Schreibwerkstatt

Guten Morgen, guten Morgen, guten Morgen Sonnenschein

Ich bewege mich leicht. Meine Augen sind geschlossen. Noch. Meine Ohren bemerken langsam das Geschnatter meiner Wellensittiche. Toll, wieder einmal geweckt von einem Vogel. Ich rolle mich zur anderen Seite, meine Schokoladenseite, wie ich hoffe, bemerke aber das es nicht mehr viel nützt. Einschlafen ist also nicht mehr. Deshalb öffne ich die Augen und visiere meine Uhr an. Erst verschwommen, wird das Display klarer und ich sehe vier bekannte Ziffern. In angemessener Reihenfolge hätte ich mich sicher am frühen Sonntagmorgen gefreut, doch die Realität sagt mir 09:14.
Ich schließe die Augen, versuche mich zu konzentrieren aber es ist schwer, wenn meine Wellensittichdame am Käfig nagt, fast von der Stange fällt und dabei lustige Geräusche macht. Ausserdem macht sich jetzt ein Gefühl in mir breit, das mir irgendwie doch die Beine aus dem Bett schlagen lassen sollte.

Sollte wohlbemerkt. Aber angespannterweise drehe ich mich abermals um, zieh meine Decke über den Kopf und versuche wieder diese andere Welt zu erreichen. Ne geht aber nicht. Ich merke langsam warum ich wirklich wach geworden bin. Ich muss mal!
So einfach ist das.
Ach egal, denke ich bei mir, reiss die warme Behausung von mir und stapfe genervt zur Tür, murmel meiner Mutter ein ernstes "grmmllllmm" (übersetzt: "nicht reden, schlafen") zu und steuer auf die Erlösung zu. Geschafft. Frieren tu ich jetzt auch nicht mehr allzu sehr (toll diese Badewannenvorleger - kein Eisfuß mehr).
Nachdem ich die erste Sache des Tages erledigt habe, geht der Weg zurück ins Schlafzimmer viel leichter von der Hand und mit einem erlösenden Seufzer umschlingt mich wieder mein warmes Bett.
Ich schaffe bestimmt noch fünf Minuten denke ich mir und schließe wieder die Augen.


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