Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn (Teil 8)

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[Auf der Weihnachtsfeier]

Frau Sonntag: „Herr Schabanowski, ich hätte da ein paar Ideen, damit die Buchhaltung effizienter geführt werden könnte!“

Herr Schabanowski: „Aha. Lassen Sie mal hören!“

Herr Schmitt: (30 Minuten später) „Herr Schabanowski, ich wollte Ihnen nur Bescheid geben, dass ich die Präsentation schon fertig habe!“

Herr Schabanowski: „Sehr gut!“

Frau Lange: (30 Minuten später) „Herr Schabanowski, ich sollte Sie doch daran erinnern, dass Herr Zander noch einen Anruf heute Abend von Ihnen erwartet!“

Herr Schabanowski: „Ja stimmt. Danke!“

Herr Tuklu: (30 Minuten später) „Herr Schabanowski, ich hätte einen Vorschlag, um das Computer-Netzwerk im Büro zu optimieren!“

Herr Schabanowski: „Erzählen Sie mir das bitte am Montag!“

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[Am Telefon]

Ragnitz: „Schabanowski Solutions. Ragnitz am Apparat. Was kann ich für Sie tun?“

Kunde: „Könnten Sie Ihren Namen vielleicht buchstabieren?“

Frau Ragnitz: „R‑A-G-N-I-T‑Z.“

Kunde: „Nur mit Z hinten oder mit TZ?“

Frau Ragnitz: „Mit TZ am Ende.“

Kunde: (gereizt) „Gibt es noch jemanden bei Ihnen in der Firma der so heißt?“

Frau Ragnitz: „Nein. Was kann ich für Sie tun, Herr...?“

Kunde: (unfreundlich) „Mein Name tut nichts zur Sache! Ich wollte mich nur beschweren!“

Frau Ragnitz: „Worum genau geht es denn? Wenn Sie ein Kunde von uns sind, bräuchte ich bitte Ihren Namen?“

Kunde: (bestimmend) „Ich möchte Ihren Chef, Herrn Schabanowski sprechen. Leiten Sie mich weiter!“

Frau Ragnitz: „Einen Moment bitte!“

Herr Schabanowski: (eine Stunde später) „Frau Ragnitz, das geht so nicht!“

Frau Ragnitz: „Bitte?“

Herr Schabanowski: (gereizt, laut) „Herr Clemens hat mir gerade ausführlich am Telefon geschildert, dass Sie heute sehr unfreundlich und ausfallend zu ihm gewesen sind! Sie wissen, er ist ein wichtiger Stammkunde von uns und wir brauchen im Moment jeden Kunden! Wir können uns keine Einbrüche leisten! Die Konkurrenz schläft nicht! Bitte erfüllen Sie ihm in Zukunft jeden Wunsch. Bleiben Sie freundlich, zuvorkommend und rücksichtsvoll!“

Frau Ragnitz: „Aber...“

Herr Schabanowski: (unterbricht, streng, ernst) „Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?“

Frau Ragnitz: „Doch. Natürlich Herr Schabanowski!“

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[Im Büro]

Frau Lange: »Sehen Sie, Herr Müller, es ist genau so wie ich es Ihnen bei dem Vorstellungsgespräch gesagt habe! Bei uns brauchen Sie großes fachliches Können, viel Büro-Kompetenz und Sie müssen immer auf dem neuesten Stand der Technik sein! Außerdem arbeiten wir hier mit flachen Hierarchien und in einem tollen Team!

Herr Müller: (macht den ganzen Tag nur infantile Tätigkeiten, wie E‑Mails beantworten, Anrufe entgegen nehmen und Akten sortieren. Ist völlig unterfordert und langweilt sich. Die Kollegen tratschen den ganzen Tag und jeder hockt nur vor seinem PC.) Da haben Sie völlig Recht, Frau Lange! Es macht mir auch sehr viel Spass hier, nun endlich ein Teil des Teams zu sein und dem Unternehmen zu helfen, weiter zu wachsen! Vielen Dank. (lächelt künstlich)

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2 Gedanken zu “Der tägliche Lohnarbeitswahnsinn (Teil 8)

  1. Meine Email an die Redaktion scheint nicht angekommen zu sein, daher jetzt noch mal auf diesem Wege: Könntet ihr bitte meinen Blog aus eurer Linkliste entfernen? Danke.

  2. Jau, kenne ich auch so etwas ...

    Personaldisponentin : „Guten Tag Herr Schmidt. Hier ist Firma Handstad Personaldienstleistungen. Sie hatten sich bei uns als Callcenter-Agent beworben.“

    Bewerber : „Ja, das ist richtig.“

    Personaldisponentin : „Wir möchten Sie zu einem Vorstellungsgespräch einladen.“

    Bewerber : „Gern“

    Personaldisponentin : „Wann hätten Sie Zeit?“

    Bewerber : „Praktisch sofort“

    Personaldisponentin : „Ja toll, sagen wir in einer Stunde?“

    Bewerber : „Das geht leider nicht.“

    Personaldisponentin : „Warum?“

    Bewerber : „Ich verfüge über keinen PKW und habe im Moment kein Geld, um mit Bus oder Bahn so weit zu fahren.“

    Personaldisponentin : „Und wie soll es jetzt weitergehen?“

    weiterlesen, weitersagen ...

    Erwerbsloser schockt Personaldisponentin durch skurilles Telefongespräch wegen Fahrtkostenübernahme
    https://aufgewachter.wordpress.com/2015/10/20/erwerbsloser-schockt-personaldisponentin-durch-skurilles-telefongespraech/

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