Mittlerweile hat so gut wie jede Organisation und jedes große Unternehmen ein Leitbild. Dieses soll die Grundprinzipien, Werte und allgemeine Ausrichtung des Unternehmens vorgeben. Außerdem verfestigt das Leitbild die Unternehmensidentität. Schauen wir uns mal das Leitbild von BAYER an:
Die Koordination gegen BAYER-Gefahren berichtet z.B. über Medikamentenversuche von BAYER in der Dritten Welt. Dort kommt es immer wieder zu Zwischenfällen und Probandinnen sterben. Schließlich finden sich vor der eigenen Haustür kaum genug Versuchskaninchen. »In den armen Staaten stehen ihnen ausreichend ProbandInnen zur Verfügung – noch dazu Pflegeleichte. Sie sagen öfter zu und verabschieden sich auch nicht so häufig wieder aus den Kliniken wie ihre Kolleginnen aus dem Westen.«
In den USA wurde BAYER auch mehrfach zu Strafzahlungen verurteilt, weil der Konzern mit Gen-Reis viele Reisfelder verunreinigt hatte. Bei der vierten Strafzahlung durfte BAYER 50 Millionen US-Dollar für die Kontamination von amerikanischen Reisfeldern berappen.
Seit Jahren verkauft BAYER in Entzwicklungsländern hochgiftige Pestizide, an der pro Jahr mindestens 40.000 Menschen weltweit sterben. »Zum Teil sollten durch den Export teure Entsorgungsgebühren gespart werden. Das Herbizid Glufosinat (»Liberty«) verursacht Missbildungen bei Föten. Studien zeigen, dass Glufosinat auch die Entwicklung des menschlichen Gehirns beeinträchtigen und Verhaltensstörungen hervorrufen kann. BAYER hat kürzlich eine neue Glufosinat-Produktionsanlage eingeweiht und will das Agrogift weiter in Länder außerhalb der EU exportieren.«
Wie war das noch mit dem Leitbild von Bayer? Ach ja:
Unsere technische und wirtschaftliche Kompetenz ist für uns mit der Verantwortung verbunden, zum Nutzen der Menschen zu arbeiten, uns sozial zu engagieren und einen nachhaltigen positiven Beitrag für eine dauerhafte und umweltgerechte Entwicklung zu leisten.
- Quelle: Leitbild von BAYER, Seite 7, »Unsere Werte«
Was sind Leitbilder, gemessen an der Realität, eigentlich wert?
Ich weiß jetzt nicht, ob ich unbedingt richtig liege. Aber meines Erachtens ist diese unternehmenskulturelle Legendenbildung ganz besonders Ende der 80iger, im Zeichen der New Economy nach amerikanischem Vorbild entstanden. So eine Art Identifizierung mit dem Unternehmen, wo man selber beschäftigt ist. Solche Legenden gleichen sich immer zeitgemäß dem jeweiligen Meinungsumfragespektrum an. Von Bayer kann man z.B. auch gleich die Schiene zu Monsanto ziehen, die umwelttechnisch auch die Schiene des; »Alles im grünen Bereich« fährt. Fitter sind da mittlerweile kleinere Unternehmen, die neben Altersvorsorge auch gleich die Beratung für Arbeitskostenreduzierung übernehmen.
O‑Ton der neuen adaptiven Legendenbildung;
Das soziale Gefüge in Deutschland ist dauerhaft nicht mehr aufrecht zu erhalten. Modernste Konzepte sind erforderlich, da einzelne Produkte keine Gesamtlösung bieten.
Public-Relation ist alles. Vergesst die Ökonomen.
Nichts gegen die Worte von Bayer diese sind klug gewählt,jedoch schon etwas an deren Umsetzung und Bedeutung für andere Menschen, für die diese Worte würden sie sie den kennen wohl eher der blanke Hohn wären.
Solche Worte mag ich schon garnicht mehr lesen, weiß man doch das da nur allzu oft was anderes drinsteckt als drauf steht!
Ich traue niemanden von diesen Heuchlern!