Zerhackt. Zerstückelt. In Einzelteile zerschlagen. Das eigene Leben auf den kleinsten Nenner bringen. Isoliert von der Außenwelt sein. Kalten Schweiß als Kaffee trinken, der nur noch müder macht. Betäubt sein. Benebelt von der eigenen Lüge. Vergrabene Sehnsucht und kein Antrieb. Gedanken, Wünsche und Bedürfnisse als Rettungsanker im Treibsand. Hassliebe leben im wachen Koma. Gemeinsam einsam sein. Eine Funktion erfüllen ohne erfüllt zu sein. Sich vom Geld zerfressen lassen. Flüchten ohne verfolgt zu werden. Sich vom Stillstand treiben lassen. Sich aushalten, unterhalten, verhalten ohne Haltung. Essen, und nie satt werden. Trinken und dabei verdursten. Ist das Freiheit?
Yup, mitten ins Schwarze. Bis auf einen Punkt.
Das eigene Leben auf den kleinsten Nenner bringen.
Mein kleinster Nenner, ist mein Leben, — macht mich vielleicht nicht frei, und sehr unbedeutsam, — und gerade dadurch .........
Im Freiheitsstall ist das einer der möglichen Verarbeitungsmodi der Boxenhaltung, wenn man sich mit der Verhausschweinung einverstanden erklärt.
Alles, was über ein Grunzen hinausgeht, z.B. so ein Maul-Wurf wie der da oben, ist wenigstens ideell schon mal eine Vorwegnnahme von dem, was Freiheit sein könnte.
Es ist nicht Freiheit, es war Freiheit. Es war Freiheit, sich freiwillig in diese Gefangenschaft zu begeben.
@Roberto
Da krieg ich jetzt ein Problem. Ein ziemlich grundsätzliches. Wir brauchen das nicht auszudiskutieren. Aber gesagt haben wollte ich schon mal, daß die Nötigung zur Freiheit genau das gar nicht so unverständliche Paradox ist, an dem unsere blogs sich abarbeiten.
Zum Verwursten seiner selbst hat keiner Ja gesagt, zum Überleben unter den ihm gesetzten Bedingungen sehr wohl. Diese Sorte selbstauferlegter Unvermeidlichkeit erklärt auch den Hass auf alle, die daran was auszusetzen haben.
Unsere Chance besteht nicht in der Verunglimpfung einer angeblich deroutierten Moral, sondern im geduldigen Nachweis, dass die landläufige Erklärung der Not zur Tugend schädlich ist.