Die Atompropaganda in Deutschland kennt angesichts der großen Anti-Atomproteste kein Halten mehr. In Berlin, im Bahnhof Friedrichstraße, hängen derzeit dutzende der oben gezeigten Plakate. Atomkraftwerke seien in Wahrheit Klimaschützer. Kein Wort zum Atommüll. Die Krone setzt die Seite www.kernenergie.de aber mit einem vermeintlichen factsheet auf, in der behauptet wird, dass der GAU von Tschernobyl sich in Deutschland nicht wiederholen könnte.
Das quasi Kernargument der Atombefürworter ist die vermeintliche »Sicherheitskultur« Deutschlands:
Die Sicherheitsphilosophie und ‑standards der damaligen UdSSR entsprachen bei weitem nicht den sehr strengen westlichen und deutschen Anforderungen. [...] Deutsche Anlagen sind international führend in punkto Sicherheit, Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit.
Na dann haben wir ja nichts zu befürchten, oder?
Das Darmstädter Öko-Institut bescheinigt dem hessischen Atommeiler Biblis B in einem bisher unveröffentlichten Gutachten zahlreiche gravierende Mängel.
Frankfurter Rundschau vom 28. September 2010
Doch das Gutachten kann trotz wohlwollender Formulierungen die Sicherheitsbedenken der Kritiker nicht widerlegen. Eine der größten Mängel von Isar 1 ist laut Opposition die geringe Wandstärke des Reaktorgebäudes.
TAZ, 10. August 2010
Ob sie dem angeblichen »EnBW-Erpresser«, der Waffenattrappen und Alkohol ins Kernkraftwerk Neckarwestheim geschmuggelt haben will, dankbar sei für die Hinweise auf Sicherheitslücken?
Stuttgarter Zeitung vom 3. August 2009
Auch die OECD bestätigt, dass deutsche Atommeiler weltweit zu den Besten zählen:
Der OECD-Bericht zeigt nach Auffassung der IPPNW, dass die deutschen Siemens-Reaktoren im internationalen Vergleich gefährliche Konstruktionsfehler aufwiesen und mit ihrem Stahl-Containment — salopp gesagt — nachweislich zu den Schrottmeilern zählen.
Deutschlands Sicherheitskultur in Atomkraftwerken ist schon erstaunlich.
Und selbst wenn sie recht hätten. Murphy ist immer und überall. Man spielt nicht sinnlos mit dem Risiko. Das überdecken von einfachen Wahrheiten mit Fakten, ob sie nun stimmen, oder nicht, ist mittlerweile Standartgeschäft einer ganzen Generation die einfach nur noch blauäugig glauben will. Und, mein Gott, wer Siemens vertraut, ist wirklich nur noch naiv. Ist noch keinem aufgefallen, dass ausgerechnet diese Firma, seit über vier Jahrzehnten zu den maßgeblichen technologischen Beratern, aller bisherigen Regierungen gehört? Warum wohl?
Ach, wen wundert denn das noch. Solange diese korrupte Bande von der Lobby (egal welcher) bezahlt wird und bezahlt werden darf, propagiert sie auch deren Interessen. Joschka Fischer arbeitet inzwischen für die Atom-Industrie, eine ganze Reihe von anderen »Grünen« ebenfalls, und auch die heutigen Politpüppchen werden ihr Scherflein ins Trockene bringen, wenn die Zeit des »Mandats« sich dem Ende nähert.
Einen guten, wenn auch recht harmlosen Einstieg ins Thema Sicherheit und Atomkraft bietet vielleicht der Film »Die Wolke«, in dem man ansatzweise sehen kann, was im Fall der Fälle mitten in Deutschland los wäre.
Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=qRnOLhrWgf4
Es stimmt schon: Tschernobyl könnte bei uns nicht passieren weil wir dort gar keine Kraftwerke haben.
Vollkommen logisch, dass das Stromkartell, das Milliarden an großtechnischer zentralistisch organisierter Stromerzeugung verdient alles daran setzt, diese Struktur zur erhalten.
Alles daran setzten heißt in Deutschland: Viel Geld für PR und den Rest für Parteispenden ausgeben, dann klappt das schon.
Es ist schon lustig, dass man ohne Klo keinen Imbiss betreiben kann, Kernkraftwerke ohne funktionierende Abfallentsorgung hingegen schon.
Ich frage mich ob die überhaupt ein Sicherheitskonzept für ein GAU haben.
Warscheinlich würde es ähnlich wie im Golf von Mexico (auch wenn es kein Atommeiler war) ablaufen. Tausende theoretische Möglichkeite und keine praktische Erfahrungen. Desweiteren muss sich vor Augen führen das wir wirklich nicht in der UdSSR sind und nicht so einfach mal paar tausend Liquidatoren (http://de.wikipedia.org/wiki/Liquidator) herzaubern können.