Wie Überlebende den Beginn des Dritten Weltkrieges erlebt haben.
Elias (73): Ich saß damals mit meinen Kumpels auf einer öffentlichen Parkbank. Wir schauten uns gerade lustige Videos im Internet an, natürlich mit unseren coolen iPhones, als es plötzlich laut knallte.
Felicitas (65): Ich wohnte auf dem Land. Jeden Tag bekam ich, für meine fast täglich wechselnden Profilbilder auf Facebook, sehr viele Likes. Ich machte sehr viele Selfies und bekam viele Komplimente über mein Aussehen. Als es eines Tages keine Likes mehr gab, wusste ich sofort, dass etwas nicht stimmte.
Martina (77): Meine Lieblings-TV-Sendungen waren damals DSDS, Germanys Next Top Model, Shopping Queen, Dschungelcamp und alles was sonst noch so auf RTL lief. Als der Fernseher eines Tages nicht mehr anging, fragte ich meine Mutter, was los sei. Sie schrie: »Die Russen kommen!«
Jonas (81): Ich war gerade mit meiner Familie im Garten. Wir unterhielten uns angeregt über kriminelle Ausländer, arbeitsscheues Hartz4-Gesindel und wie gut die AfD doch für Deutschland sei. Dann stand plötzlich ein Schwarzkopp-Soldat in unserem Blumenbeet.
Lennard (72): Da ich früher ständig und überall Kopfhörer auf hatte und immer meine Mucke hörte, habe ich lange Zeit gar nicht mitbekommen, dass es einen neuen Weltkrieg gibt. Interessierte mich, ehrlich gesagt, auch überhaupt nicht. Solange ich immer eine Steckdose fand, um mein Smartphone-Akku auf zu laden, war für mich die Welt in Ordnung.
Michelle (69): In der BILD stand eines Tages, dass wir im Krieg seien. Und so war es dann auch.
Bruno (64): Mir fiel damals auf, dass die Preise bei McFit, bei McDonalds und sogar bei Mäc-Geiz in die Höhe schossen. Das fand ich spanisch. Kurze Zeit später war dann auch Ausnahmezustand.
Britta (88): Ach ja. Die gute alte Zeit. Ich war ein großer Fan der Sims-Reihe. Ich besaß alle Teile mit allen Erweiterungen. Meine virtuellen Sims-Frauen trieben es immer heimlich mit dem Gärtner, während der Mann auf Arbeit war (hihi). Leider konnte ich das irgendwann nicht mehr spielen, weil wir fliehen mussten.
Markus (83): Ich bloggte viel über Zeug, das niemand lesen wollte. Ich erreichte damit nur so ein paar Leutchen, die wie ich in der Filterblase und in der Echokammer lebten. Als der Strom zusammenbrach, war´s auch mit dem bloggen vorbei.
So wird’s kommen. :)
Chapeau!
Könnte aus meiner Feder stammen...
Ein neidloses Dankeschön für den aufrüttelnden Text, der aber nur Lebende erreichen wird.
Und da sind wir in der Minderzahl.
Bereits in den 70ern, zur Zeit meines Wehrdienstes,
war elektronische Kampfführung von großer Bedeutung.
Und erzähle mir niemand, dass fast 40 Jahre später, diese
Wehrtechnologie nicht auf ein ungeahntes Niveau angehoben
wurde: man lernte, sie in den neu entstandenen iTech-Zivilsektor
auszulagern. Wie sonst sollte der rasante Aufstieg von Google,
Facebook, … zu erklären sein? Und fast Alle sich an diesem virtuellen Köder verschluckten? Ihre ausdünnende Realität durch eine scheinbeliebig steigerbare Virtualität überformen lassen würden, die letztendlich zur Selbstentkopplung führen müsste …
Im Prinzip eine Binse – aber ;-)
Pro Jahr werden durch sog. strukturelle Gewalt im Trikont genau so viel Menschen getötet, wie im gesamten 2. Weltkrieg. Das ist seit langem der bereits geführte 3. Weltkrieg.
(Jean Ziegler)
Diejenigen, die diese großartige Glosse lesen sollten, gucken eben doch lieber Katzenbilder und würden nie verstehen, das sie selbst gemeint sind.
Vermutlich eben doch alles »für die Katz‹ «, die ganze Mühe.
Herzerfrischend traurig.
Die werden dann eh lügen wie gedruckt, werden sagen dass sie im antikapitalistischen Widerstand waren und den ganzen Tag Clips von Volker Pispers auf YooTubs geschaut haben, jaja.
Wie Zeiten sich ändern können.
perfekte umschreibung meines persönlichen umfeldes, jedenfalls gleichaltrige, also mitte 30 und jünger.
man könnte jetzt noch statements von eltern, helikoptereltern, vermögensaufbauinteressierte, fremdenphobiker und weiß der teufel was noch für gruppen aufführen.
gemeinsam haben alle eine völlige entpolitisierung und filterbubbledasein.