Der rosarote Duckblick

rosa_titelVor einiger Zeit war ich auf einer Eltern-Kind-Reise im nahegelegenen brandenburgischen Wald bei Wandlitz mit vielen anderen Kindern und Eltern unterwegs. Alles in allem war das eine durchaus nette und klassische Angelegenheit mit Lagerfeuer und Stockbrot, im See schwimmen, einen Pferdehof besuchen und so weiter. Es gab weder große Probleme, noch Konflikte (außer einer Horde Mücken :sick: ). Was mir allerdings extrem aufgefallen ist, war das oft völlig übertriebene Positiv-Gequatsche der Eltern. Offensichtliche Dinge, wie beispielsweise das wirklich schäbige Essen der Jugendherberge mit zerkochten Nudeln, Kartoffel-Püree-Pampe, halbgaren Fischstäbchen sowie einer Resteverwertung vom Vortag, wurden nicht kritisch erwähnt, sondern sogar gelobt: »Echt leckeres Essen hier, das muss man schon sagen!«

Hat man Themen wie die Finanzmafia, die Gleichschaltung der Massenmedien oder die katastrophalen Zustände am Arbeitsmarkt auch nur am Rande erwähnt ‑ohne gleich seine eigene Meinung zum Besten zu geben oder eine Grundsatz-Diskussion anzustoßen- wurden sie in der Regel sofort konsequent beiseite gewischt oder man suchte sich ‑wenn es die Situation gerade günstig ergab- schnell einen neuen Gesprächspartner. Von Kritik am Wirtschafts‑, Finanz- oder politischen System ganz zu schweigen. Man sei schließlich hier, um Spaß zu haben. Seinen eigenen Horizont zu erweitern, sich über andere Dinge als nur über sich selbst und seinen eigenen kleinen Mikrokosmos zu unterhalten, macht also keinen Spaß? Sich stets nur um sich selbst drehen und auf der Stelle verharren, soll Zufriedenheit erzeugen?

Als ich einmal, nachdem die Kinder abends alle im Bett waren und wir Eltern gemütlich am Lagerfeuer saßen, tranken und uns unterhielten, darauf aufmerksam machte, dass die USA gerade große Truppenkontingente nach Osteuropa verlagern und die Spannungen mit Russland gefährlich steigen würden, war es für einen Moment still, jedoch ging niemand darauf ein. Zwei Minuten später unterhielt man sich wieder über die eigenen Kinder (Verhalten, Erziehung, Schule etc.), Lohnarbeit und über Essen, Restaurants und Kochen. Ich hatte wohl relativ schnell den Stempel als einen vermeintlich unangenehmen Gesprächspartner, der sich eben nicht nur die ganze Zeit auf die Vater-Lohnarbeiter-und-Konsum-Funktion reduzieren lassen wollte.

Wir rasen mit Volldampf auf den Abgrund zu (Krieg mit Russland, Umweltzerstörung, Weltwirtschaftskrise, Rohstoffmangel, weltweite Enteignung der Bevölkerung, Lebensmittel-Gifte etc.) und wir benehmen uns weiterhin so, als wäre das alles gar nicht existent. Und wer es auch nur wagen sollte, darüber sprechen zu wollen, gilt als unangenehmen und wird gemieden. Ist die sozial-ökonomische Zwangsoptimismus-Konditionierung schon so weit voran geschritten? Haben sich Fatalismus und Resignation schon so tief in den Geist gegraben? Wie soll man Widerstand leisten können, wenn man nicht mal über zweifelhafte Zustände reden will? Leben schon so viele in ihrem sozial-emotionalen Biedermeier-Weltverleugner-Glasbunker, der erst dann Risse bekommt, wenn eine Bombe ins Wohnzimmer einschlägt? Und solange wird alles was nicht unmittelbar und ganz konkret mit dem eigenen Leben zu tun hat, konsequent verdrängt und ignoriert?

Es scheint heute ganz so zu sein, wie es Aldous Huxley vor über 50 Jahren in seinem Vorwort zu »Schöne Neue Welt« formuliert hat (ich kann das nicht oft genug zitieren ;) ):

»Ein wirklich leistungsfähiger totalitärer Staat wäre ein Staat, in dem die allmächtige Exekutive politischer Machthaber und ihre Armee von Managern eine Bevölkerung von Zwangsarbeitern beherrscht, die zu gar nichts gezwungen zu werden brauchen, weil sie ihre Sklaverei lieben.«

Wer braucht schon einen Diktator oder ein repressives System, wenn wir uns selbst und unseren Mitmenschen schon das freie Denken verbieten?

15 Gedanken zu “Der rosarote Duckblick

  1. Willkommen im Club. Die Leute haben Schiss. Sie spüren, dass sie sich auf zunehmend dünnem Eis bewegen und wollen keine Erschütterungen hervorrufen. Wenn politisch »diskutiert« wird, dann brav unter Zuhilfenahme von Stichworten aus Bild, Tagesschau und Heute — auch wenn die »Argumente« offensichtlich dämlich sind. Echte Fakten (kann sich jeder in 30s googeln) bringen das auf aktiver Ignoranz und bewußtem Leugnen basierende Bild ins wanken, und werden nach Möglichkeit schnell weggedrückt. Geht das nicht, weil der andere insistiert, wird man aggressiv. Letztlich wird der andere ausgegrenzt und darf sich fürderhin in eigenen Zirkeln unwirksam das Maul über die Unbillen der Zeit zerreißen.
    Kenne ich alles. Diskussionen habe ich (bis auf wenige Ausnahmen) lange aufgegeben. Wenns passt, werfe ich ab und zu lässig den einen oder anderen Fakt in andere Gespräche ein, der diese komplett knackt, begleitet von einem »Sorry, ist nicht von mir sondern vom Statistischen Bundesamt«, oder so. Das ist wie Wasserbomben aus´m 1. Stock schmeißen. ;-)

  2. Das könnte ein Ossi geschrieben haben. Kurz und ohne Gelaber.
    Hatte nicht mehr geglaubt, daß ich das noch erlebe.
    Bemerkenswerter Text über die Realität.

    VG

  3. Schlimm, schlimm, schlimm ... Mir passiert das in jedem Urlaub. Die schlimmsten Erfahrungen habe ich mit Erzgebirglern und Mittleres Elbtal gemacht. Alles, aber auch wirklich alles, wird widerspruchslos hingenommen. Übelster Rassismus kommt noch hinzu. Da sind die Franzosen ebenso faul, wie die H4-Empfänger, wer arbeiten will, kann auch arbeiten, die Griechen sind sowieso sowas von niederträchtig und sollen erst einmal arbeiten lernen. Armut? Wir haben keine gesehen. Dabei sticht sie einen schon beginnend (Burgundreise letztens) ab dem Elsass ins Auge. Mein Mann und ich sind dann immer die Aussätzigen, mit denen man nicht mehr spricht, sie nicht mehr grüßt — eben die ganze Palette von Ausgrenzung. Ich sage mir jedes Mal, sei ruhig, lass die quatschen, misch dich nicht ein, aber bei solch falschen BILD-Gelabere kann ich eben meinen Mund einfach nicht halten.

  4. Ich bin gerade von Zeit Online gesperrt worden, weil ich gewagt habe, Martin Schulz´ Äußerungen (»Es muss eine neue griechische Regierung geben«) folgendermaßen zu kommentieren:

    »Das ist die Demokratie-Definition a la EU: Man lässt solange wählen, bis das Ergebnis passt und dieses Ergebnis ist natürlich TINA (There is no alternative). Klar, in einer »Demokratie« gibt es keine Alternativen, vollkommen logisch (zumindest für die EU-Technokraten). Die »Sozial«-»Demokraten« natürlich wieder ganz vorne mit dabei. Wie nicht anders zu erwarten. Aber Syriza ist radikal....es wäre zum Lachen, wenn es nicht so gefährlich wäre für uns alle. Von den Konservativen ist man nichts anderes gewohnt. Die Sozialdemokratie jedoch ist tot. Wir lassen uns peu a peu unsere Demokratie nehmen, inzwischen wird es ja nicht einmal mehr verschleiert, sondern ganz offen gesagt und keiner schreit auf. So müssen sich die denkenden Menschen 1933 gefühlt haben«.

    Der letzte Satz wurde gelöscht.

    Klar, angesichts einen solchen Kommentars muss gleich der gesamte Account gesperrt werden.
    Ich werde ZON in Zukunft nicht mal mehr ignorieren...

    Wenn schon sog. »Journalisten« sich nicht mit den ganz offensichtlich drohenden Gefahren beschäftigen möchten und Äußerungen wie die des EU-Parlamentspräsidenten lieber nicht in einen größeren Kontext einordnen wollen, warum sollten dann Hinz und Kunz das tun? Wer nicht den Mainstream nachplappert, der wird ausgegrenzt und kaltgestellt. Die Welt ist ganz offensichtlich verrückt geworden. Ich muss unbedingt mal wieder »Biedermann und die Brandstifter« lesen.

  5. Schlimm, schlimm und noch schlimmer!

    Die Eltern, die nichts wissen wollen, verhalten sich doch psychologisch ziemlich ökonomisch. Man könnte fast sagen : Klug!

    Da gab es die Mahnwachen, die ordentlich Leute mobilisiert haben. Pfui Teufel, Rechte! Dieter Dehm, Ken Jebsen, Pedram Shayar, Evelyn Hecht-Galinski, u. a. igitt, igitt! Kilometerweit auf Distanz zu denen, wenn man nicht in die rechte oder noch extremere Ecke geschoben werden will. Dann gab es Pegida, noch viel schlimmer. Da sieht man doch gleich, dass das Tätervolk lebendig ist, wurscht ‚was sie sagen. Sind ja total doof mit ihren armseligen Sorgen! Dann gab es den Friedenswinter mit Drewermann und seiner Wutrede, eine astreine Veranstaltung mit tollem Publikum. So was geht erst recht nicht, das sind bestimmt versteckte Braune.

    Und wo bleiben die Aufgeklärten, die ach so sauberen Problembewußten? Sie quatschen und beklagen sich über den doofen , rechten Deutschen, der nichts wissen will. Da gibt es mal ein Demonstratiönchen hier, mal eine Miniveranstaltung da, von den Medien allerdings ignoriert. Finger weg, kann man nur sagen. Unter Umständen wird man noch als homophob etikettiert, weil man vielleicht noch hetero ist.

    Die Menschen, die auf »deutschem Boden« leben, also die Bevölkerung, nicht das Volk, haben völlig unterschiedliche Interessen und nichts, was sie verbindet. Wozu soll man sich tatsächlich noch aus dem Fenster legen? Wer schläft, sündigt nicht!

    Sind wir nicht bestens aufgehoben im Sex-Paradies Germany, wo man die Kinder schon von klein auf trimmt, das jede runde Öffnung — auch ein Astloch — ein Sexualorgan sein kann. Wo man zunächst LSBTTIQ sein muß, weil man sonst nicht normal ist. Man will nicht überfordern und führt die 3993 weiteren Möglichkeiten erst nach und nach ein.So eine Gesellschaft der totalen Entgrenzung wird einfach übernommen werden. Ist auch nicht schade drum aus Sicht der Evolution.

    »Schöne, neue Welt« sollte jeder noch einmal ganz lesen , sich nicht mit Zitaten zufrieden geben. Wir sind bereits in der schönen, neuen Welt angekommen, in Kombination mit 1984, bereits durch »Zero« getoppt und noch diversen anderen Dystopien. Soylent Green ist nicht mehr weit und in »Der Circle« sind wir bereits mittendrin. Man kann nur staunen, dass intelligente Menschen, die durchblicken nicht fähig sind, Kräfte zu bündeln, sondern alles zerpflücken müssen und zwar in links — rechts. Dabei wird der Krieg von oben auf allen Ebenen angezettelt. Aber auf die Super-Gescheiten ist Verlass!

    Ich gehe inzwischen auch nicht mehr raus, nachdem ich mehr als ein Jahr weder Kosten noch Mühe gescheut habe. Das Volk ist vielleicht weniger blöd, sondern mehr psychologisch ökonomisch, denn die Gesellschaftsentwürfe der linken Guten verheißen für die wenigsten etwas nachhaltig Lebbares.

  6. @Helmuth

    Man kann nur staunen, dass intelligente Menschen, die durchblicken nicht fähig sind, Kräfte zu bündeln, sondern alles zerpflücken müssen und zwar in links — rechts.

    Diese traurige Tendenz fällt mir auch immer öfter auf. Es gibt regelrechte linke Gesinnungspolizisten, die sofort Antiamerikanismus oder Antisemitismus schreien, falls man es wagen sollte, die USA zu kritisieren. Anstatt dass man sich zusammen gegen das menschenverachtende, neoliberale Pack (Politiker, Banker, Manager etc.), das die ganze Welt in den Ruin stürzt, vereint.

  7. Was Huxley anspricht , ist nicht neu , wir haben oft ein falsches Bild von Diktaturen , wir denken immer an eine kleine Gruppe , die die große Mehrheit unterdrückt , oft mit Waffengewalt.
    Tatsächlich dürfte es schon immer so gewesen sein , daß eine breite Schicht in der Bevölkerung brave Untertanen waren , selbst dann , wenn sie zu den Verlierern zählten , das ist wohl keine Dystopiue Huxleys , sondern schlicht die menschliche Realität seit tausenden von Jahren.
    Macht aber nichts , Fortschritt wurde noch nie mit , sondern fast immer gegen die Massen erzielt , es ist Zeitverschwendung , sich um sie zu bemühen.

    @Hellmuth

    Man sollte »links« und »politisch korrekt« nicht miteinander verwechseln .

  8. Die drei Affen — nix sehen, nix hören, nix sagen. ;)

    Ich könnte da ja auch ein Lied drüber singen. Danke für den Einblick in die Realität einer durchweg »mittextremen« Gesellschaft, die permanent nur um sich selbst kreist — und jede grundsätzliche Kritik schlicht ignoriert und jene ausgrenzt, die sich wagen, überhaupt am dünnen Lack zu kratzen, der die ganze Schrottkarre namens »Gesellschaft« überhaupt noch irgendwie zusammenhält...

    Eigentlich liegt ja genau hier(!) das Kernproblem. Ich geh mal davon aus, dass JEDER halbwegs zu eigenem Denken Fähige genau diese Erfahrungen macht, immer und immer wieder. Ich kann aber dann auch viele dieser Leute nicht verstehen, die regelm. über Politik und Medien schimpfen (dies ja nicht zu Unrecht). Aber einfach ausblenden, dass die große Merhheit der Bevölkerung es im Ergebnis ja nicht anders will. Man könnte die Regierung Merkel III vielleicht aus dem Amt fegen — aber damit wäre nichts gewonnen — weil das strunzdumme, sado-masochistische Volk ja noch da wäre, die diese Knalltüten in Amt und Würden wählt... Genau diese bräsige Masse an »stolzen« Niedriglöhnern — und Gartenzwerg-Spießern (mit dem auf Pump finanzierten Audi im Carport und der Göre im Klavier‑, Reit- und Chinesisch-Unterricht) ist es, die dieses System am Laufen hält. Und es immer weiter verschärft — siehe die »klassischen« Meinungen (wenn man es überhaupt so nennen kann) zu Arbeitslosigkeit oder Ausländern. Es »braucht« in Deutschland deshalb auch keine offizielle faschistische Partei — der Faschismus hatte auch vor dem WK II seine Heimat: in der Mitte. In der NSDAP waren die wenigsten, den Arm gehoben haben sie: nahezu alle... und im Grunde tun sie’s heute wieder; die Losung lautet: »wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen«. Da braucht man keine NPD wählen; da reichen SPD und CDU für. Und zig Mio wollen es genau so! Wenn nicht: noch härter!

    Und heute ist es nicht anders; man hat nur aus den Fehlern von damals gelernt und sich ein schein-demokratisches Deckmäntelchen drübergeschmissen... Der Michel will bis 70 arbeiten — fast nur aus dem Grund, damit er anderen (wie diesen faulen Griechen) vorwerfen kann, diese gingen mit 65 in Rente...

  9. @Dennis82

    Der Michel will bis 70 arbeiten — fast nur aus dem Grund, damit er anderen (wie diesen faulen Griechen) vorwerfen kann, diese gingen mit 65 in Rente...

    Und weil ‑wie Erich Fromm einst richtig festgestellt hatte- viele Menschen eine starke Furcht vor der Freiheit haben. Was soll man denn nur mit seinem Leben anfangen, wenn man nicht jeden Tag gezwungen ist, für den Profit der Anderen zu schuften? Etwa auf die eigene innere Stimme hören? Seine (nicht materiellen) Träume verwirklichen? Schöpferisch, sozial und kreativ tätig sein? Das geht doch nicht.

  10. Das »strunz-dumme« Volk ‚hat es denn eine Wahl?

    Die größte Partei ist die, der Nichtwähler. Nicht dumm würde ich sagen, denn die haben kapiert, dass es auch nichts nützen würde die Linken an die Macht zu bringen. Das »strunz-dumme« Volk erinnert sich nur zu gut, was es sich mit Rot-Grün eingehandelt hat und rechnet hoch, dass es mit den Linken, egal wie gescheit sie sind — und es gibt echt gute ‚von mir sehr geschätzte Typen bei den Linken — nicht anders laufen würde. Die mediale Konzentration würde ihnen schon ‑ganz im Sinne der wahren Regierung — den Garaus machen.

    Ist das griechische Volk »strunz-dumm«? Sie haben Syriza gewählt, die auch noch zu ihren Wahlversprechen steht. Aber da gibt es Leute, denen das nicht passt, dass die das Demokratiespiel ernst nehmen. So war das doch nicht gedacht.

    Was haben denn die Amis für eine Wahl? Wählen die Doofen die Repse und die Aufgeklärten die Demos? Der strunz-dumme Ami weiß, dass er keine Wahl hat und bleibt zu Hause. Aber bei uns werden wieder die Bildschirme Tag und Nacht heiß laufen, weil man uns für so strunz-dumm hält, dass wir an einen nicht exakt im Voraus festgelegten Wahlausgang glauben.
    Wir dürfen spielen, aber doch nicht glauben, dass wir mitspielen dürfen.

    Strunz-dumm und zwar bodenlos können vor allem auch die Gescheiten sein. Sie bejubeln auch noch, dass wir ein Bildungssystem haben, indem die Strunz-Verdummisierung zum päd. Programm erhoben wird, weil Verblödung so modern ist. Kinder können »gockeln«, wissen dass es praktisch gewünscht ist, wenn sie sich die Pornos nur so reinziehen, damit sie nicht auf andere »dumme Gedanken« kommen, aber nichts einordnen können. Wer soll es ihnen auch beibringen? Sie werden fit gemacht für’s Vögeln in allen Varianten, , Dirty Talk und wie gründe ich ein Bordell. Dabei gehen Eltern doch lieber zur IHK, wenn sie wollen, dass ihr Nachwuchs erfolgreich auf diesem Gebiet sein soll und erarbeiten einen Business-Plan. »Normal« ist strunz-dumm und so was von abartig und diese bindungslos Abgerichteten werden in unserer Zukunft die Rolle spielen, die die »Gescheiten« heute schon für sie ausgedacht haben.

    »Genau diese bräsige Masse an »stolzen« Niedriglöhnern — und Gartenzwerg-Spießern (mit dem auf Pump finanzierten Audi im Carport und der Göre im Klavier‑, Reit– und Chinesisch-Unterricht) ist es, die dieses System am Laufen hält. Und es immer weiter verschärft «

    Stolze Niedriglöhner, die ihre Gören zum Klavier -, Reit- und Chin. Unterricht schicken, ah jetzt kapiere ich. Ich bin so was von strunz- dumm, weil ich nicht begriffen habe, dass wir über verschiedene Länder reden. Also ich rede über Deutschland.

    Immer schön dran denken, es gibt keine Gewissheiten mehr. Dumm ist nicht unbedingt dumm. Gescheit kann super-strunz-dumm sein, aber Hauptsache links und weit weg von einer doofen Mitte oder noch schlimmer.

  11. Das allgemeine Desinteresse an gesellschaftlichen Problematiken fällt mir auch öfters in der Uni, beim Umgang mit meinen Kommilitonen auf. Nur wenige lassen sich auf echte Gespräche mit relevanten Themen ein. Da ist dann ganz schnell Stille im Wald. Der Smalltalk kreist in den allermeisten Fällen um bisweilen recht banale »Ereignisse« aus dem eigenen Alltagshorizont.

  12. @Helmuth: Syriza kippt auch um? Was ist mit den Ländern in Südamerika, die alle durch Wahlen linksgerichtete Regierungen erhielten? Da bin eben vollkommen anderer Meinung... es ist nix anderes als pure Bequemlichkeit, den Linken von vornherein zu unterstellen sie würden wie die Grünen oder die SPD enden. Die Linke würde es ohne diese beiden Parteien gar nicht geben... Und die Grünen waren schon immer eine bürgerliche Partei, der das Soziale immer nachrangig war! Deshalb haben die heute die Wähler mit den höchsten Einkommen...

    Aber was mühe ich mich einmal mehr ab — dann halte(t) weiter die Resignierten davon ab, die Linke zu wählen. Merkel und Siggi freut’s...! :( Und doch — ich halte »den Nichtwähler« im Ergebnis: für strunzdumm. Weil er leichtfertig sogar die einzige(!) Möglichkeit der Einflussnahme wegwirft. Wenn man ihm das Wahlrecht dann nimmt — dann wird er aber laut und empört rummotzen...! Wie bei so vielen Dingen, die man ihm Stück für Stück nimmt. Siehe auch nach Spanien. Zumindest sehe ich keinen nachvollziehbaren Grund, denjenigen, der sich durch seine »Wahlverweigerung« so verdammt klug und alternativ vorkommt mit den ungebildeten Hornochsen oder schlicht zu bequemen in einen Topf zu schmeißen, die nicht mal 2+2 zusammenzählen können! :P Denn im Ergebnis macht es keinen Unterschied! Nur, dass uns CDU und SPD weiter alternativlos totregieren können....

  13. Das sind schon alles wandelnde Fakebookautomaten. Zu kompliziert ist, wo man nicht gefällt mir drücken kann.

  14. @ Dennis82

    Lieber Dennis, Du hast das Privileg der Jugend, — ich nehme an Du bist Jahrgang 82 — die einfach losprescht und alle für Vollidioten und strunz-dumm hält, die diese Phase schon sehr lange hinter sich haben. Lebenserfahrung ist old-school, ich weiß! Geht gar nicht, weil strunz-dumm!
    Vielleicht ist noch nicht in Deinem Bewußtsein angekommen, dass wir ein tributpflichtiger Vasallenstaat sind, der zu dulden hat, dass es Areale gibt, die amerikanisches Territorium sind, also off-limits, auch für deutsche Politiker. Wie uns Snowden und Wikileaks ja nachwiesen,sitzen die Amigos immer mit am Tisch oder in der Leitung. Wie lief das übrigens mit EFSF,ESM und wie läuft das mit TTIP;TISA und CETA? Wer bekommt denn von unseren Politikern Einblick, bevor wir irreversibel als Morgengabe an die Konzerne ausgeliefert werden?

    Und Du glaubst, dass die Linken erlaubt bekommen , uns davor zu bewahren? Auch gegen die zieht man halt wieder ein paar Bildchen aus der Schublade oder inszeniert was, bringt eine Hashdreck-Verleumdungs-Kampagne, die sozialer und politischer Ermordung gleichzusetzen sind. Sie müssten dazu überhaupt keinen Dreck am Stecken haben. Die mediale Hinrichtung ist bereits perfektioniert.

    Zu Deiner Beruhigung: Ich wähle die Linken, bete aber ‚dass sie nicht zuviele Stimmen bekommen und vor allem keine Regierungsbeteiligung, denn dann geht die letzte Möglichkeit flöten, eine Stimme abzugeben, also in der Urne zu versenken.

    Zu glauben, dass Du wählen kannst, wo Du doch überhaupt keinen Einfluss darauf hast, welche Koalitionen letztendlich dabei rauskommen, ist schon sehr sportlich gedacht. Wenn ich Linke bashe meine ich nicht die Partei, sondern das linke Gutmenschenlager, das nicht kapiert, dass wir auf die Straße müssen, ohne gleich wieder Etiketten zu verteilen. Der ist vielleicht rechts, Querfront, homophob oder nicht erfreut über Sexualpraktikkunde unter dem »Regenbogen«, so läuft doch die Zersetzung jeglichen Widerstandes. Sie beherrschen das Teile und Herrsche aus dem Eff-eff, so dass ich schon an lauter U‑Boote glaube, die zum Schein agieren.

    Ob Du und die von Dir angedachte Gesellschaft tatsächlich ein Fortschritt ist oder ob die »Strunz-dummen« vielleicht gar nicht so blöd sind, lässt sich nicht beantworten. Als ich am Freitag an einer Straßen-Baustelle vorbei gefahren bin und die Arbeiter in der Gluthitze heiße Arbeiten verrichten sah, dachte ich an Galeeren-Sklaven. Wenn einer völlig ausgelaugt nach Hause kommt und nur noch daran interessiert ist, ob kaltes Bier im Kühlschrank ist, dann kann ich den verstehen. Strunz-dumm? Der muss am nächsten Tag raus, weil er für den Unterhalt malochen muss, den seine nicht strunz-dumme Partnerin ihm für »den Chinesisch-Klavier — Reit-Unterricht der Gören« aus den Rippen leiert.

    Nix für Ungut, aber dieses Links-Rechts ist strunz-dumm, denn die Frontlinien verlaufen zwischen der dünnen Schicht der wahren Regierung und den Vielen unten. Und die müssten wir ohne Einschränkung auf die Straße kriegen. Gute Anfänge waren gemacht, aber..... auf Arschgeigen ist immer Verlass!

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