»Noch immer werden nach dem Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch Tote aus den Trümmern geborgen. Mehr als Tausend starben, die meisten von ihnen Frauen.«
- zeit.de vom 10. Mai 2013
Anmerkung: Sind Frauen wertvollere Menschen und verdienen deshalb eine besondere Erwähnung? Wäre es frauenfeindlich bzw. sexistisch, wenn Man(n)/Frau stattdessen schreiben würde »die meisten von ihnen Männer«? Oder wäre auch das nur eine völlig neutrale Sachbeschreibung? Wie lange würde es wohl dauern, bis sich Feministinnen über solch eine Meldung empören, weil man die Frauen dabei nicht erwähnen würde? Gilt etwa immer noch: Frauen und Kinder zuerst? Männer sind ersetzbar? Wie wäre es mit »die meisten von ihnen waren Menschen, die schamlos ausgebeutet wurden«? Warum spielt die Erwähnung des Geschlechts bei solch einer Katastrophe überhaupt eine Rolle?
Meiner Meinung nach handelt es sich um eine ungünstig formulierte, aber sicher neutral gemeinte Sachbeschreibung. Wahrscheinlich war es so gemeint: »Noch immer werden nach dem Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch Tote — die meisten von ihnen Frauen — aus den Trümmern geborgen. Mehr als Tausend Menschen starben.« Es sollte damit bestimmt nur zum Ausdruck gebracht werden, dass die meisten Arbeiter in der Fabrik weiblich sind, was eben eine Tatsache ist.
Dennoch: Traurig, dass du den Feminismus diskreditierst. Dabei geht es beim Feminismus um Menschenrechte, die eben oft bei Frauen in aller Welt nicht gegeben sind und sie einschränkt und deformiert. Das ist aber ein systemisches Problem und dass Männer von dem System ebenfalls deformiert werden und dieses auch ihnen nicht gut tut, wird anscheinend immer noch nicht verstanden.
Mich schmerzt, solche Bashings in Blogs lesen zu müssen, die mich ansonsten sehr ansprechen. Es kommt leider immer wieder vor, dass gute Blogs entweder plötzlich rechtes Gedankengut einfließen lassen, auf neoliberale Ideen zurückgreifen oder eben auf Feminismus draufschlagen.
Ich hoffe wirklich, das war ein Ausrutscher.
@Missverständnis:
Ich bin eine Frau und ich schließe mich der Fragestellung des Autors an. Mir geht der Feminismus inzwischen derartig auf den Zeiger, ich kriege langsam Pickel davon. Es ist sehr wohl so, dass viele meiner Geschlechtsgenossinnen gerne Rosinen picken und dann im Zweifelsfall das Weibchen heraushängen lassen. Und es ist sehr wohl so, dass inzwischen Männer diskriminiert werden. Wir sind alle Menschen mit Gefühlen und Bedürfnissen und es ist bescheuert, wenn wir uns gegeneinander ausspielen lassen. Wie praktisch für die Oberschicht! Der einzig relevante Gegensatz ist inzwischen ausschließlich Oben gegen Unten. DAS ist das einzige, was zählt! Mir doch egal, ob es in DAX-Untenehmen Frauen an der Spitze gibt. Gibt es Männer, deren Eltern einfache Arbeiter waren, an der Spitze von DAX-Unternehmen? Nö!
In Bangladesch sind ausgebeutete Menschen im Namen des Kapitalismus gestorben (im Grunde ermordet worden). Ob das nun Frauen oder Männer oder Kinder waren, das wiegt für mich nicht schwerer oder leichter — es waren Menschen!
@Missverständnis?
Find ich jetzt auch seltsam. Als Männchen hab ich das Frauen und Kinder zuerst, dermaßen noch selber drin, dass mir das gar nicht aufgefallen ist. Bis eben epikur da mal mit dem Zaunpfahl drüber fährt. Find ich vollkommen in Ordnung. Zugegeben, Bangladesh ist nun wirklich kein Paradies in Sachen Gleichwertigkeit unter Geschlechtern. Aber dann müssen wir auch noch das Thema Kinderarbeit und die kapitale Wertigkeit von Kindern dabei mit einbeziehen. Das mit dem Systemdingens kann ich auch nicht nachvollziehen. Menschen verwerten Menschen als Kapital für den Eigenprofit. Fertig. System klingt immer nach Linientreue. Egal welches. Und das hört man dir an. Lies noch mal deinen letzten Absatz durch, — und ganz speziell den letzten Satz.
Ich hoffe wirklich, das war ein Ausrutscher.
Tut mir ja leid, — aber Blogger schreiben was sie denken. Das sind keine Meinungshuren die man jetzt konform nach eigenen Systemvorstellungen homogensieren kann. Hierfür gibt es Zeitungen.
Aber selbst aus der Sicht, — ist es unfair. Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, wo hier der neoliberale weibliche Gender-Mainstream Bär getobt hat. Das da epikur sensibilisiert ist, ist mehr als verständlich. Eine tatsächliche Differenzierung zwischen Feminismus und technokratisiertem Gender-Mantra hat noch nicht mal brauchbar richtig angefangen. Da kann man ruhig noch mehr Sand ins wohlfeile Rhetorikgetriebe streuen.
Ok, ich geb es zu: es hätte gereicht, wenn ich »ich hoffe wirklich, das war ein Ausrutscher« nur gedacht und nicht geschrieben hätte. Jetzt, wo es raus ist, will aber doch erläutern: es sollte keine Aufforderung sein, sowas nicht wieder zu schreiben (wie es zugegebenermaßen klingt, wenn ich es nochmal auf mich wirken lasse), sondern spiegelt lediglich eigene Enttäuschung darüber wieder, dass sich meinem Gefühl nach oft rechte, antifeministische und neoliberale Töne durch die Hintertür überall wieder reinschleichen. Das hatte ich jetzt auch hier vermutet.
Andererseits — kann ich gut verstehen, dass man »Pickel« kriegt, »wenn viele meiner Geschlechtsgenossinnen gerne Rosinen picken und dann im Zweifelsfall das Weibchen heraushängen lassen«, wie du, Andrea, schreibst. Mir geht es da nicht anders. Und du, eb, hast mir dann dankenswerterweise auf die Sprünge geholfen, nachvollziehen zu können, wo die aktuellen Stachel und Pickel gegen den Feminismus herrühren. Den Satz kann ich jedenfalls voll unterschreiben: »Eine tatsächliche Differenzierung zwischen Feminismus und technokratisiertem Gender-Mantra hat noch nicht mal brauchbar richtig angefangen.« Ich glaube, das trifft den Punkt.
Was ich jetzt wiederum ein bisschen unfair finde, ist mir Linientreue vorzuwerfen — zu welchem System? Wenn ich von Systemisch rede, dann meine ich das in dem Sinn wie Gerald Hüther es ziemlich gut hier ausdrückt — auch wenn er das Wort System nicht benutzt: http://www.youtube.com/watch?v=GiJ76uzKYWs
@Missverständnis?
(Wieso eigentlich Missverständnis :-))
Wir sind alle nicht perfekt. Wir alle reagieren auf Marker, Wortstellungen und versuchen uns darüber etwas zu rekonstruieren. Anstatt die Menschen dahinter zu versuchen zu verstehen. (Da liegt z.b. mein Knackpunkt, warum ich beim System immer so hoch gehe. Denn Systeme sind dem nicht förderlich ;-) Bei Hüther, geht das z.b. auch weiter. Ich selber mag ihn, weil er (du wirst es nicht glauben), innerhalb der europäischen Märchengesellschaft einen durchaus bekannten Namen hat und ganz brauchbares, sprich einfach harmlos liebenswertes von sich gibt. Anderseits, (nicht an deiner Stelle) gibt er auch ganz schön esoterisches Zeugs von sich. Sagt man jedenfalls. Wenn ich das recherchiere, kommen die Vorwürfe dann aber von Neoliberalen. So, — jetzt steht da einfach das Wort Esoteriker im Raum. Und links springt dann darauf an; Esoteriker = braun. So schnell geht das. Wir müssen tiefer gehen. Ich danke wirklich für deinen letzten Kommentar. Darüber kommen wir weiter.
»... unter den Opfern befanden sich auch Frauen und Kinder«
ist eine übliche Floskel im Medienmainstream, die Männern eine geringere Menschenwürde zuweist, denn wenn es nur Männer gewesen wären, die sich unter den Opfern befänden, so wäre das kaum bemerkenswert — dieser Logik nach.
Das Massaker von Srebrenica richtete sich ausschließlich gegen Jungen und Männer, was verschiedene Medien, bis hin zu den Öffentlich-Rechtlichen unterschlugen, wenn sie darüber berichteten. Undenkbar, dass man es unerwähnt ließe, wenn die Opfer ausschließlich Mädchen und Frauen gewesen wären.
Im Sudan beträgt der weibliche Bevölkerungsanteil inzwischen 70% aufgrund der geschlechtsspezifischen Tötung von Jungen und Männern. Sie haben davon noch nie gehört, richtig? Das liegt daran, dass die Opfer dieses Genderzids das falsche Geschlecht haben, das Geschlecht, mit dem man nicht solidarisch ist.
http://www.cuncti.net/machbar/136-guy-fawkes-qwahrer-maskulismus-kann-nur-links-seinq
@ eb:
Ich danke dir auch nochmal ganz herzlich für deine Rückmeldung. Wir müssen tiefer gehen — ja, da sagst du was ganz wichtiges in einem kurzen Satz. Und wir müssen weiterkommen!
Ich bin wohl so gestrickt, dass ich, seit ich denken kann, versuche zu verstehen. Gelingt mir nur oft genug nicht — ich kapier immer noch nicht, wie viele ticken. Aber eine Alternative dazu sehe ich nicht. Vielleicht bastel ich immer noch daran, weise zu werden wie der König in der Geschichte mit den Blinden und dem Elefant (ist ne Sufi-Geschichte: http://de.wikipedia.org/wiki/Die_blinden_M%C3%A4nner_und_der_Elefant).
Zu versuchen zu verstehen hilft auch, sich relativ unerschrocken auf alles mögliche zuzubewegen. Und dann im besten Fall schlauer zu werden, also ein weiteres Stück »Elefant« gefunden zu haben. Im schlechtesten Fall illusionsärmer.
Übrigens — mit dem »esoterischen Zeugs« hab ich mich früher mal intensiv beschäftigt — mit dem Vorteil, dass ich es jetzt umso besser einordnen kann. So gut wie alles davon hab ich wieder ad acta gelegt. Dafür kann ich »Esoteriker« seither besser verstehen. Sie sind nicht unbedingt braun (also menschenfeindlich) — können es aber durchaus sein. M.E. sind sie auf der Suche nach einem wasserfesten Sinn-System — wenn wir ehrlich sind, kennen wir das in der einen oder anderen Form alle von uns selber. Womit wir doch wieder beim System gelandet wären. Bei Hüther konnte ich das aber eigentlich noch nicht so feststellen, dass er groß esoterisch drauf ist. Aber stimmt — mir passt auch nicht alles, was er sagt. Was ich aber gut finde ist, dass er mit seinem Bekanntheitsgrad mit wahren Worten in der Märchengesellschaft »wildert«. Es gibt noch so ein paar gute Leute — jetzt nicht esoterisch — wie z.B. den Daniele Ganser.
Wichtig finde ich, dass wir uns nicht gegenseitig zerfleischen und vielleicht — mit viel Glück — den einen oder anderen zum Selber denken bringen — und uns selber immer wieder bereit sind zu hinterfragen.
Nachsatz: eigentlich sollte ich als Name »kein Missverständnis mehr« schreiben. ;-)
@Linker Antifeminist:
das ist m.E. eher das Problem, wenn man als Frau in unserer Sprache immer mitgemeint ist. Da zeigt sich eben, dass sich dadurch nicht nur Frauen, sondern auch Männer diskriminiert fühlen können bzw. müssen:
http://www.sprachlog.de/2011/12/14/frauen-natuerlich-ausgenommen/
Hier gibts auch ein Video zu dem Thema, ich habs selber aber noch nicht gesehen: http://generischesfemininum.wordpress.com/2012/11/22/das-generische-maskulinum/
Beide links habe ich hier her: http://www.quantenmeinung.de/2012/12/bin-ich-feminist-und-wenn-ja-was-fur-einer/
Vielleicht kannst du dir einfach mal diese andere Perspektive (eines Mannes) unvoreingenommen anschauen.
Ich möchte nochmal betonen, dass ich — selber Frau — mit jedem Geschlecht solidarisch bin, was für Arne Hoffmann anscheinend nicht zu gelten scheint.
Ich fange beim Schluss an:
Ein Arne Hoffmann überschreibt sein Honorar eines Buches (erotisch) einer Frauenschutzorganisation, die sich gegen Zwangsprostitution einsetzt.
Wo hat eine Feministin jemals Ähnliches für Männer geleistet? Wo hat sich eine Feministin dafür eingesetzt, Mitglieder des männlichen Geschlechts vor Obdachlosigkeit, Suizid oder generell vor geringer Lebenserwartung zu schützen?
Und was ihre vorhergehende Ausführungen angeht: Nein, dies ist nicht nur linguistischer Umstände gedankt, sondern einer allgemeinen Geringschätzung des männlichen Geschlechts, der Umstand, dass man den Männern geringere Empathie zu Teil werden lässt.
Was Sprachfeminismus angeht, lesen Sie hier:
http://man-tau.blogspot.de/2013/04/sprache-als-gesinnungstest.html
@Linker Antifeminist:
Ich will jetzt gar nicht in eine große Diskussion einsteigen, nur soviel von mir zu dem Thema:
- Ein Viertel vom Honorar von »Die Sklavenmädchen von Wiesbaden«, einem Hardcore-Krimi an die Organisation Solwodi (gegründet von Schwester Lea Ackermann, einer Nonne) gespendet — finde ich zunächst mal ziemlich merkwürdig, muss aber zugeben, dass ich die Hintergründe nicht kenne und auch nicht weiter recherchiert habe.
— ja doch, ich kenne so einige Feministinnen, die sich z.B. in ihrer Funktion als als Sozialarbeiterin den Hintern aufreißen, um Mitglieder des männlichen Geschlechts vor Obdachlosigkeit, Suizid oder generell vor geringer Lebenserwartung zu schützen. Und das mit Herzblut.
— Warum sollte man Männern geringere Empathie zu Teil werden lassen? Der linguistische Effekt ist wirklich nicht zu überschätzen!
— und was den »Sprachfeminismus« angeht: Wie Sie vielleicht bemerkt haben, schreibe ich — trotz so manchem Unbehagen — in der traditionellen Form. Alles andere wirkt m.E. trotz aller Bemühung aufgesetzt und stößt auf Ablehnung und Unverständnis und ist daher eher suboptimal. Mit einem veränderten Bewusstsein würde sich die Sprache sicher ganz von selbst wandeln. Allerdings bedingen sich Bewusstsein und Sprache auch gegenseitig, was wiederum für eine primäre Veränderung der Sprache sprechen würde. Wie dieses Problem befriedigend gelöst werden kann, weiß ich nicht.
‑noch was zu Arne Hoffmann: wie ich sehe, schreibt er in dem merkwürdigen Blatt »eigentümlich frei«, in dem die Freiheit des Fuchses im Hühnerstall gepredigt wird : http://jasminrevolution.wordpress.com/2013/02/18/agitprop-neoliberal-wer-ist-eigentumlich-frei/
Es war ja nur die Mehrheit, es starben auch Männer. Vermutlich gar harte Männer. Wie kann man wissen, warum dies Erwähung findet?
Meines wissens wird die Arbeit des Nähens in diesem Raum hauptsächlich von Frauen durchgeführt. Warum soll dies nicht erwähnt werden? Oder warum soll dies zurückgehalten werden? Ganz sicher ist es nicht zufällig so, sondern wurzelt ein geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung. Arbeit ist über dem ganzen Globus unterschiedlich nach Geschlecht geteilt. Stürben hierzulande hunderte Hausarbeitende, würde man wohl auch nicht lügen, wenn man sagte, dass es mehrheitlich Frauen gewesen wären. Wir führen natürlich keine Reden über Hausarbeit, denn im boboesken Mainstreamwahrnehumgsraum des Westens kann dies keine Erregung erzeugen, so wie analog die in der Schublade liegende Gabel oder ein ahrradständer im Hof keine eigene Erwähung erzeugen können. Die Hausarbeit (und Fürsorgearbeit) ist den boboesken Mainstreamdiskursinstandhaltern eine minderwertige Angelegenheit, die hochenergetisch verdrängt und totgeschwiegen wird. Aristotelisch verachtet man Hausarbeit und darbt stattdessen im hausarbeitsfreien Diskursiven der Phanatasie (aristotelisch in der Theorie oder, wenn man es nicht so weit bringt, dann in der, meist selbst eingebildeten, Politik oder eben allenfalls im ›Theater‹). Nichtsdestotrotz betrug das Volumen der unbezahlten Hausarbeit in der Schweiz im Jahr 2004 knapp
8500 Millionen Stunden, dasjenige der bezahlten Arbeit knapp 7000 Millionen Stunden. Zwei Drittel davon, 5800 Stunden, wird von Frauen geleistet. In Deutschland sind die Relationen nur ähnlich, die absoluten Zahlen freilich anders. Aber warum sollte die geschlechtliche Besetzung nicht erwähnt werden?
@Missverständnis
Für mich sind die Kategorien links und rechts keineswegs eindeutige Schubladen (mehr). Sind die Grünen und die SPD links? Darf man als Linker Israel kritisieren oder ist man dann ein Antisemit? Sollte man als Linker einen »gezähmten Kapitalismus« oder eine an den Menschen orientierte Gesellschaftsform befürworten? Darf ich als Linker den Feminismus kritisieren? Links zu sein bedeutet für mich vor allem, für Solidarität, Liebe und Menschlichkeit einzustehen, ohne in enge Kategorien oder Systemdenken zu verfallen.
Der Feminismus mag international auf die Lage von Frauen aufmerksam gemacht haben, in Deutschland hat er die Geschlechter vor allem tief verunsichert und gespalten.
Abgesehen davon stimme ich Andrea zu. Es ist völlig unerheblich, ob Merkel oder Schröder an der Macht ist, ob wir einen Axel Springer oder eine Friede Springer haben oder ob wir eine Christine Lagaarde als Direktorin beim IWF haben, die den Neoliberalismus vergöttert oder einen Horst Köhler. Profitgier und Menschenverachtung sind geschlechtsübergreifend.
@flavo
Aber warum sollte die geschlechtliche Besetzung nicht erwähnt werden?
Weil damit der Spaltung der Geschlechter und der herrschenden Ablenkungsstrategie, Tür und Tor geöffnet wird. Die Diskusssion kreist dann über Zahlen und darüber, welches Geschlecht mehr diskriminiert oder benachteiligt wird. Teile und Herrsche. Unrecht bleibt Unrecht.
Thema Obdachlosigkeit: Es ist ja wohl selbstverständlich, dass sich Sozialarbeiter auch für Männer einsetzen. Ich spreche aber davon, dass Männer 80–90% der Obdachlosen ausmachen, geschlechtsspezifische Hilfsmaßnahmen sich ausschließlich an Frauen richten — abartig!
Und weil’s gerade passt, ein Beispiel für den Alltagssexismus:
http://www.youtube.com/watch?v=-lbF46Zarhw
Und dass sie keine feministische Sprachverhunzung betreiben, nützt Studenten reichlich wenig, die gezwungen werden, ihre Arbeiten in (selbst-)gerechter Sprache abzugeben, womit mal nebenbei auch eine Gesinnungsprüfung eingeführt wird. »Und, hast Du auch die richtige Gesinnung? Sonst ist’s nämlich Essig mit deiner Karriere!«
Um eins vorwegzunehmen die Gleichberechtigung von Frau und Mann ist für mich untrennbar.
Jedoch kann ich mich der Argumentation von Linker Antifeminist grundsätzlich anschließen. Der Feminismus hat in Deutschland die Gräben zwischen Frau und Mann vertieft , ja er hat für mein Empfinden die Feindschaft zwischen den Geschlechtern zementiert. Meine Tochter geht in die 7. Klasse auf das Gymnasium und oft höre ich von ihr Sprüche, wie: Alle Jungs sind doof etc. pp. Diese Sprache wird den Kindern schon von klein auf an eingetrichert. Die Mainstreammedien tragen ihren Anteil dazu bei.Ich habe 1991 in der Verwaltungsschule in Hamburg gelernt, da war es »schick « sich als feministisch zu bezeichnen und sich über Männer gleich welcher Art lustig zu machen. Der Spruch: Die Männer beuten Frauen aus., ist für mich besonders entlarvend. Wer sind , die Männer ? Alle Männer ? Wenn ein Mensch aus der Türkei ( ist ein blödes Beispiel ) einige meiner besten Freunde sind Türken, klaut, sage ich ja auch nicht : Die Türken ! Hier wird verallgemeinert auf Teufel komm raus. Ich denke der einzige Grund ist hierfür, Divide et Impera. Das wurde ja schon hier angesprochen. Obwohl ich Femistinnen absolut lächerlich finde , ist deren Gebaren jedoch gefährlich. Leider sehe ich weit und breit keine Änderung in Sicht.
@afikaherz:
Sie haben da was missverstanden, FeministInnen geben lediglich vor, für Gleichberechtigung zu sein, sind es aber nicht. Überall dort, wo man unter dem Label »Gleichberechtigung« etwas zu Gunsten von Männern ändern könnte, wie z.B. beim Sorgerecht oder der Benachteiligung von Jungen in der Schule wollen die nichts mehr von Gleichberechtigung wissen.
Denen geht es um Privilegierung von Frauen, mehr nicht. Quoten für die Aufsichtsräte? Unbedingt! Quoten für Bergwerke, Müllabfuhr und Kanalarbeit? Nein bitte nicht.
Im Sinne der Arterhaltung / Reproduktion billiger Arbeitskräfte ist schlicht der Tod von Frauen schwerer zu verschmerzen als der von Männern.
Das ist bereits seit der Steinzeit anders, aber vielen Dank, dass sie die durchgehende Bevorzugung der Frau in allen Bereichen nicht leugnen, auch wenn sie das historisch erklären/rechtfertigen wollen.
Nur: Dann wären Kinder mehr wert als etwa 40-Jährige Frauen, die ja nicht mehr gebären können, dass man aber diese irgendwie von Hilfsleistungen ausgeschlossen hätte, ist mir nicht bekannt.
Die Situation von Jungen, die sich hierzulande einschließlich geschätzter verdeckter Suizide 12x häufiger umbringen als Mädchen, interessiert kein Schwein. Es hat was mit Empathie zu tun: Eine Frau in Not löst Mitleid und Solidarität aus, gerade auch bei Männern, ein weinender Mann hingegen kriegt noch mal was auf den Deckel: »Heul doch und kauf dir einen Dauerlutscher!«