Deutschland ist ein weltoffenes, ein tolerantes Land. Knapp 60 Jahre nach dem Nazi-Terror hat Deutschland, haben die Deutschen ihre Vergangenheit aufgearbeitet. In zahlreichen Schulveranstaltungen, Seminaren, Museen, Ausstellungen, KZ-Gedenkstätten und Filmen wurden der Terror und die Menschenverachtung dokumentiert. Die Welt war zur Fussball-WM im Jahre 2006 zu »Gast bei Freunden«. So oder so ähnlich lesen wir es oft von offizieller Stelle aus.
Nach der Recherche des »Tagesspiegels« und der »Zeit« wurden seit dem Jahre 1990 mindestens 137 Menschen durch rechtsextremistische Übergriffe ermordet. Die Bundesregierung sprach im Januar 2009 von knapp 40 Morden. Nun ist eine rechtsextremistische Mordserie an die Öffentlichkeit gelangt, bei der in den letzten zehn Jahren mindestens zehn türkischstämmige Menschen in Deutschland gezielt ermordet wurden. Was ist da nur los in Germany?
epikur
Bundesfamilienministerin Schröder (CDU), eine Roland Koch-Jüngerin, hat Anfang 2011 die sog. »Extremismusklausel« eingeführt. Demnach müssen sich alle Initiativen und Organisationen, die gegen den Rechtsextremismus kämpfen und Fördergelder beim Familienministerium beantragen möchten, uneingeschränkt zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und zur Verfassung bekennen. Linke Organisationen werden so unter linksextremen Generalverdacht gestellt und kontrolliert. Die Regierung war und ist auf dem rechten Auge blind.
In Deutschland gibt es ein latentes Klima von Menschenfeindlichkeit und Menschenverachtung. Die Zustimmung von Sarrazins Thesen, das Ausgrenzen, Diskriminieren und Niedermachen von finanziell Schwächeren, ALG2-Empfängern, Migranten und Homosexuellen ist am Stammtisch weit verbreitet. Hinzu kommen TV-Formate, wie DSDS, »das Model und der Freak« usw. die Konformität und Anpassung als Ideal hochhalten und anders-sein auslacht. Auch die Politik hat mit ihrer jahrelangen neoliberalen, Sozialabbau-Politik den Rechtsextremismus in Deutschland den Boden bereitet. Lange vor der jetzigen Medienberichterstattung und lange danach noch, werden wir Nazimorde in Deutschland erleben. Wer Menschenfeindlichkeit säht, wird Faschismus ernten.
jtheripper
So mancher Deutscher bekommt bei so einem Anblick Angst:
todesglupsch
Ich bin völlig ratlos, wenn es um dieses Thema geht. Nach dem was in den letzten Wochen ans Tageslicht gekommen ist scheint mir der »Verfassungsschutz« das Staatsorgan mit dem euphemistischsten Namen. Ich möchte deshalb die Gelegenheit nutzen und nominiere hiermit »Verfassungsschutz« für das Unwort des Jahres. Und da sicherlich keine Behörde das Unwort des Jahres als Bezeichnung tragen möchte, denke ich sollte man den Verfassungschutz dann umbenennen in »Homeland(er) Security« und klarstellen das diese Behörde nur Schutz für Menschen bietet die nachweisen können, dass sie und Ihre Vorfahren der letzten fünf Generationen die deutsche Staatangehörigkeit inne hatten und haben.
Des weiteren sollte klargestellt werden, dass keine deutsche Institution unter irgendwelchen körperlichen Einschränkungen leidet. So kann sicherlich nicht von einer einäugigen Blindheit gesprochen werden, es ist bestenfalls möglich das ein Auge in letzter Zeit (möglicherweise seit etwas Anfang der neunziger Jahre?) ein wenig vernachlässigt wurde, da das andere Auge ja so gut funktioniert und viele Aufgaben mit übernehmen kann.
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Wie an anderer Stelle schon gesagt:
Deutschland 2011 = Ein Geländewagen (Hausfrauenpanzer) der mit Karacho gegen die Wand gefahren wird; immerhin: Ökoplakette in grün.
Ich denke, das trifft so ziemlich die momentane Stimmung; Hedonismus und Tristesse, pseudolinksliberales Geschwätz und Hardliner welche die Strippen ziehen, monarchistische BILDungsbürger und »fortschrittsfeindliche Wutbürger«, Arschlochisierung der Gesellschaft und Asozialismus; eine Dafürrepublik von Jasagern und Neinzumjasagern.
Was übrig bleibt sind alles »Verschwörungstheoretiker«, Nazikommunisten oder Kommunistennazis, wie man’s gerade braucht.
Und jetzt wo der Panzer alles hier plattgemacht hat, rollt es weiter gen Osten; auch bekannt.
@jtheripper: Ein Bild als Stellungsnahme und Begründung. Wunderbar.