Verfestigte Massenerwerbslosigkeit

»Deutschland wird nie wieder aus der Massenerwerbslosigkeit heraus kommen, denn diese ist der Knüppel des Kapitals, um stets die Löhne niedrig halten zu können.«

- Prof. Heinz-Josef Bontrup

Anmerkung: Wann hat Angela Merkel oder ein anderer Politiker, Ökonom oder ein vermeintlicher Arbeitsmarkt-Experte zuletzt davon gesprochen, die Massenerwerbslosigkeit abschaffen zu wollen? Während Gerhard Schröder sich noch daran messen lassen wollte, die Massenarbeitslosigkeit zu reduzieren, spricht heute niemand mehr darüber. Ganz im Gegenteil: Unternehmen und Konzerne bauen stetig weiter Arbeitsplätze ab, um ihren Aktienkurs kurzfristig zu steigern und weil immer mehr Technologien menschliche Arbeitskräfte ersetzen.

6 Gedanken zu “Verfestigte Massenerwerbslosigkeit

  1. ....Merkel ist die Hure des Grosskapitals....und was sollte daher von ihr zu erwarten sein für das Wohl der normalen Menschen?....

  2. Ich mache eine Anmerkung, um einen Fehlschluss zu vermeiden.
    Man darf nicht glauben, dass Unternehmen Leute entlassen, um dadurch Druck auf den Lohn auszuüben. Kein Unternehmer würde jemanden entlassen, mit dem er einen Gewinn macht. So darf man das nicht sehen.
    Das viele Leute arbeitslos sind, beweist, dass sich deren Beschäftigung nicht lohnt. Das hat den Nebeneffekt, dass so Druck auf die noch arbeitenden ausgeübt werden kann, ist aber nicht der Grund für Entlassungen.
    Richtig ist aber, dass Kapitalismus mit Vollbeschäftigung nicht wirklich »gesund« ist und so schnell wie möglich von diesem Zustand weg drängt. In Deutschland (West) sank die Arbeitslosenzahl innerhalb von 15 Jahren auf beinahe Null, um dann stetig zu steigen und in der Politik hat man gezählt, wann kommt die 1. mio., wann die 2. Heute ist man da realistischer.

    Dann noch eine Anmerkung zur Anmerkung. Technologien kommen nur in die Welt, wenn diese einen Gewinn abwerfen. Alles was also der Produktivitätssteigerung dient, mit der sich hauptsächlich Lohnkosten sparen lassen, wird eingesetzt. Falsch wäre es also zu glauben, dass herzensgute Menschen Technologien in die Welt setzen, die dann von den bösen Kapitalisten für schlechte Dinge verwendet werden. Das es viele Technologien überhaupt gibt, hat den Grund, dass sich dadurch Einsparungen ergeben, die zu höherem Gewinn führen. Der ganze Maschinenbau ist mehr oder weniger mit dem Abbau von Arbeitsplätzen beschäftigt.

  3. @Guest

    Das viele Leute arbeitslos sind, beweist, dass sich deren Beschäftigung nicht lohnt. Das hat den Nebeneffekt, dass so Druck auf die noch arbeitenden ausgeübt werden kann, ist aber nicht der Grund für Entlassungen.

    Das habe ich so auch nicht behauptet, sondern dass der Grund für Entlassungen neue Technologien sind, die menschliche Arbeitskräfte überflüssig machen und die »Bedürfnisbefriedigung« für die Aktie und die Aktionäre. Manchmal auch, weil ein Unternehmen nicht genug Gewinn macht — aber das ist heute ja leider nicht unbedingt mehr der Hauptgrund, denn: entlassen wird eigentlich fast immer, ob mit oder ohne Gewinn.

    Der Status Quo der Massenerwerbslosigkeit ist für Unternehmen und Konzerne das Paradies, um Druck auf die Löhne auszuüben. Deshalb sind sie auch nicht daran interessiert, diese Situation jemals zu ändern und faseln dann vom »Fachkräfte Mangel«, um immer genügend »menschliche Reserven« zu haben, sprich: Druck auf die Löhne ausüben zu können.

  4. @epikur

    Meine erste Anmerkung bezog sich auf das Zitat. Ich wollte darauf hinweisen, dass Leute nicht entlassen werden, damit man mit den Arbeitslosen Druck auf die dann noch Arbeitenden ausüben kann. Diesen Schluss kann man nämlich durchaus aus dem Zitat ziehen, entspricht aber nicht der Realität. Die Arbeitslosen sind im Rahmen der Lohnsenkung ein willkommenes ZUSÄTZLICHES Druckmittel, aber nicht die willentlich geschaffene Voraussetzung, um Druck auszuüben.
    Willentlich »geschaffen« sind sie erstmal nur, um mehr Gewinn zu erwirtschaften.
    Davon das du gegenteiliges behauptet hättest, habe ich nichts geschrieben. Ich wollte nur vor dem Fehlschluss warnen und habe nicht geschrieben und auch nicht ausdrücken wollen, dass du ihn begangen hast.

    Meine Anmerkung zu deiner Anmerkung zum Zitat folgt der gleichen Logik. Wiederum gilt, dass ich nicht geschrieben habe, dass du den falschen Schluss gezogen hast und neue Technologien grundsätzlich abzulehnen sind, weil dadurch Leute arbeitslos werden. Das wäre nämlich auch eine Erkenntnis, die man daraus ziehen könnte.

  5. @Guest

    Technologien kommen nur in die Welt, wenn diese einen Gewinn abwerfen.

    Falsch wäre es also zu glauben, dass herzensgute Menschen Technologien in die Welt setzen, die dann von den bösen Kapitalisten für schlechte Dinge verwendet werden.

    Das Internet, wäre das ultimative Paradebeispiel dafür, dass du mit dem zweiten Satz unrecht, — und heute — mit dem ersten Satz recht hast.

    Auf einer ehemals militärischen Grundlage, ist es in seiner Form bis zur und auch noch ca. 5 Jahre nach Einführung des Webs, — geradezu auf dem Willen, der Motivation und einem unglaublichem Einsatz von Leuten entstanden, die keinen Penny dafür wollten. Dann, kamen die Leute, die darin Profit- und Werbemöglichkeiten sahen,- schlichtweg, — der Markt. (Sagen wir fairerweise der Markt, — den wir heute kennen) Und dies trotz, aller Dystopien, auf denen auch noch Jahre danach, eine Art Mischung aus Vision, Geschichte und seien wir natürlich ehrlich, auch schwerer Techno-Esoterik, — dem Ding etwas Mystisches anhingen. (Was die zumindest späteren Piratösen, auch ziemlich schmutzig ausgenutzt hatten)
    Deine Argumentation riecht ein wenig schwer nach, — dass ist heute so, — und so hat man es zu sehen, — ohne die Entwicklung dahin zu betrachten. Ich bitte dies evtl. zu bedenken.

  6. Nicht die Massenarbeitslosigkeit übt den Druck auf die Löhne aus , sondern der Umgang damit.
    Erst Hartz 4 ermöglicht den Lohndruck , erst dadurch kann die Arbeitslosigkeit als Drohkulisse aufgebaut werden und man kann Arbeitnehmer , die noch in Arbeit sind , damit erpressen.
    .
    Hätten wir eine faire Arbeitslosenversicherung , wäre dies nicht möglich , die Neoliberalen haben das Jahrzehnte vor der politischen Linken (pL) erkannt und erfolgreich darauf hingewirkt , die Gesetze in ihrem Sinne zu verändern.
    Es ist höchst verwunderlkich , wenn Teile der pL jetzt wieder ihr Heil suchen wollen im Ziel der Vollbeschäftigung , wahrscheinlich einer der Gründe , warum die Linkspartei stagniert , obwohl deren Themen immer mehrheitsfähiger werden.
    Als ob so dolle wäre , den ganzen Tag in dieser schönen neuen Arbeitswelt zu verbringen , offenbar ist da schon wieder vergessen , daß die Menschheit jahrhundertelang davon träumte , die früher oft brutal harte Arbeit loszuwerden und zu überwinden.

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