»Obama hatte im Dezember 2009 das Militär angewiesen, das Land nachhaltig zu befrieden und die Verantwortung schrittweise an die afghanische Regierung zu übergeben.«
- SpiegelOnline vom 15. November 2010
Als Befriedung wird eine gezielte Maßnahme verstanden, die dafür sorgen soll, dass Frieden und kein Kampf oder Krieg in einem bestimmten Gebiet mehr herrscht. In der Regel sollen Konfliktparteien daran gehindert werden, ihren Streit auszutragen. Von Befriedung wird meist dann gesprochen, wenn ein Krieg schon ausgebrochen ist. Denn befrieden meint selten eine Entmilitarisierung. Meist soll mithilfe des Militärs Frieden geschaffen werden. Das Schlagwort Befriedung ist nicht selten ein Euphemismus für Eroberung und Unterwerfung.
Der Begriff folgt dem militärischen Theorem, dass mit Waffen Frieden geschaffen werden kann. Dabei wird Frieden als ein Zustand beschrieben, indem keine Gewalt, keine Konflikte und eben keine Waffen verwendet werden. Das Schlagwort Befriedung ist insofern nicht nur ein Euphemismus, sondern auch ein Oxymoron, denn Frieden und Krieg schließen sich gegenseitig aus. Ähnlich wie der Begriff der humanitären Intervention wird das Schlagwort Befriedung häufig instrumentalisiert, um militärische Handlungen, Gewalt und Krieg zu legitimieren. Außerdem wird suggeriert, dass Frieden schaffen, das vorrangige Interesse des Befrieders bzw. des Eroberers sei, was nicht zwingend der Fall sein muss.
Die außerordentliche Befriedungsaktion war im Sommer 1940 eine Mordkampagne der Nationalsozialisten. Auf polnischem Staatsgebiet sollten Widerständler gezielt verfolgt werden. Insgesamt wurden 7500 Menschen verhaftet und ermordet. Die Verbrechen der außerordentlichen Befriedungsaktion wurde in den Nürnberger Prozessen behandelt.
Mittlerweile wird der Begriff nicht nur im militärischen Sprachgebrauch verwendet, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Befrieden meint dann vor allem »Frieden schaffen«.
So ein Sieg gegen einen hoch gewetteten Rivalen kann manchen teaminternen Konflikt befrieden und plötzlich jene ins Recht setzen, die vor Kurzem noch in der Kritik standen.
— Süddeutsche Zeitung vom 2. November 2002
Dies zeigt auf, dass viele militärische Vokabeln bereits im alltäglichen Sprachgebrauch Verwendung finden.
Moin Moin
Defenitiv ein interessantes Thema und ein heißes Pflaster noch dazu.
Also, mich wunderts nicht. Seitdem ich »the obama deception« und ähnliches gesehn habe, ist für mich klar, das sich da nicht viel geändert hat.
Vom Zitat der SZ schlägt mir noch »plötzlich jene ins Recht setzen«
auf den Magen. Recht?
Wir reden über Krieg, oder? (Es folgt ein Auszug, aus der Definition der Neocons(Neokonservatismus)
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Neokonservatismus
Neokonservatismus, (gr. ???? néos „neu“ und lat. conservare „erhalten“, „bewahren“) ist eine konservative politische Strömung. Sie ist vornehmlich in den Vereinigten Staaten vertreten
Außenpolitik
Die politische Gruppierung der Neokonservativen unterstützt einen rigorosen Antikommunismus und profilierte sich in den vergangenen 25 Jahren insbesondere durch die Befürwortung einer interventionistischen Außenpolitik und unilateraler Hegemonieansprüche.
Bei der Durchsetzung ihrer interventionistischen Konzepte sind die „Neocons“ auch bereit, die Missachtung traditioneller Formen der Diplomatie und sogar des Völkerrechts in Kauf zu nehmen.
Zu Beginn des Irak-Kriegs veröffentlichte Richard Perle am 22. März 2003 im britischen Spectator einen Artikel unter dem Titel „United They Fall“, in dem die Position der Neocons zu internationalen Institutionen und zum internationalen Recht zum Ausdruck kommt.
Saddams Terrorherrschaft, so Perle damals, stehe vor einem schnellen Ende. Er werde aber nicht allein fallen,
sondern – in einer Ironie des Abschieds – auch die Vereinten Nationen mit zu Fall bringen. Es werde nicht die gesamte UNO, aber die Vorstellung der UN als das Fundament der „Neuen Weltordnung“ sterben:
“[…] in a parting irony he will take the United Nations down with him. Well, not the whole United Nations. The ‘good works’ part will survive, the low-risk peace-keeping bureaucracies will remain, the looming chatterbox on the Hudson will continue to bleat. What will die in Iraq is the fantasy of the United Nations as the foundation of a new world order.”
– Richard Perle
In den Ruinen des Iraks seien auch die intellektuellen Trümmer der liberalen Einbildung zu besichtigen, es gäbe Sicherheit durch internationales Recht, administriert von internationalen Organisationen. Es sei eine „gefährlich falsche“ Idee, nur der UN-Sicherheitsrat könne die Anwendung von Gewalt legitimieren.
Das deutsche Medien meist (auffällig oft) pro USA und pro Israel berichten, sollte einem zu denken geben.
Es ist jedoch einfacher, bequemer, stressfreier usw. usw., andere für sich selbst denken zu lassen.
Der Rest ist Geschichte
MFG
alles schon gehabt. der olle cäsar bezeichnete schon die eroberung galliens als befriedung unsicherer gebiete.
Passend dazu ist der Begriff »Burgfried«.
Frieden ist Hegemonie, also Vorherrschaft, Herrschaft.
Die strategische Neujustierung des Personals auf ein anderes Ziel, dient der Befriedung rationalisierungsbedingter seelischer Konfliktherde.
.... sagte der Chef, bevor er alle Kündigungen unterschrieb.