Bundeswehr-SOAP

Die Bundeswehr braucht dringend mehr Menschenmaterial neue Rekruten. Aktuell fehlen rund 10.000 Soldaten, um Deutschland nicht nur am Hindukusch, sondern auch in Syrien, in Mali, im Kosovo und am Horn von Afrika zu »verteidigen«. Viele junge Männer in Deutschland sind jedoch vaterlandslose Gesellen und wollen sich nicht für Kapitalinteressen verheizen lassen. Unglaublicher Vorfall! Aber zum Glück gibt es ja noch die JeoS: Junge Erwachsene ohne Schulabschluss. Die suchen doch sicher eine berufliche Perspektive? Diese Loser (haha)! Und für alle anderen gibt es nette youtube-Unterhaltung. Garantiert Reality! Schaut doch mal bei uns in der Kaserne vorbei! Da gibt es lecker Mettbrötchen.

11 Gedanken zu “Bundeswehr-SOAP

  1. Die Bundeswehr bräuchte noch ganz andere Dinge, um überhaupt den Zustand »funktionstüchtig« zu erfüllen. Das fängt bei Rekruten an, geht über »wenigstens eine Illusion zu haben, dass man für irgendwas kämpft«, hin zu funktionierenden Waffen, materielle Versorgung (ist das eine Schande für ein Heer, wenn nicht mal genug Munition für den Schießplatz vorhanden ist, dass die überhaupt üben können... Oder die sich beim Manöver angemalte Besenstile auf die Fahrzeuge montieren, weil sie scheinbar arm wie die Kirchenmäuse sind.) und, überhaupt, eine qualitativ ordentliche Ausbildung — das letzte, was es noch als Wehrdienst verkauft gab mit seinen 6 Monaten (jetzt sind es wohl nur noch 3 :sick: ), da lernt man gerade mal Kaffeekochen, wie in jedem Lehrberuf mittlerweile, und da soll man dann losziehen und sich fürs Vaterland totschießen lassen? Da kann ja am Ende jede Paintball-Crew mehr. Ist ja dann kein Wunder, dass nur Zinksärge oder Leute in der Zwangsjacke von ihren Einsätzen in der Welt zurückkommen.

  2. Ich seh das Ganze nicht so Negativ. Seit Uschi das Regiment führt ist die Bundeswehr dem pazifistischen Ideal so nahe wie noch nie.
    Und davor war der Laden ein reiner Subwentionssumpf.

  3. Hi Epikur,
    der Fehler war den Laden zur Söldnerarmee zu machen. Zusätzlich war McKinski insoweit erfolgreich daß dort jetzt Frauen per Bypass auf höhere Positionen gehievt wurden. Wie üblich ohne Befähigung, Frau sein genügte. Das führte dazu daß der Laden sich als eine Art Counterstrike-Crew fühlte. In Afghanistan flogen dann die Kugeln und ein Teil kam als psychisches Wrack oder in der Zinkkiste zurück. Sheizze, abr wahr.
    Damit geht kein Krieg. Die haben den Laden an die Wand gefahren und verheizen nur die vorhandenen Leute. Deshalb brechen auch die etwas Clevereren die Ausbildung ab und machen was ziviles. Jetzt bleiben die Analphabeten oder Söldner mit fremden Pass.
    Keine Voraussetzung um irgenjemanden ernsthaft zu drohen. Wirklich nicht.

  4. Mit das Beste was man über ein Land sagen kann ist, das es eine funktionsuntüchtige Armee hat. :jaja:

  5. @Derda
    Wollt’s nicht sagen. Mit den Sparkursen der letzten paar Verteidigungsminister und den Vorhaben der aktuellen Ministerin, aus der Bundeswehr »einen ganz normalen Arbeitgeber zu machen«, so als wenn sie Brot backen und verkaufen würden, ist die Truppe doch strukturell so heruntergewirtschaftet, wenn die mit irgendjemandem Krieg spielen wollen, der erste gegnerische Kämpfer, der stirbt, stirbt nicht durch eine Kugel, sondern, weil er sich totlacht über das, was ihnen da trotzen will. Jede Paintballgruppe ist da besser aufgestellt; die können nur nicht die ganzen Fahrzeuge und die großen Waffen bedienen, weil man daran in Deutschland zivil nicht herankommt.
    Sowas wie in Syrien — mehr als 5 Jahre durchhalten, dass man von ausländischen Kämpfern überflutet wird -, das wäre mit der Bundeswehr so nicht zu machen.

  6. @derda @matrixmann

    Ehrlich gesagt, wollte ich nicht darauf hinaus, eine bessere, also »funktionsfähige Armee«, die überall für Kapitalinteressen effizient töten kann und soll, zu fordern. Mir geht es um die absolut absurde ‑weil realitätsfremde- PR und Werbung, um neue Rekruten zu bekommen.

    Abgesehen davon, kann keine Ausbildung der Welt jemanden vor traumatischen seelischen Erkrankungen schützen oder bewahren. Erst recht nicht, wenn man die Schrecken des Krieges erlebt hat.

  7. Nein, das nicht, wenn du allerdings mit dem Versprechen auf Abenteuerurlaub gelockt wirst und am Ende in einem Rattenloch am Ende der Welt endest, wo es heißt »Friss Staub oder stirb!«, dann brauch man nicht gerade darauf zu warten, dass jemand traumatisiert wird; vielmehr ist der Umstand dann vorprogrammiert.
    Trauma wird durch absolute Hilflosigkeit zementiert. Der beste Weg, dich dagegen zu wappnen, ist, dir irgendeine Form von »Rüstzeug« mit auf den Weg zu geben, ein Set von Handlungsoptionen, wie du dich verhalten kannst, wenn Situation A, B C oder Z eintritt. Gegen manche Dinge kann man sich nicht wappnen, grundlegend muss man auch immer wieder dazu sagen »traumatisieren kann dich alles«, gibt man denen aber gar kein Rüstzeug in die Hand oder gaukelt ihnen noch ein Call Of Duty in echt vor, und die finden das genaue Gegenteil davon vor, wo sie hingeschickt werden, dann sind die Soldaten gar nicht stressfest. Können mit gar nichts umgehen, was nicht den vordefinierten Schemen entspricht, mit denen sie in der westlichen Welt aufgewachsen sind (und die ist grundsätzlich auch bemüht, jeden in einer Gummizelle aufwachsen zu lassen — keine Ecken und Kanten). Für solche außerordentlichen Dinge wie Krieg ist das dann der gelungene Nährboden, um Traumatisierte zu produzieren, inklusive alles, was daraus noch folgen kann (Trunksucht, Gewalt, Sadismus).
    Und das ist dabei egal, in welchen Krieg man zieht. Ob man für die Kapitalisten das Feld säubert oder ob man nur seine eigene Heimat wortwörtlich vor der Haustür verteidigt.

  8. @matrixmann

    zu deinem ersten Kommentar:
    »»wenigstens eine Illusion zu haben, dass man für irgendwas kämpft««, heisst für mich nur, dass dir selbst mehr Gehirnwäsche bei diesem Thema gelegen käme.

    und weiter mit markigem Krakeelen:
    »...Schande für ein Heer ..., ... angemalte Besenstile ..., arm wie Kirchenmäuse ..., ... Kaffeekochen .... , ... Paintball-Crew... , ... Zinksärge ..., ... Zwangsjacke ...«

    Kommentar 2: Das Lärmen geht weiter:
    »Sparkurs« (ich empfehle nach dem Begriff »bundeswehretat« zu googeln), »..Brot backen, ..heruntergewirtschaftet, ..totlachen« und die Fortsetzung: Paintball-Crew II

    Und noch zum 1. Absatz des dritten Kommentars:
    Wenn du schon siehst, dass dies eigentlich eine Manipulation ist, »Versprechen auf Abenteuerurlaub«, und dann noch forderst diese Manipulateure und den angeschlossenen Unrechtsmechanismus so gut wie möglich mit Ressourcen zu schmieren, na dann weiss ich nicht, ist dies Kalkül oder Naivität von dir?

    Und eben im 2. Absatz folgte dann das meiner Ansicht nach richtige Stichwort nämlich »Rüstzeug«. Und das richtige Rüstzeug bei dieser Thematik wäre eine schonungslose Aufklärung dieser üblen Propaganda und nicht die materielle Aufstockung dieser Mördertruppen.

    Der Krieg wird im eigenen Land mit Propaganda herbeigeschrieben und ‑geredet, du legitimierst ihn hier mit einer wirren Stammtischlogik.

  9. @hm
    Ich sehe, meinen Sarkasmus versteht man nicht immer.
    Was hast du erwartet von einem, der Bilder von bewaffneten Uniformierten als Icons benutzt? Wohl kaum die Einstellung »Waffen sind schlimm, mkay«.
    Womit ich durchaus ein Problem habe ist, wofür die heutzutage alles den Arsch hinhalten müssen. Da bin ich nicht anders als die meisten, die sich hier in der Kommentarspalte herumtreiben. In der Regel sind das irgendwelche Hirngespinste und Machtspiele von Politikern und globalen / lokalen Eliten.
    Womit ich an sich kein Problem habe, ist, dass ein Militär überhaupt existiert — und ich sag auch mal, warum. Katastrophenschutz ist was, was schon immer über die Armee geregelt wurde — andere Institutionen hatten gar nicht die Mittel dazu und das Level an großflächiger Koordination -, mehr noch aber als das, hat das Militär nach außen als auch nach innen eine gewisse Präsenzfunktion. Egal, ob sie nun tätig sind oder nur dumm herum stehen und nichts tun.
    Man überlege es sich mal wie es andersherum wäre, wenn es das komplett nicht geben würde. Syrien hat man einen kleinen Geschmack davon wie das ist, wenn die staatliche Ordnung systematisch zum Einsturz gebracht wird.
    Militär ist eines der wenigen Dinge, was zwischen der Herrschaft von jeglichen kriminellen Banden und öffentlicher Ordnung steht, bei der du zu einem Gericht gehen und klagen kannst.
    Ist so etwas nicht da, oder nur lose koordinierte Gruppen, die alles freiwillig und am Wochenende als Freizeitsport machen, nehmen es solche Gruppen als Einladung an, ihre Herrschaft auszubreiten, denen Menschenleben, zivilie Rechte und Rechtsprechung (im Sinne von »alle haben die gleichen Rechte«) gar nichts wert sind.
    Oder, kurz formuliert: Das ist die Realität und in der Realität sind leider nicht alle Menschen von Grund auf gutmütig. Wäre nett, wenn es so wäre.
    Und diese, die nicht von Grund auf gutmütig sind, die lassen sich leider nun einmal nicht abschrecken davon, sich daneben zu benehmen, wenn sie auf keinen Widerstand treffen. Widerstand (im physikalischen Sinne) bedingt, dass solche Leute, die es selbst in einer perfekten Gesellschaft noch geben würde, die Füße still halten und die Allgemeinheit in Ruhe lassen. Und selbst wenn sie das nicht tun, dass nicht alle anderen denken, wenn sie sich so verhalten würden, dass sie damit auch durchkommen würden und es würde niemanden interessieren.
    Ist eine der Sachen, die in diesen Tagen fehlt. Benimmst du dich sozial verträglich oder nicht, es interessiert keinen — mehr noch: Benimmst du dich daneben und zeigst keine Rücksicht, steigst du sogar noch auf, besser als die, die sich an die gesellschaftlichen Regeln halten. Keine Reaktion von irgendwo, die spürbar versucht, das Verhalten zu unterbinden.
    Für das soziale Klima ist das absolut unzuträglich. Wie ändert man das? Indem, dass man damit wieder anfängt, Konsequenzen durchzusetzen. Und Konsequenzen benötigen stets etwas, dass Nachdruck verleiht, sonst lacht sich dein Missetäter tot. (Zivil ist das zuerst die Polizei; sind die für etwas nicht ausgebildet oder haben nicht die richtigen Mittel, kommt z. B. das Militär ins Spiel.)

  10. @matrixmann
    also dich könnte die bundeswehr vom fleck weg als werbeonkel mit sehr guten aufstiegschancen engagieren ...

    Etwas für mich dabei?
    Nichts gefunden und nein danke.

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