...beschließt die deutsche Bundesregierung die Gründung eines sog. Integrationsministeriums. Fortan sind alle in Deutschland lebenden Ausländer und alle Menschen die einen Migrationshintergrund haben, verpflichtet, sich einmal jährlich bei der Behörde zu melden. Wer nicht erscheint, wird relativ zeitnah in sein »Ursprungsland« abgeschoben werden. Selbst wenn er oder sie bereits in der dritten Generation in Deutschland lebt. Jährlich wird nun von Ministeriumsmitarbeitern mit weitreichenden Kompetenzen, überprüft, ob in Deutschland lebende Ausländer, erwerbslos, kriminell oder anderweitig »auffällig« geworden sind. Wer »auffällig« geworden ist, z.B. die deutsche Sprache nicht beherrscht, wird ohne großes Zögern mitsamt seiner Familie in sein Ursprungsland abgeschoben werden.
Frage: Würde diese Politik großen Protest oder eher heimliche Zustimmung in der deutschen Bevölkerung auslösen?
Frage: Wo fängt Fremdenfeindlichkeit an?
Frage: Wo fängt Fremdenfeindlichkeit an?
Bei der Übernahme des Wortes Fremdenfeindlichkeit, weil es »alle in Deutschland lebenden Ausländer und alle Menschen die einen Migrationshintergrund haben« immer noch als Fremde bezeichnet, auch wenn die Intention deiner Verwendung dieses Wortes eine kritische ist. Nicht böse gemeint, nur als Hinweis auf sprachliche Reflexion.
@Marcel
Der Begriff »Fremdenfeindlichkeit« ist in der Tat kritikwürdig. Bietest Du mir ein alternatives Wort dafür an?
Davon abgesehen hätte ich den halben Kurzartikel in Anführungszeichen setzen können. Für eine bessere Lesbarkeit habe ich das dann aber gelassen.
Lieber Epikur,
wieso in ferne Zukunft schweifen?
Ich erinnere mich noch an den Fall eines türkischstämmigen Mitbürgers, der hier geboren, in die Türkei abgeschoben wurde.
Ist zwar schon einige Jahre her — ich meine Ende der 90er Jahre von diesem Fall gelesen zu haben, aber es ist mir dennoch hängen geblieben, dass ein Mensch, der hier geboren, kein Wort türkisch sprach, in seine angebliche Heimat Türkei abgeschoben wurde. Ich meine es war damals als die Asyldebatte hochkochte — Kann mich noch vage an den Fall erinnern, aber leider nicht mehr an den Namen des türkischstämmigen Mitbürgers, der straffällig geworden, in die Türkei abgeschoben wurde, und dies, wie bereits erwähnt, obwohl er in Deutschland geboren und aufgewachsen ist. Was aus diesem Mitmenschen geworden ist, ist mir auch entfallen, da es — wie auch bereits erwähnt — einige Zeit her ist, dass dieser Skandal im dt. Blätterwald raschelte.
Was ich übrigens vorher befürchte ist, dass dank CSU bald wieder die Gesinnungsprüfung für Mitmenschen eingeführt wird, ob man links ist, und dies dann eben auch negative Konsequenzen für einem hat — Wie damals, als Bismarck die Sozialistengesetze, die auch gegen Sozialdemokraten angewandt wurden, mit eiserner Faust durchführte.
Trauriger Gruß
Bernie
Zu Frage 1: Warscheinlich würde auch nur wieder eine große Diskussion vom Zaun gebrochen werden, die dann mit der Zeit versumpft und schließlich wird alles stillschweigend hingenommen.
Zu Frage 2: Hmm, das ist schwieriger zu beantworten, aber warscheinlich fängt es an, wenn ich einen Menschen, egal ob »ausländischer Herkunft« oder nicht, nach trivialen Gesichtspunkten beurteile, ohne ihn zu kennen und ihn wegen seiner kruden Ansichten zu verurteilen.
Danke für den Artikel, er hat in mir ein Bild von Zukunft und Vergangenheit gleichzeitig ausgelöst. Menschen in braunen Uniformen mit der Binde der Sarrazinpartei um den Arm marschieren hinter denen her, die auf Elitepartner ihren maximalen Marktwert gefunden haben...
Ich bin dafür alle rauszuschmeißen, ausgenommen diejenigen, die schon im Jahre 200.000 v.Chr. die Deutschlandfahne* mit ihren Tentakeln hochgehalten haben, während südlich der Frontex irgendwelche Affen vom Baum runtergepurzelt sind. Aus sowas kann ja auch nix werden. Genetisch alternativlos.
JAWOHL!
*die richtige aber ;) knickknack
@Bernie: meinst du vllt. »Mehmet«, der dann später TV-Moderator geworden ist (ein hoffnungsloser Fall sozusagen)
»[...]@Bernie: meinst du vllt. »Mehmet«, der dann später TV-Moderator geworden ist (ein hoffnungsloser Fall sozusagen)[...]«
Yep, genau den meinte ich, danke für den Hinweis ;-)
Grüße
Bernie
Eigentlich möchte ich mich an diesem »Fremdenhassertest« überhaupt nicht beteiligen. Zumal er äussesrt irreale, wirklich nationalistisch absurde Züge hat.
Zitat: »Wer nicht erscheint, wird relativ zeitnah in sein »Ursprungsland« abgeschoben werden. Selbst wenn er oder sie bereits in der dritten Generation in Deutschland lebt.«
Um den Arbeitsmarkt voll zu halten und sich so billige Sklaven einzukaufen sind die Firmen dringend auf Zuwanderung angewiesen. Bereits jetzt wird beklagt, dass die Öffnung der EU in Richtung Osten nicht zu den erhofften Zuzug insbesondere qualifizierter Arbeitskräfte geführt hat. Die polnische Migration geht zum Beispiel deutlich in Richtung Großbritanien wo das Lohnniveau mittlerweile deutlich höher ist als bei uns. Deutschland ist schon seit Jahren Auswanderungsland! Und das bei einer schwindenden Demografie.
Keine Bundesregierung würde sich daher solch ein Ei ins Nest legen und wirklich jeden medientauglichen Kopf in Deutschland von Jürgen Drewermann bis Hans Olaf Henkel gegen sich aufbringen. Auf den Applaus von Sarrazin und den Neonazis könnte sie da schon verzichten.
@W. Buck
Die Intention meines Artikels war keineswegs eine Art »Fremdenhassertest«, wie Du es formulierst, zu veröffentlichen. Und ob sich das Szenario nun so oder in abgewandelter Form abspielen würde, sollte nicht so relevant sein.
Ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob es wirklich einen großen Protest dagegen gäbe oder nicht doch eher eine große heimliche Zustimmung der Bevölkerung? Und wenn es so anfangen würde, wie würde es enden? Bei der derzeitigen »Volksstimmung« kann man leicht Angst bekommen, falls solche (oder ähnliche) »Konzepte« umgesetzt werden würden, oder?
....meine gerade durchgeführte Befragung (10000 ausgewählte, statstisch einwandfreie Durchschnittsbürger) hat ergeben:
...........................................99 % stimmen zu............................
Ich glaube in ’schland ist man Migration gegenüber deswegen so reserviert eingestellt, weil viele gemischte Erfahrungen mit Migration in der eignen Familie vorzuweisen haben. Opa mußte damals im Osten und auf dem Balkan lernen wie mit ihm als Migrant umgegangen wird, und ein klein bisschen von damals hat man aufgenommen und führt es als gelebte Geschichte weiter. Soll noch einer sagen man hätte in ’schland die Geschichte einfach unter den Teppich gekehrt! Pah!
Wer Sarkasmus findet, darf ihn gerne weiterverbreiten. :pfeif: