»Auch die Reichsten der Reichen bleiben nicht verschont. Ihre Verlsute gehen in die Milliarden.«
- Meldung aus Bild.de (ja, es heisst »Verluste« und nicht »Verlsute« — die Bild mag aber Rechtschreibfehler)
Anmerkung: Die Berichte über zunehmende »verarmte« Millionäre und Milliardäre soll uns Bürger darauf hinweisen, dass ja alle von der Krise betroffen sind, also nicht verschont werden. Die schon in den Giftküchen und Schubladen vorbereiteten sozialen Grausamkeiten, die nach der Bundestagswahl auf uns niederprasseln werden, müssen schließlich legitimiert werden. Zusätzlich zur »Wirtschaftskrise« als Generalargument, wird nun auch an das kollektive Verarmungsargument bzw. an die »Gürtel-enger-schnallen«-Devise erinnert. Dass den Banken Milliarden in den Allerwertesten geschoben wurde, soll schnell vergessen werden.
Feynsinn.org hatte die These aufgestellet, dass die Masse der Menschen nicht so blöd sein könnten, Mitläufer (des neoliberalen Systems) nicht von Wiederständlern unterscheiden zu können.
Aber anscheinend halten die Medien die Menschen für so blöd.
Leider gibt es da gewisse Ereignisse, anhand derer ich geneigt bin, den Medien Recht zu geben, z.B. die Wahlergebnisse der CDU (viel zu hoch) und die Wahlergebnisse der Linken (viel zu niedrig). Aber ein wenig Hoffnung gibt es doch (siehe Wahlergebnisse der SPD, nur leider laufen die Ex-SPD-Wähler nicht mehrheitlich über zu den Linken, oder wie ist das zu verstehen?)
Der Sozialabbau nützt vor allem den Reichen, deshalb wird er betrieben und nicht, weil er Wirtschaftswachstum oder ähnliches generierte.
Da geht es meiner Ansicht nach gar nicht um Blödheit ( na, ja — doch schon ein wenig ), — hauptsächlich mehr um Gewohnheiten eines bisher gelebten Wohlstandes mit Ignoranz der Armut.
Jetzt mal keinen Kredit über 100000 von der Bank für einen Hauskauf zu bekommen, weil die gerade Schwierigkeiten haben ihre Derivatgeschäfte an die Realität zu koppeln, wird als schmerzhaft empfunden. Da ist keinerlei Verhältnismäßigkeit bezüglich Leuten welche mit 400 Euro und weniger im Monat klar kommen müssen.Das Bewusstsein das bald ein fünftel der Bevölkerung unterhalb des Armutsrisikos lebt ist irgendetwas, was bei dem was wir so als Mittelschicht bezeichnen, in einem anderen Universum passiert. Das erlebe ich tagtäglich mit ganz normalen Leuten.
Diese Ignoranz wird medienwirksam gelebt. Beim Reisen fährt ja auch jeder an die blauen Strände, und nicht in die Slums.
@antiferengi
Da ja alle Einkommen im Mittel sinken werden, kann sich unsere Bundesregierung rühmen die Armut bekämpft zu haben. Da alle verlieren wird vielleicht sogar der Armutsanteil statistisch gesehen sinken. Dann werden sie alle wieder vorkriechen und die statistischen Methoden die vorher verteufelt wurden (als die Meinung nicht die Ihre war), vergöttern.
Die armen Millionäre in unserer Republik, tja die wird das alles nicht tangieren. Denn sie werden von allem Profitieren. Steigen die Sozialabgaben steigen die Konsumabgaben und sinken sie steigen die Gewinne direkt. So lange sie dafür sorgen, dass eine Erhöhung der Sozialabgaben nicht durch sie finanziert werden, werden sie auf der Gewinnerseite stehen.
Das ist ja das paradox der Zeit. Wenn alle doppelt so hart arbeiten und doppelt so viele Werte schaffen und doppelt so viel verdienen (von den »unteren« 90%) was passiert? Der Abstand wird größer zwischen Arm und Reich.
@ chriwi
»Das ist ja das paradox der Zeit. Wenn alle doppelt so hart arbeiten und doppelt so viele Werte schaffen und doppelt so viel verdienen (von den »unteren« 90%) was passiert? Der Abstand wird größer zwischen Arm und Reich.«
Das ist nicht paradox, das ist GEWOLLT!
;-P
Geschichte wiederholt sich:
»WANDEL
Die Angriffe der Araber beschleunigten in Ostrom den Untergang der spätantiken Senatsaristokratie und führten zu einem erheblichen Rückgang der antiken Bildung. Der weitgehende militärische und ökonomische Zusammenbruch des Reiches nach 636 brachte auch das endgültige Ende der klassischen Städte (Poleis) mit sich, die seit der archaischen Zeit (ca. 700 v. Chr. bis ca. 500 v. Chr.) den Mittelmeerraum geprägt hatten. Stattdessen entwickelten sich viele Städte zu einem winzigen befestigten kastron. Die Entwicklung der byzantinischen Themenordnung, die schließlich zur Auflösung der Trennung zwischen militärischer und ziviler Verwaltung führte, bedeutete auch im administrativen Bereich einen deutlichen Bruch mit der spätantiken Tradition.«
http://de.wikipedia.org/wiki/Ende_der_Antike#Italien
habt ihrs gelesen?
Rückgang der Bildung
militärischer u ökonomischer Zusammenbruch des Reiches
Gerade das kommt uns doch aus dem Geschichtsunterricht bekannt vor, oder?
Römisches Reich:
»Während es in der Frühzeit des Römischen Reiches eine Menge kleinerer Farmen gab, änderte dies sich besonders am Ende der Republik und insbesondere nach dem 2. Punischen Krieg: Bei diesem Krieg kamen viele Bauern ums Leben und die Überlebenden hatten oft nicht das Kapital, ihre lange brach gelegenen Felder wieder zu bebauen. Viele verarmte Bauern zogen in die Städte und schlugen sich dort mit Gelegenheitsarbeiten durchs Leben.
Die leerstehenden Güter wurden von Großgrundbesitzern billig aufgekauft oder einfach besetzt. Diese großen Landgüter (Latifundien) wurden dann mit Hilfe von Sklaven bebaut. Der Einsatz von Sklaven bot für die Farmbesitzer große Vorteile: Sie waren billiger als Lohnarbeiter und wurden nicht in den Krieg eingezogen.
133 v. Chr. versuchte Tiberius Gracchus mit verschiedenen Reformen den Großgrundbesitz einzuschränken: So war vorgesehen, dass niemand mehr als 500 Joch (etwa 250 Hektar) Land besitzen sollte und die dadurch freigewordenen Landstücke sollten an Bauern in Parzellen à 30 Joch verpachtet werden.
Der Widerstand der Oberschicht war allerdings stärker als erwartet und Tiberius Gracchus wurde noch im gleichen Jahr ermordet. Sein Bruder Gaius versuchte 123 v. Chr. erneut den Landbesitz zu reformieren, wurde aber ähnlich seinem Bruder 121 v. Chr. ermordet. Erst unter Augustus entspannte sich das Problem leicht, nachdem er Bauern in den neu eroberten Gebieten angesiedelt hatte.«
http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6mische_Wirtschaft
Dazu Gini-Koeffizient:
»Der Gini-Koeffizient oder auch Gini-Index ist ein statistisches Maß, das vom italienischen Statistiker Corrado Gini zur Darstellung von Ungleichverteilungen entwickelt wurde. Der Koeffizient kann beispielsweise als Kennzahl für die Ungleichverteilung von Einkommen oder Vermögen eingesetzt werden. Er wird besonders in der Wohlfahrtsökonomie verwendet.
Der Wert kann beliebige Größen zwischen 0 und 1 (bzw. 0 und 100 Prozent) annehmen. Je näher der Gini-Koeffizient an 1 ist, desto größer ist die Ungleichheit (zum Beispiel einer Einkommensverteilung).«
http://de.wikipedia.org/wiki/Gini-Koeffizient
Liste der Länder nach Vermögensverteilung:
12. Deutschland 67,1
26. USA 80,1
27. Schweiz 80,3 (müssen die ganzen Millionär-Steuerflüchtlinge sein)
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Verm%C3%B6gensverteilung
Na, wer möchte eine Wette abschließen, wie lange es bei uns noch dauert?
Immerhin, im neuen »Rom« (BRD) wurden die »Bauern« (sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer) schon aus der »Landwirtschaft« (reguläre Arbeitsverhältnisse) herausgedrängt und durch billigere »Sklaven« (nicht-versicherungspflichtige Ein-Euro-Jobber und Niedriglöhner) und »Leibeigene« (Zeitarbeiter) ersetzt, während ein Großteil der »römischen Oligarchie, Aristokratie und Timokratie« (Großindustrielle à la Quandt und Banker à la Metzler, Rothschild, Lazard oder Ackermann, Aristos à la Guttenberg und Medienritter à la Springer und Murdoch) einen Großteil des »Ackerlandes« (profitable Unternehmen, Industrie, Presse, Banken, Rohstoffe) besitzen.
Sogar die »Piraterie« (Hedgefonds), unter der die »röm., griech. und arab. Handelsflotte« (Weltwirtschaft) leidet, ist wieder aufgelebt.