Im Marketing-PR-Werbe-und-Medien-Zeitalter dreht sich alles nur um Aufmerksamkeit, Reichweite, Quote, Marktanteil, Aufrufe und Klickzahlen. Die erreicht man mit Provokation, Polarisation, Populismus und popkulturellen Referenzen. Wie man Emotionen ausbeutet und die Sprache vergewaltigt, zeigt seit einigen Jahren die Werbekampagne der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit ihrem absurden Slogan »Weil wir Dich lieben«. Mit vermeintlich witzigen, sexistischen und diskriminierenden Werbemotiven (das ist also »Liebe«?), soll das Image der BVG (jung, frech, satirisch) aufpoliert werden. Nicht nur das hat viele verärgert, sondern auch, dass einigie Ideen und Bildmotive von Bloggern geklaut wurden. Aber egal, alles wurscht! Hauptsache wir reden drüber! :jaja:
Es geht eben nicht um Inhalte, also um mehr Busse, Züge und Personal, reparierte Gleise und Bahnstrecken, eine bessere Bezahlung der BVG-Arbeitskräfte, pünktliche Züge und Busse, günstigere Ticket-Preise, saubere Bahnhöfe, funktionierende Fahrkartenautomaten oder freundlicheres Personal — Haha! Wir sollen via Markenbildung ein positives Bild von der BVG bekommen, auch wenn die tägliche Nutzung der öffentlichen Verkehrsbetriebe in Berlin uns häufig das exakte Gegenteil beweist. Böse Zungen würden so etwas Gehirnwäsche oder kommerzielle Propaganda nennen. Dabei ist das doch alles nur Spaß! Oink, oink! Hihi, Haha! Lach doch mal mit! Du Blindfisch! :) :) :sick:
Ziegenjournalismus (1): Advertorials
Werbung — die Geißel der Menschheit
Wenn sie provozieren wollen, können sie ja gleich die nächste zertretene Scheibe, die irgendein »Kunde« ein einem ihrer Fahrzeuge hinterlässt, ausnutzen und diesen Spruch dazu platzieren.
Wäre aber dann ein Ding von Realsatire, die weh tut.
Sehr guter Artikel.
Und wenn die BVG schon Gelder der Allgemeinheit den Eigentümern von privaten Werbeagenturen und privatisierten Werbeflächen in den Rachen wirft, wäre die Aufgabe gewesen, gutverständlich darzustellen das öffentlicher Nahverkehr Umweltschutz ist und man ein Privatauto in der Stadt nicht braucht.
Und man das Geld für Werbung und der Phantasiegehälter der BVG-Vorstände den Werktätigen der BVG zusätzlich auszahlen würde, wäre allen geholfen. ;)