Ideenlos

Spiderman: vom Comic zur TV-Cartoon-Serie zum Film zum Musical sowie zum Reboot des Reboots (Bildquelle: Piotrus, wikimedia commons)

Spiderman: vom Comic zur TV-Cartoon-Serie zum Film zum Musical sowie zum Reboot des Reboots (Bildquelle: Piotrus, wikimedia commons)

Aus alten und bekannten Film‑, Buch‑, Comic- und Serien-Klassikern werden seit einigen Jahren haufenweise Neuverfilmungen, Remakes, Fortsetzungen und Reboots gemacht. Ein Remake bezeichnet hier die Wiederauflage eines Films und ein Reboot den Neustart der Marke. Aus Kinderbuchgeschichten und Serien werden Hörspiele, Theaterstücke, Musicals und Kinofilme inszeniert. Aus kommerziell erfolgreichen Videospielen werden Kinofilme und Bücher sowie aus Kinofilmen Videospiele gemacht. Die Wiederbelebung und das Ausquetschen eines Franchise, die intensive Bedienung von nostalgischen Gefühlen der Konsumenten sowie das großflächige Einsetzen von Cross-Media-Marketing-Instrumenten verdeutlicht, dass sich die Unterhaltungsindustrie im Kreis dreht und gleichzeitig verbissen am Status Quo festhalten will. Sie ist damit ein Spiegelbild der Medien-Konsumenten.

4 Gedanken zu “Ideenlos

  1. Als Trekkie blutet mir ja hinsichtlich des »Reboots« und Schaffung einer neuen, alternativen »Zeitlinie« in den aktuellen Kinofilmen auch das Herz...

    Diese Entwicklung liegt aber meine ich auch daran, dass in ein paar hundert Jahren Literatur halt einfach auch zwangsläufig alles schon irgendwie mal dagewesen ist. Da noch etwas wirklich »Neues« zu erfinden / schaffen — wird irgendwann unmöglich. Die grundlegende (stark simplifizierende) Story dahinter lautet ja in 90 % der Fälle eh »gut gegen böse«. Der Drops ist dann irgendwann mal ausgelutscht, wird aber immer wieder in leicht variierten Verpackungen auf den Markt gebracht. Dass man dann ein bewährtes Franchise / eine etablierte »Marke« weiter aussaugt — ist da fast schon verständlich... Die Intensität nimmt halt zu... Ob ein Buch, Film oder eine Serie »gut« ist, wird ja einzig und allein am ökonomischen Erfolg / der Einschaltquote gemessen. Einige gute Serien wurden schon abgesetzt, weil sie zu anspruchsvoll für den panem-et-circenses-Pöbel waren...

  2. Da sagst du etwas... Und das, was an neuem hinzukommt, da muss man teilweise denen den Rat geben, überhaupt erst einmal einen Kurs zu machen, um sich in den basischen Grundfesten Fähigkeiten anzueigenen. — Mein bestes Beispiel sind da immer die deutschen Singer / Songwriter. Erscheinen einem immer, als wenn sie keinen Reim kennen, oder nicht den Mut dazu haben, sich eine prägnante Hookline auszudenken. (An einen Herrn Schwarzenegger erinnert man sich auch nur wegen seinen markigen Sprüchen, und nicht wegen seinem quantitativ ausgereizten Allerweltsgerede.)
    Und so sieht das international aus. Alle wollen nur Durchschnitt sein, oder die Kuh ewig reiten, statt sich immer wieder eine neue Sau auszudenken, die man durchs Dorf treibt, und wo auch mal jemand sagen könnte »Das ist mal Entertainment. Der / die kommt wirklich immer wieder mit was neuem an.«

  3. Ja,ist irgendwie immer das Gleiche, nicht nur bei Medien,sondern generell...Ach ja,der gute alte Wiederholungszwang!
    Schon irgendwie lustig,wenn man bedenkt, dass so viele Menschen wohl aus Langeweile ständig irgendwie auf der Suche nach Abenteuern,irgendwelchen Kicks und irgendwas Neuem sind,wobei sich in Wirklichkeit irgendwie nix wirklich verändert.Aber wie soll das auch gehen,wenn man vor sich selbst wegläuft? Wenn sich bei einem selbst nichts verändert,verändert sich auch nichts in der Außenwelt und man erlebt immer nur das Gleiche.
    Das ist alles sooo offensichtlich, aber trotzdem scheinen es wohl viele nicht zu schnallen...

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