Wer hätte das gedacht, nach einem erneuten Wechsel des Senders sind die Zuschauer nicht mehr hinterhergekommen und die schlechte Einschaltquote hat nun das Ende der Harald Schmidt Show zum 3. Mai besiegelt. Sollte der arrogante Greis endlich vom Bildschirm wegbleiben oder hofft ihr schon auf sein Comeback bei zdf.kultur?
jtheripper:
Ich fände es schon schade, wenn Harald keine Late Night mehr macht. Ich habe seine Sendung zwar auch immer weniger geschaut, aber es war ein gutes Gefühl, dass man wusste er ist noch da. Sein Höhepunkt war ganz klar die Zeit mit Manuel Andrack als Sidekick. Um so stärker der Partner, um so besser wurde auch Schmidt. Dadurch war der Tiefpunkt ganz klar das Teamup mit Pocher. Den erneuten Wechsel zu Sat1 fanden seine Zuschauer dann wohl doch nicht so toll, obwohl ich gerade wieder anfing einzuschalten und die nun wechselnden Assistenten/Sidekicks/Whatever recht erfrischend empfand. Schade. Aber vielleicht macht Schmidt es Conan O’Brien nach und geht zu einem kleineren Sender. Zur Not zdf.harald...
epikur
Ich muss zugeben, dass ich dazu wenig sagen kann. Kommt selten vor, aber hey... ;) Ich fand Schmidt in Kombination mit Andrack damals (wielang ist das her!?) im Gegensatz zu TV-Total und den anderen oberflächlichen Witzel-Shows immer ganz nett. Subtiler Humor gespickt mit Insider-Wissen. Leider wurde das Format auch immer flacher mit der Zeit, so wie fast alles im TV. Meine Konsequenz heute ist, dass ich so gut wie gar kein Fernsehen mehr schaue. Ich habe auch überhaupt nicht das Gefühl etwas zu verpassen. So und nun habe ich mehr über mich, als über Schmidt geschrieben und ein paar Zeilen gefüllt :bling:
todesglupsch:
Man muss sich klar sein, das diese klassische Form des Late Night wie Harald Schmidt sie in Deutschland etabliert hat, die Arbeit eines ganzen Teams ist. Die übliche Personalisierung eines Scheiterns halte ich daher für unbewiesen. Ich muss zugeben, dass ich wie viele andere auch zuletzt Harald Schmidt nicht mehr wahrgenommen habe. Das mag daran liegen, das Schmidt schon so lange dabei ist, dass man ihn nicht anschauen muss um zu wissen, was er macht. So könnte Schmidt es versäumt haben sich zu wandeln, bzw. anzupassen, aber ich hätte eine Wandlung gar nicht wahrgenommen, wenn es eine gegeben hätte. Aber eigentlich würden wir von Harald Schmidt doch gar keine Wandlung und schon gar keine Anpassung sehen wollen, da ist das Scheitern die bessere Alternative.
Weiterhin ist es recht passend, wenn ein Sender wie Sat 1 Schmidt absägt, denn in den Neunzigern hat das vielleicht noch funktioniert, aber heutzutage muss ich gestehen, könnte Schmidt vermutlich so gut sein wie er wollte, auf Sat 1 würde ich ihn vermutlich niemals wahrnehmen. Der Sender ist da vielleicht das größere Problem als die Sendung und eine niedrige Quote auf Sat 1 spricht womöglich mehr für als gegen die Sendung.
schmidt erinnerte mich mit der zeit immer mehr an das gestümpere eines refendars, der die unterrichtsstunde nicht vorbereitet hatte und glaubte, dahinplätschern genüge.
das was epikur sagt...
Schmid? Harald? Der ist älter als mein Fernseher, — oder? (Obwohl ich mir das gar nicht vorstellen kann ) Aber ich erinnere mich dunkel. Schließe mich auch epikur an.
Schmidt hatte seine Zeit. In den Neunzigern fand ich sein Wirken gegen Humorfreiheit und Spießertum höchst verdienstvoll. Allein die Reaktionen braver Bürger, Schmidt sei doch dieser Zyniker, der immer Polenwitze mache, waren herrlich. Für »Schmidteinander« im WDR sind wir sogar samstags abends zu Hause geblieben, anstatt die Kneipen unsicher zu machen. Und wenn jemand Late Night in D‑Land hinbekommen hat, dann Schmidt während seiner ersten Zeit bei SAT 1. Aber ansonsten muss man zustimmen — seine große Zeit ist fürs erste wohl vorbei.