Ich bin zwar kein Vegetarier, also auch Fleischesser, aber dieses Zitat (ca. 3.14 min) vom Kabarettisten Hagen Rether kommt mir jedesmal ins Gedächtnis, wenn ich Imbissbuden sehe. Die Fleisch-Industrie ist bei genauerer Betrachtung eine perverse Geschichte.
Yoo, seh ich auch immer gerne das Stückchen Wahrheit vom Rether ;-)
Der Satz; »Fleisch ist ein Stück Lebenskraft« löst auch bei mir, neben vielen anderen solcher zynischer Werbe-Geschmacklosigkeiten reinen Ekel aus. Bei mir war es übrigens tatsächlich der logisch-empathische Wiederspruch, welche den generellen Fleischverzicht ausgelöst hat. Das Bild vom Steakesser, der liebevoll seinen Hund hinter den Ohren krault. Und selbst diesbezüglich, streitet man sich noch über Geschmacklosigkeiten in beide Richtungen, bezüglich der Unterscheidung zwischen Nutz- und Haustier. Wobei dies natürlich mein ganz persönliches Problem ist, und ungeachtet der leider, (und in meinen Augen eher gesundheitsfanatisch bedingten ), etablierten Grabenkämpfe zwischen Pflanzen- und Fleischfressern, — möchte ich auch etwas positives erzählen. Als jüngst, bei einer dieser abteilungsbedingten Überarbeitungsaktionen im Arbeitsumfeld das Mittagessen wenigstens vom Unternehmen gestellt wurde, und in den üblichen Wursttellern ohne die mögliche Überlegung für die Existenz von Vegetariern endete, — überraschte mich doch die gesamte Kollegenschaft mit purer Solidarität, indem mir jeder seine Käse- und Radieschenanteile, sowie einzelnen Salatblätter anbot, — ja geradezu aufdrängte. Von dem Teller hätte ich Wochen zehren können. Die Selbstverständlichkeit, dass jeder und ständig, und möglichst viel Fleisch ist, ist aber auch darüber, ziemlich deutlich zu sehen.
Fleisch.
Meine Meinung: Die Leute sollten es reduzieren, öfters mal Tofu als Alternative in den Speiseplan aufnehmen und vllt wie zu Großmutters Zeiten einmal die Woche Fleisch verspeisen, so schmerzlich es für viele ist.
In der Beziehung bin ich KONSERVATIVER; ich würde auch mal vorschlagen, dass jeder Fleischesser mal auf der Jagd gewesen sein sollte, Angeln war oder zumindest mal einen Schlachthof von innen gesehen hat.
Dann bekommen sie vllt auch wieder respekt, obwohl die Jägerkultur etwas abstoßend rechtes hat :/
@der Typ etc.:
Genau das ist auch meine Meinung. Die Vegetatierrate würde durch die Decke schießen und die Schlachttiere, die es noch gäbe, hätten ein schönes Leben. eb’s Beispiel zeigt ja, dass bei vielen Menschen sehr wohl was in Gang gekommen zu sein scheint.
Es ist die stetige Verbilligungsstrategie der Fleischindustrie nach dem Krieg (das mit dem »Stück Lebenskraft« war ein CMA-Slogan). Die haben sich zunutze gemacht, dass es für unsere Großeltern und zum Teil auch unsere Eltern die Verwirklichung eines Schlaraffenland-Traumes war, jeden Tag Fleisch essen zu können.
Ich glaube, es stünde um die Reduzierung des Fleischkonsums erheblich besser, wenn nicht großindustriell hergestellte, koagulierte Fett- und Bindegewebsmatsche immer noch der billigste Brotbelag wäre. Anderes Beispiel (aktuell): 2 Fertigfrikadellen (eklig) kosten 0,99, zwei Veggieburger (lecker) beim selben Discounter 1,79 — womit ich als Nicht-Vegetarier nix gegen lecker selbst gemachte Bremsklötze gesagt haben will.
Just my two cents.
Soll ich mich glücklich schätzen, wenn ich es mir nicht leisten kann, den mist zu kaufen, den herr Rether für »ungesund« erklärt?
Meines erachtens wäre das eine extrem bescheuerte idee.