Drei Gründe warum Qualifizierungsmaßnahmen des Jobcenters sinnvoll sind:

1.) Das Heer der Arbeitslosen lernt qualifiziert Briefe zu beschriften und die Briefmarken an die richtigen Stellen zu kleben. Damit erhöhen sich ihre Chancen einen Job (keinen Arbeitsplatz!) zu finden beträchtlich.

2.) Das Heer der Arbeitslosen sorgt für Beschäftigung in der Berufsweiterbildungsindustrie,  verschönert die schnöde Arbeitslosenstatistik und lernt, sich nach dem Toilettengang endlich die Hände zu waschen. Letzteres sollte als Berufsqualifizierung in jedem Lebenslauf nicht fehlen!

3.) Das Heer der Arbeitslosen lernt ‑unter Anleitung und Aufsicht- qualifiziertes surfen im Internet. Das kann schließlich nicht jeder!

»Der erwerbsfähige Hilfebedürftige muss aktiv an allen Maßnahmen zu seiner Eingliederung in Arbeit mitwirken«

- SGB 2, § 2 »Grundsatz des Forderns«

Siehe auch: Report München vom 18. Januar 2010

14 Gedanken zu “Drei Gründe warum Qualifizierungsmaßnahmen des Jobcenters sinnvoll sind:

  1. Es regnet durch ein defektes Dach ins Haus. Erst strich man die Wände Grün, es regnete immer noch herein. Dann tanzte man jeden Tag acht Stunden, doch es regnete immer noch herein. Auch Karate und Boxen halfen wenig. Aber man hatte immerhin einige Maßnahmen durchgeführt.

  2. ähm entschulligulligulli, was ist der unterschied zwischen »Job« und »Arbeitsplatz« ?

    Ich hab das Gefühl der Artikel zieht die Leistung von den ARGE´S in den Schmutz, das finde ich nicht o.k..

    In den 90´zigern wurde mal gesagt das wir von einer Industriegesellschaft zu einer Dienstleistungsgesellschaft wechseln müssen. Der Artikel scheint darauf hinzudeuten das dies geglückt ist.

    mfg

  3. berti — scheint du kennst die argen nicht.
    da wird auf deubel komm raus qualifiziert, dubiose weiterbildungsunternehmen verdienen millionen um aus gestandenen facharbeitern qualifizierte hilfsarbeiter zu machen, erteilen bauhandwerkern eine stilberatung, damit sie nicht mit der falschen krawatte am bau erscheinen oder vermitteln abiturienten in eine fördermassnahme zum erlernen der grundrechenarten und rechtschreibung.
    das is t fakt — und zu sehen ist das bei jeder arge.

  4. @berti

    Es ist kein Zufall, dass es nun »Jobcenter« und nicht mehr »Arbeitsamt« heißt. Ein »Arbeitsplatz« ist eine sozialversicherungspflichtige Vollbeschäftigung, von der man leben kann. Ein »Job« ist eine Stelle im Niedrig-Lohnsektor; Mini-Job, Praktika, Ein-Euro-Job, Leiharbeit usw.

    Es spricht auch kaum ein Politiker mehr davon, dass er Arbeitsplätze schaffen will. Es geht um »Jobs«.

  5. Pingback: Womblog

  6. @berti: die »Leistungen« der ARGEn können gar nicht in den Schmutz gezogen werden, die sind derart unterirdisch, daß jedem, der mal damit zu tun hatte, noch heute das Kotzen kommt. Zu 99% werden sinnvolle Qualifizierungen, um die sich die Arbeitssuchenden selber bemühen, abgelehnt — stattdessen werden sie zu hauf in völlig sinnlose Maßnahmen gezwungen. Geldvernichtung und Menschenverachtung gehen da Hand in Hand.

  7. wem sagste das ... ich bin grad auch dabei aktiv an allen Maßnahmen zu meiner Eingliederung in Arbeit mitzuwirken ... noch 6 Wochen, dann werde ich meine Erlebnisse da veröffentlichen — und auch an die Geldgeber dieser Maßnahme wird ein Schreiben gehen .

  8. Hallo Miteinander,

    ähm sry ich glaub das kam etwas falsch rüber. Ich hab manchmal eine äusserst sarkastische ader, die wohl nicht so gut ankam.
    Auch ich bin »Arbeitssuchend« *fg* naja zumindest offiziell, inoffiziell hab ichs aufgegeben.

    Es gibt Arbeitsplätze und auch Jobs, aber auf einen Arbeitsplatz(job) kommen halt 5 — 10 suchende Leute. Deswegen kann man den Leuten vom »Amt« auch nicht wirklich ans Bein Strieseln, Sie geben einem einige die dort eingetragenen sind oder ähnliche. Die »Ämter« sind doch auch nur opfer, vorallem die Leute die dort arbeiten.

    Ich bin vor kurzem umgezogen und musste feststellen das es noch schlimmer kommen kann. »Es liegt im ermessen des Bearbeiters«, das merken alle die mal eine/n andere/n Sachbearbeiter/in bekommen haben und plötzlich bekommt man eine bzw. die Hilfe die man braucht oder beantragt hat.

    @Epikur
    Es gibt kein Ein-Eurojob, entweder man sagt dazu MAE (Mehraufwandsentschädeligung ähm ich meine ‑entschädigung) oder 1,50 € Job.
    Ausserdem denke ich das dies ein Fall für Neusprech ist, Job = Arbeitsplatz?
    Eigentlich schon, denn das eine ist die amerikanische das andere die deutsche Bezeichnung, oder?

    mfg

  9. Hallo Ihr Lieben,
    ich lese schon einige Zeit auf einigen Seiten und habe nun auch diese Gesprächsrunde gelesen. Vielleicht ist ja mal wieder jemand von Ihnen auf dieser Seite.
    Sie schimpfen! Sie haben sicher auch, jeder für sich recht! Was ändert sich nun dadurch, für jeden Einzelnen von Ihnen?

    Ändere Dein Denken und Du änderst Dein Leben!

    Viele Grüße und einen schönen Tag.

  10. Liebe Antje,

    wie Sie richtig erkannt haben, ändert das Denken auch das eigene Leben. Wer kritisch bleibt, Dinge hinterfragt und wach bleibt, der erweitert seinen Horzont und seine Perspektive.

    Wer einen direkten benefit sucht, sollte in die Wirtschaft gehen. Dort ist ein Kosten-Nutzen-Denken an der Tagesordnung.

  11. Ich würde mittlerweile nicht mehr die bei den Jobcentern arbeitenden Angestellten in den Dreck ziehen — mehr Armleuchter als anderswo gibt es im jobcenter auch nicht. Die Schuld liegt bei der die Politik beherrschenden Wirtschaft.
    Was bedeutet es heutzutage Angestellter im Jobcenter zu sein ? Es bedeutet i.d.R., dass man einen Beruf wie Bürokauffrau/-mann gelernt — oder Etwas vergleichbarer Qualifikation. Im Jobcenter angekommen erhält man dann einen 4–8 Wochen andauernden Crashkurs in Sozial- u. Arbeitsrecht und etwas praktische Übung mit der im jeweiligen Jobcenter verwendeten Verwaltungssoftware. Anschließend sieht man sich dann in seiner tatsächlichen Tätigkeit mit Fragen und Anforderungen bombardiert, für deren Beantwortung oder ggf. Lösung selbst mehrköpfige Sozial- u. Verfassungsrichter-Gremien Monate oder gar Jahre benötigen. Nur mal bedenken — alleine das SGB II hat in seiner aktuellen Fassung einen Umfang von mehr als 130 §§; diese stehen dann auch noch vielfach in Relation zueinander UND zu vielen anderen §§ der weiteren 11 anderen Sozialgesetzbücher. Ach ja, außerdem muß man noch Ahnung von Sozialpädagogik und Sozialpsychologie haben und mindestens die medizinischen Kenntnisse eines Allgemeinmediziners und eines Psychotherapeuten. Da war doch noch was ? Ach ja, umfangreiche Kenntnisse über mehrere hundert Berufe muss man ebenso anwenden können. Anfreunden muss man sich außerdem noch damit, dass man zwar Angestellter ist, allerdings Einer mit nur einem Zwei- oder Einjahresvertrag und machmal im oktober eines Jahres noch nicht weis, ob man selbst im Januar noch Arbeit hat oder nicht.
    Perfekte Basis, um eine so sensible Arbeit auszuführen, oder ?

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