Als ich vor einigen Tagen in meinem Blogbeitrag über vermeintliche Verfassungsbrüche in Deutschland schrieb, dass es keine wirkliche freie Meinungsäußerung in Deutschland gebe, sondern sich Personen im öffentlichen Raum an aus- und unausgesprochene Regeln zu halten haben, dachte ich schon, ich hätte vielleicht ein wenig übertrieben. Nun hat das ZDF Elke Heidenreich fristlos gefeuert, weil sie den Sender öffentlich in der FAZ für seine Programmpolitik kritisiert hat!
Heidenreich hatte Marcel Reich-Ranicki beigestanden, als dieser den deutschen Fernsehpreis nicht annehmen wollte und so eine öffentliche Veranstaltung nicht »nach Plan« abgelaufen ist. Ranicki beschwerte sich über die gnadenlos schlechte Qualität des deutschen Fernsehens bei der Verleihung. Heidenreich sagte in der FAZ, dass das »deutsche Fernsehen arm, kulturlos, verblödet und lächerlich« sei. Sie wusste wohl, dass öffentliche Kritik in Deutschland nicht gern gesehen ist und sie mit Konsequenzen diesbezüglich zu rechnen habe. Nicht umsonst schrieb sie in der FAZ: »von mir aus schmeißt mich jetzt raus, ich bin des Kampfes eh müde«. Der ZDF Intendant Markus Schächter hingegen begründete die fristlose Entlassung von Elke Heidenreich mit den markanten Worten, das ZDF vertrete »die Auffassung, dass diejenige, die sich für das ZDF schämt, nicht gezwungen werden sollte, für dieses weiter zu arbeiten«. Kritik unerwünscht.
Und dabei hat Frau Heidenreich doch gerade erst den Hans-Bausch-Mediapreis verliehen bekommen. Naja, wie es scheint haben Preise beim ZDF kein Gewicht mehr^^ oder Frau Heidenreich ist jetzt für den Sender überqualifiziert.
»...das ZDF vertrete »die Auffassung, dass diejenige, die sich für das ZDF schämt, nicht gezwungen werden sollte, für dieses weiter zu arbeiten«...«
Das ist ja wohl das aller Lächerlichste. Wie kann man so ungeschickt sein und sich nach dem Rauswurf mit der Aussage selbst noch zusätzlich diskreditieren. Von Zwang kann ja wohl bei bestehendem Arbeitsverhätlnis kaum die Rede sein (sowas gilt bestenfalls für Menschen in »präkeren« Arbeitsverhältnissen).