»Nach den jüngsten Anschlägen auf Fahrzeuge des Immobilienkonzerns ›Deutsche Wohnen‹ wächst der Druck auf den rot-rot-grünen Berliner Senat [..] Wer tagein, tagaus die Immobilienwirtschaft dämonisiert [...] nimmt auch Gewalt in Kauf.«
dnn.de vom 29. März 2019
Anmerkung: Es ist wie bei Konflikten unter Schulkindern: viele Eltern, Pädagogen und andere Kinder schreien meist erst dann auf, wenn die Gewalt körperlich wird. Die psychische Gewalt vorher, das provozieren, triezen, beleidigen und stänkern — fällt häufiger unter den Tisch. Oder mal provokant gefragt:
1.) Warum ist denn die strukturell-existenziell-gefährdende Gewalt der Immobilienkonzerne erlaubt (und wird teilweise auch gesetzlich gefördert/unterstützt), während die Sachbeschädigung an einem Auto als »Anschlag« tituliert wird?
2.) Und wer übt hier eigentlich Gewalt aus und ist gleichzeitig im Besitz der eigentlichen Macht? Die Immobilien-Haie oder die Vandalisten?
Das Dämlichste, was man so machen kann, es sei denn, die Dienstautos wären nicht gegen Vandalismus versichert. Da holt sich der Immobonze die Kohle gleich dreifach wieder zurück. Vom Staat, von der Versicherung und von seinen Mietern.
Wenn Du Immobonzen treffen willst, besetzt Du ihre Hütten.
Wenigstens seit dem römischen »Recht« gilt Besitz als besonders schützenswert.
Physische, psychische Angriffe auf Menschen, die sich nicht wehren (können), marktradikale Eingriffe in das Leben von Individuen sind dagegen:
»Veränderungen, die das Leben bereit hält« (so fing vor kurzem der Brief eines Immoausbeuters an, der eine drastische Mieterhöhung ankündigte) oder
»Prüfungen, die Gott für uns bereit hält« (2000 Jahre alte Standardausrede des christl. Klerus) oder:
»Wahrnehmung der Eigenverantwortung« (Schröders Mantra zur Agenda, die wenigstens die spd jetzt hinter sich gelassen haben will)
Die meisten Menschen (Wähler) haben diesen rigiden Schutz des Besitzes fraglos verinnerlicht.
Sie akzeptieren deshalb auch, das menschliches Leben nichts mehr wert ist, nicht wie der Besitz besonders geschützt werden muss. Bolton, Pompeo, Salvini, Orban, von Storch, Karlyczek, AKK usw. sind dafür ekelige Beispiele des aktullen Zeitgeschehens.
HARTZ-IV-Sanktionen sind eine besonders perverse Art der strukturellen Machtausübung der Besitzenden und seiner Büttel im Staat.
Gewalt gegen Besitztümer, dann Gewalt gegen die Besitzenden selbst sind die Konsequenzen einer Gesellschaft, deren einziges Streben nach Besitz ausgerichtet ist.
Ich kann diese Konsequenzen nicht einmal mehr ablehnen, so sehr widert mich der Machtmissbrauch der Eliten und die Akzeptanz durch die dressierten Bürger mittlerweile an.
….die einzige Lösung wäre der Anschlag auf den Immobonzen...
IMHO müsste man die Immo-Bonzen mit der Tatsache ihrer Obdachlosigkeit konfrontieren … Das sollte so weit gehen, dass sie im Falle der Abbüßung einer Haftstrafe die Erfahrungen von Kriegsgefangenen bei Open Air-Haltung durchleben müssten (von sowjetischen Kriegsgefangenen in deutschen Lagern, von Deutschen in den Rheinwiesenlagern 1945). Leider wird es voraussichtlich nie so gerecht zugehen können ;(
Ui, ganz schlimmes Trigger-Thema...
...Ich denke, ich bin mal so offen, es auszusprechen: In diesem Staat, in dieser Welt, ist passiv-aggressives Verhalten bis zum Erbrechen erlaubt, selbst wenn man damit Menschen sogar in den Suizid treibt.
Die Verantwortung, sich den Strick zu nehmen, liegt ja bei ihnen...
Aber wehe es wehrt sich jemand einmal dagegen, in welcher Art auch immer, nur nicht ebenso passiv-aggressiv wie der Aggressor, dann stehst du gleich auf einer Stufe mit dem Schlimmsten, was diese Gesellschaft zu bieten hat. Es sei denn, du bist vermögend und kannst dich mittels Anwalt aus der Affäre ziehen, indem, dass ihr ein »ich war betrunken und übermüdet — wusste doch nicht, was ich tat«-Verteidigungskonzept aufbaut.
Der Passiv-Aggressive ist hier immer der Held, egal ob er der tatsächliche Aggressor ist und ohne ihn gar kein Unglück passiert wäre.
So laufen die Dinge hier.
Es orientiert sich noch nicht einmal unbedingt daran, ob es um Eigentumsdelikte geht. Es geht nur darum »du hast den vorgeschriebenen Weg der Bürokratie eingeschlagen, um zu deinem Recht zu kommen — und hast dir Löcher in den Bauch gestanden/eine Menge Geld verbrannt und dich jahrelang gestritten«.
Selbst denken, selbst empfinden... Alles bösestes Teufelswerk. Du bist ein unmündiges Kind und hast gefälligst bei Mutti nach Schutz zu fragen und nicht anders. Auch wenn du irgendwann über 18 bist, Auto fahren, Pornos gucken und genormten Schnaps trinken darfst.
Für dein Wohl... haben andere zu sorgen. Und wenn die meinen, sie müssten niemanden bestrafen, dann hast du das gefälligst hinzunehmen. Ob richtig (laut Recht und/oder Moral) oder nicht.
So laufen die Dinge hier.
Willst du jemandem schaden, sei passiv-aggressiv. Bombardiere ihn mit Anwaltsschreiben. Passiv-aggressive sind immer auf einer Stufe mit Opfern.
Der, der dem Passiv-Aggressiven eine auf die Fresse haut, der ist immer der Böse.
Ja! Das ist alles sehr schön sich so vorzustellen. Leider ist die bürgerliche Gesellschaft da ziemlich gut aufgestellt.
Das ist wie dieser Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel. Der Igel ist schon längst da, wo der Hase meint, er hätte die gleichen Chancen aufzuschliessen, wo er schon vor dem Start längst ausgetrickst worden ist.
Das Privateigentum in bürgerlichen Gesellschaften und die uneingeschränkte und störungsfreie Verfügung darüber ist nicht etwa ein Grundrecht, das auch im Gesamtinteresse einer Gesellschaft zur Disposition stehen kann, sondern, auch wenn das jetzt befremdlich klingen mag,es ist als universelles und unveräusserliches Menschenrecht die tragende Säule der bürgerlichen Gesellschaft .
Der bürgerliche Staat wird allenfalls dann eintreten, wenn zu starke soziale Verwerfungen, das heisst, wenn der Lohnabhängige bemerkt, dass ihm all das, was er durch Arbeit gewonnen hat wieder abgenommen wird über Miete, Waren und Steuern.
Und mir ist nicht bekannt, dass es in bürgerlichen Gesellschaften jemals für die Ausbeutung von Menschen , für das Bestreben daraus Profit zu generieren einen Strafgerichtshof gegeben hätte.
Ich habe nur in Erinnerung, dass es bisher anders herum läuft.
Tja, das ist nun einmal der Wille des »Gehobenen« und alle die sich dazu zählen Bürgertum: Nazi Deutschland 2.0 in Reinkultur unter Diktator Merkel!
Ich hoffe die Chinesen übernehmen den Laden bald, denn Schlimmer und Menschenfeindlicher gegenüber einer Mehrheit der Bevölkerung »den Armen« kann es nur noch durch Krieg auf eigenem Boden werden. Nach dem Willen der Amis wird sich dies auch bald erfüllen!
Und im Übrigen es Herrscht niemals eine Mehrheit über eine Minderheit, es ist immer eine Minderheit welche die Mehrheit meistens besonders im Westen mit Brutaler Gewalt unterdrückt, Harz4 ist das beste Beispiel dafür!
Und eines der Perfidesten mittel der Besitzenden Klasse ist es der nicht besitzenden die Lebensgrundlage zu stehlen!
Wenn du keine Arbeit bekommst egal wo und wofür und wie erniedrigend es auch immer sein mag du darum Bettelst, dann bist du davon betroffen! Und allen den es noch ein winziges Stück besser ergeht werden dich hassen!
Und so weiter weiter weiter ..............
Vergebene mühe.
@epikur
Du erwähnst unter Punkt 1 »gesetzlich gefördert/unterstützt«. Das ist doch schon der Kern. Sie machen, was Gesetze ihnen einräumen. Die Sachbeschädigung ist dagegen nicht vom Gesetz vorgesehen.
Die Väter der us-amerikanischen Verfassung (Hamilton, Madison Jay — Federalist Papers), welche die philosophischen Grundlagen für die repräsentative Demokratie legten, hatten ganz klar ein Auge darauf, dass die Minderheit der Reichen vor der Mehrheit der Armen geschützt werden müsse. Wenn also Gesetze im Interesse der privaten Profitmaximierung beschlossen werden, erübrigt sich die Frage, wer die Macht hat und Gewalt ausübt.
Die Parlamentarier könnten theoretisch andere Gesetze verfassen. Sie tun es nicht. Die Frage unter einem gedachten Punkt 3 müsste also sein: »Warum beschließen Parlamente Gesetze, die in erster Linie einer Minderheit zu unendlichem Vermögen verhelfen?«
Ansonsten bin ich konform mit @Alles nur Satire. Privates Eigentum und Besitz müssen jedenfalls schon sehr alt sein. Wenigstens so alt wie die Tauschwirtschaft. Denn notwendige Grundlagen für die Tauschwirtschaft sind (u.a.) jedenfalls die Unterscheidung zwischen Privateigentum und Stammeseigentum und die gesetzliche Möglichkeit, entsprechende Ansprüche, auch mit Gewalt, durchzusetzen. Da wäre man in der Neuzeit wieder bei der Legislative angekommen.
Moin,
stellt euch mal vor, es gäbe hier Waffen wie im Ketchupland, dann wäre mein persönlicher Favorit, »Falling down« (bis aufs schnöde Ende) aber nur in der upper class.
Es rinnt mir wohlig das Bein herunter.