»Nordhessen — SPD macht geschlossen den Weg frei für eine soziale Moderne«
- die hessische SPD vom 01.04.2008
»Modern« ist in der Politik ein beliebtes Adjektiv und positiv besetzt. Es steht für Wachstum, Fortschritt, Entsprechung des Zeitgeistes, etwas neuartiges — aktuelles und für vermeintliche Innovationen. Dabei fungiert dieses Plastikwort als allgemeines Hilfsmittel zur positiven Aufladung eines Satzes oder Sachverhaltes ohne konkret werden zu müssen. »Wir fordern eine moderne Familienpolitik«, »wir stehen für einen modernen Sozialstaat« oder »moderne Gesundheitspolitik erfordert mehr Leistung« sind beliebte Phrasen.
Alles was nicht modern ist, ist demnach alt, überholt und schlecht. Dazu zählen dann Akteure und Ideen, die sich nicht dem herrschenden neoliberalen Zeitgeist ergeben haben. Sie sind als Anhänger von sozialer Gerechtigkeit »alte traditionsbesessene Sozialstaatsromantiker« und insofern alt, überholt und un-modern. Auch die Ausgegrenzten und von Armut betroffenen werden im Zeitalter der ökonomischen Globalisierung euphemistisch als »Modernisierungsverlierer« stigmatisiert. Bei genauerer Analyse ist der Begriff eine leere Hülse, ein dehnbares Gummiwort, welches letztendlich keine konkrete Aussage enthält. Modern ist vor allem die mentale, kulturelle und ökonomische Unterwerfung unter die herrschende Ideologie.
Als »modern« oder »die Moderne« wird außerdem oft die westliche Zivilisation, gegenüber z.B. dem Islam, bezeichnet. Hier soll der Begriff eine kulturelle und moralische Überlegenheit implizieren, was es westlichen Kriegstreibern ungemein erleichtert gegen diese Krieg zu führen, wie z.B. bei dem Irak- oder Afghanistankrieg zu sehen war. Schließlich habe man Krieg gegen primitive, d.h. nicht-moderne, Barbaren geführt.
»Menschlich und modern«
- die CSU in ihrem Onlineportal
Da ist ein Wort zuviel in der DSU Headline. Es muesste heissen: Menschlich modern — mit Ihrer CSU ..
oder so ...
;-)
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