Schau mich an! Ich mag meine Lider geschlossen haben, doch fühl ich jeden deiner Blicke auf mir ruhen. Glaubst du, ich würde es nicht spüren was du und auch jeder andere immer als erstes betrachten? Wie eure Augen ausgehend von meinen Brüsten entlang meines Armes schweifen, hin zur Mitte meines Körpers. Danach wandern deine Blicke das linke Bein herab, das andere wieder hinauf, über die Hüfte hin zu meinem rechten Arm. Schließlich schaust du in mein Antlitz und errötest, weil ich doch jederzeit meine Augen öffnen und dich vorwurfsvoll anschauen könnte. Doch ich bin ja nur ein Bild und so gleitet dein Geist noch einmal über meinen gesamten Körper. Dann tauchst du hinein in die Landschaft. Betrachtest den Himmel mit seinen Wolken, die Weite meiner Welt mit ihrer Flora und die Häuser der Menschen.
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Von der Wärme und dem Licht des Tages durchflutet, scheint sich die Welt mit ihren weichen Formen an meinen Körper zu schmiegen.
Schließlich kommst du gänzlich bei mir an. Dieser Tag war besonders heiß und auch still. Die Menschen zogen sich über die Mittagshitze zurück und ein Gefühl von lieblich warmer Trägheit lag in der Luft. Obwohl mir das als die Liebe nichts ausmacht, wollte auch ich mich ausruhen. Ich träumte so von Jahrtausenden meines Schaffens und dem was noch kommen mag. Doch wie in der Liebe, welche ich bin und immer sein werde, sind Vergangenheit und Zukunft gleich, denn der Moment ist wichtig und sonst gar nichts. Diesen, indem ich jemand ein Abbild von mir malen lies und du mich anschaust. Was denkst du? Was fühlst du? Wovon träumst du? Frag mich, denn ich bin dein Traum von Liebe.
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