Der Blick zurück

http://www.deviantart.com/deviation/2347750/ Werte Gelehrtenschaft, bei meiner letzten Entladung körperlicher Restbestände, ist mir etwas sehr bemerkenswertes aufgefallen. Wie Sie sicher alle wissen, ist der Vorgang der Darmentleerung als selbiger, ein stets angenehmer und mindestens einmal am Tag auch durchaus erstrebendswerter Vorgang. In dem Moment der Reinigung, mithilfe von Papiertüchern, des rektalen Ausgangs - wagte ich ein Blick auf das, was ich da produziert hatte. Ich war weder geschockt, noch erstaunt. Ich dachte stattdessen darüber nach, welche noblen, tugendhaften oder auch unanständige Gedanken in den Menschen in genau diesem Augenblick - »des Blickes zurück« vorgehen mag und wie man sie methodisch und empirisch ermitteln könnte?

Und mal wieder ist der Anstoß zu unserem Meinungsaustausch, die Ausscheidungsprodukte unseres Körpers. Was jedoch nicht verwunderlich ist, da sie erstens etwas ganz persönliches von jedem Menschen sind und zweitens was schon Freud uns beigebracht hat, dass diese Produkte und insbesondere das von meinem Vorredner beschriebene, zu unserer Sexualität dazu gehört. Auch der Blick zurück von Ihnen hat mich nicht überrascht, da dies bei einem anderen Vorgang, der Entleerung der Nase, schon beobachtet wurde. Besonders Männer, so  schien es, haben oft das erzeugte Produkt betrachtet. Bei den Frauen waren es weniger. Verdrängen sie etwa, dass so etwas »schleimiges« oder »dreckiges« aus ihren so zauberhaften Körpern kommen kann?
So bleibt die Frage, ob sie nach vollendeter Arbeit auf der Toilette auch nicht den »Blick zurück« wagen? Und tuen sie es nicht wegen dem eben besagten Grund, oder weil sie den Blick nach vorne gerichtet haben? Sind es etwa nur Männer, die an ihrem stinkenden Produkt hängen und vielleicht schweren Herzens es in die Abgründe der Kanalisation schicken? Da rede ich so viel und bin so klug wie zuvor, was meinen Sie, Kollege?

Sigmund FreudWenn wir schon dabei sind, den viel zitierten Kollegen Freud für unsere Zwecke heranzuziehen, versuche ich es einmal in ANALogie zu diesem zu formulieren: »Manchmal ist ein Haufen Exkremente, einfach nur ein Haufen Exkremente.« Ich möchte damit nicht die augenscheinliche Relevanz der Empirie der Rektalreflexion in Frage stellen, jedoch möchte ich zu Bedenken geben, dass eine Beschäftigung mit diesem Thema, den Menschen zu Schlussfolgerungen zwingen könnte, die existenzielle Fragen aufwerfen würden. Fragen die vielleicht besser im Verborgenen verblieben wären, da uns die Antworten womöglich in eine tiefe Sinnkrise führen könnten. Kann man nicht z.B. fragen, wenn die rudimentärsten Produkte unseres menschlichen Metabolismus sowohl visuell, als auch olfaktorisch ein Affront für jeden sozial normal geprägten Menschen darstellen, sind dann nicht alle vom Mensch geschaffenen Dinge letztendlich nicht mehr Wert als Exkremente? Oder ist die in der Allgemeinheit vorherrschende Meinung, Exkremente seien einfach nur Abfallprodukte, ein kulturell geprägtes Vorurteil? Dies könnte zu einem Paradoxon führen, denn man könnte auf der Meinung beharren das die Kultur an sich nur die Erweiterung unseres einfachsten menschlichen Produktes darstellt, aber dieses gleichzeitig als minderwertig darstellt und sich somit selbst ad Absurdum führt.
Unter Einbeziehung all dieser Überlegungen, bin ich klar der Meinung das dieses Thema ein unisexales ist und mehr noch, eines, welches einer genaueren anthropologischen Betrachtung bedarf. Da ich mich allerdings fachlich außerstande sehe, mich einer Solchen qualitativ zur Genüge zu widmen, würde ich diese unbeantworteten Fragen vorerst offen im Raum stehen lassen wollen.

»Eines Tages wird am Horizont ein riesiger Arsch auftauchen und die Welt zuscheißen«, sagte schon der große Dichter und Prophet Nostradamus. Nur was will er uns damit sagen? Und wem gehört dieser monströse Abdomen? Im folgenden ein Erklärungsversuch.
In der Offenbarung des Johannes, im neuen Testament, werden sieben Siegel den jüngsten Tag einläuten. Wenn das zweite Siegel geöffnet wird, so steht es geschrieben, verbrennt ein Drittel des Landes, ein Drittel des Meeres wird zu Blut und ein Drittel der Geschöpfe die im Meer leben, werden ebenfalls vernichtet. Gibt es womöglich einen Zusammenhang zwischen der Prophezeiung von Nostradamus und der Offenbarung des Johannes? Ich sehe ihn ganz deutlich vor mir.
Laut den Zeugen Jehovas jedoch, kommen nur 100.000 auserwählte Jünger Gottes ins Paradies und der Rest der Menschheit geht im Schwefel- bzw. Fäkalienmeer unter. Könnte es möglich sein, dass wir »den Blick zurück« wagen, um der Schöpfung bzw. der Apokalypse einen Sieg abzuringen? Insofern der Schöpfer sein Innerstes über uns ergießt, versuchen wir in dem »Blick zurück« zu erkennen, ob wir seiner auch würdig bzw. ob wir zu höherem berufen sind.
Kommt infolgedessen wirklich alles Gute von oben, wie es im Volksmund heißt? Duftet das Paradies womöglich wie ein Dixie Klo oder sieht es zumindest danach aus? Welche Farbe, welche Form und welcher Geruch wird der Fäkalienregen, des monströsen Abdomens in der Prophezeiung von Nostradamus, haben? Fragen über Fragen, welche ich bei meinem nächsten Stuhlgang näher betrachten werde.

Als ich gerade mein Geschäft erledigt hatte, ging ich meiner Meinung nach völlig spontan an meinen Rechner und habe E-Mails abgerufen. Zu meinem Erstaunen erhielt ich diesen Kettenbrief. Zufall? Das wage ich zu bezweifeln...
Vorbestimmung? Auch das schien mir erst fraglich oder ist es nur eine Illusion, dass wir denken wir bestimmen selber den Zeitpunkt unseres Toilettenganges. Ist es vielleicht eine fremde Kraft, die das Uhrwerk unseres Darmes steuert und wir deswegen diesen »Blick zurück« werfen, da wir gar nicht wussten wie uns geschieht? Oder noch viel schlimmer: das Produkt ist nicht von uns selbst erzeugt und wir erforschen mit Recht, welch Seltsames und Fremdes aus uns gekrochen ist. Hier könnte der »Blick zurück« vielleicht auch ein unbewusster Kommunikationsversuch mit einer fremden Spezies sein, die aber zu ihrem bedauern sich über verschiedene Duftstoffe austauschen, die für uns eher abstoßend wirken und wir so ohne bedauern die Spülung betätigen, die für das neu entstandene Leben den Tod bedeutet. Ich habe fast Angst diesen Gedanken fortzuführen, aber wenn dies alles zutrifft, kann es dann nicht sein, dass wir von Kind an unbewusst gelernt haben zu töten? Und so manche Menschen, andere ohne Gewissensbisse auf den elektrischen Stuhl bringen oder ohne mit der Wimper zu zucken einen Krieg erklären können, da selbst Massenmord uns in die Wiege gelegt wurde? (man erinnere sich an die prall gefühlten Windeln)
Dies würde uns von jeglicher Verantwortung bei einem Mord freisprechen. Aber was ist mit den Personen, die diese leichte Tat nicht vollbracht haben. Haben sie die Disziplin aufgebracht der Gehirnwäsche zu widerstehen und versucht andere durch moralische und ethische Werte auf den rechten Pfad der Tugend zurückzuführen?
Auch ich scheine den aufgebrachten Fragen nicht gewachsen zu sein und schließe meinen Beitrag deswegen mit einem einerseits bitteren Geschmack des Versagens und einem leicht süßen der Hoffnung ab, denn diese stirbt zuletzt.

http://www.deviantart.com/deviation/21029350/ Aber angenommen dieses Theorem hat auch nur ein Fünkchen Wahrheit in sich, was, frage ich, machen Diejenigen, welche der allgemeinen Indoktrination erfolgreich resistieren konnten mit Ihren, oder auch gegebenenfalls fremden, Ausscheidungen. Das einfache betätigen der Spülung wird für diese Menschen vermeintlich zu einem moralischen Dilemma ohne einfachen Ausweg. Hier treffen ästhetische auf ethische Vorbehalte und als tatsächlich liberal denkender und handelnder Mensch müsste man in letzter Konsequenz, wenn man von einer autonomen Lebensform ausgeht deren Eigenschaften noch nicht genauer spezifiziert sind und somit ein inhärenter Intellekt nicht auszuschließen ist, deren Souveränität anerkennen und die eigenen ästhetischen Vorurteile hinten anstellen.
Ein weitere Ansatz wäre eine einfache darwinistische Einstellung. Wenn diese Lebensform sich ohne Gegenwehr oder Anpassung an die Gegebenheiten seit vielen Jahrtausenden einfach von unserer Seite wie Exkrement behandeln lässt, das ist es wohl auch genau dies was es verdient. Man sollte hierbei allerdings nicht vergessen auf die Gefahren eines solchen Ansatzes hinzuweisen, denn denkbar wäre auch ein Szenario indem diese Kreaturen nur die Dunkelheit und Abgeschiedenheit unserer Abwassersysteme nutzen um ungestört gar Schreckliches für die Menschheit vorzubereiten.
Vielleicht, aber nur vielleicht, ist dieses ganze Theorem auch nur das Hirngespinst einiger mental Versehrter, die dann möglicherweise eine hygienische Katastrophe globalen Ausmaßes zu verantworten haben, die langfristig den Lebensraum auf unserem Planeten für andere intelligente Spezies frei macht, hypothetisch eine die diese Ideen mit technischen oder mentalen Mitteln in unseren Hirnen eingeschleust hat um genau dieses Ziel zu erreichen.
Man bedenke also beim nächsten Besuch des »stillen Örtchens«, das dieses nicht nur ein Ort der Entlastung ist, sondern auch ein Ort besonderer Verantwortung für jeden Einzelnen von uns sein könnte.

by
epikur jtheripper todesglupsch

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