhindern.
Eine Lüge eine Lüge nennen.
Zeigen, dass man kritisch denken kann.
Alle Menschen sind gleich, statt Antirassismus.
Gegen Unterdrückung, statt gegen kulturelle Aneignung.
Kampf den Herrschenden statt Antifa.«
gleichwohl ist und bleibt es wichtig, nicht vollends zu resignieren — oder gar an den gegebenheiten zu zerbrechen und verrückt zu werden — und die verbrechen, wie deren täter, immer und immer wieder klar und deutlich zu benennen, wie @Tiffany schreibt:
»Immer weiter so. Mutig auf die immensen Verfehlungen der Coronajahre hinweisen!«
ich möchte hinzufügen:
und ebenso weiterhin auf die permanenten untaten des real existierenden, globalistischen kapitalfaschismus.
für deinen mut und deine unbeugsamkeit gebührt dir — immer und immer wieder — größter dank, lieber @epikur!
spritz-apartheid, verbrechen gegen verfassung, rechtsstaatlichkeit, menschenrechte, terror gegen dissidenten, rufmord und ökonomische vernichtung bekennender anders denkender, gigantische veruntreuung von volksvermögen = steuergeldern...
WIR VERGESSEN NIEMALS!
@mo Danke für die Worte!
Ich bin weit davon entfernt zu resignieren Befürchte aber, dass es noch schlimmer wird bevor eine Chance besteht, dass es besser wird. Die jungen Menschen,
die derzeit die AfD als Alternative sehen, weil eine Alternative so dringend gebraucht würde, werden erkennen, dass dies ein Irrweg ist. https://youtu.be/qrhFd829Ts8?si=x5ml3qRZPtsRbIaf
Vielleicht brauchen die einen, der ihnen von Barcelona, Santiago de Chile und Caracas (eigenes Erleben) erzählt und Marx auf die Füße stellt. Vielleicht brauchen die so einen alten Sack auch nicht.
Die einfache Art, sich selbst die Antwort auf die ausbleibende Antwort der betreffenden Akteure zu geben, lautet:
Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Vorwärtsverteidigung ist alles, und solange die Gerichte als letzte Macht im Staat, die noch mit den C‑Themen befasst ist, diese Linie decken, wird schlicht nichts anderes passieren.
Wer zieht sich schon freiwillig das Büssergewand an?
Damit steht weiterhin die Brandmauer vor allen noch so legitimen Begehren zur Aufarbeitung der ganzen widerwärtigen Geschichte.