In Zeiten in denen der Begriff "Bullfrog" noch ein Leuchten in die Augen eines passionierten Spielers trieb, brachte eben diese Spieleschmiede "Syndicate" auf den Markt.

Die Zukunft, hier das zweiundzwanzigste Jahrhundert, erlebt den Kapitalismus in voller Blüte und das Machtmonopol liegt faktisch in den Händen riesiger weltumspannender Konzerne. Dank eines mit dem Namen "CHIP" bezeichneten Nackenimplantates, welches offiziell zu Unterhaltungszwecken dient, können Menschen als willenlose Werkzeuge genutzt werden. So werden unliebsame "Subjekte" von den Konzernen kurzerhand zu "Agenten" in eigener Sache umfunktioniert.

Ihr seit nun so etwas wie der Einsatzleiter einer so gebildeten Eingreiftruppe und dürft Euch nun in den "Konkurrenzkampf" stürzen. Hierfür dürft Ihr Eure Agenten mit diversen hochentwickelten Waffen, biokybernetischen Organen und diversen anderen Ausrüstungsgegenständen ausstatten, natürlich immer abhängig vom verfügbaren Budget, welches wiederum von vom Erfolg des Teams abhängt. Seit Ihr zufrieden mit dem Team geht es in den Einsatz in einer der Metropolen dieser Welt, dort gilt es gegnerische Agenten oder sonstige relevante Personen "auszuschalten", Wissenschaftler für die eigene Sache "zu gewinnen" oder Infrastruktur der Konkurrenz unnutzbar zu machen. Das Einsatzgeschehen wird dabei aus isometrischer Perspektive dargestellt und das Spiel verläuft in Echtzeit.

Das Gameplay ist dabei geradezu archetypisch für einen von Peter Molyneux mitentwickelten Titel: Die Umwelt wirkt für ein Spiel recht "belebt", so bewegen sich fast überall Einwohner oder auch Sicherheitskräfte, die Euren "Agenten" allerdings nicht gewachsen sind. Mit fast Allem kann in irgendeiner Art und Weise interagiert werden, so können Fahrzeuge gekapert und aus diesen heraus gefeuert werden, Bahnen für schnelleren Transport genutzt werden und Bewohner die Zeuge einer aggressiven Handlung Eurerseits werden meiden Euch in Zukunft.

Seitdem Peter Molyneux 1989 mit "Populous" quasi ein neues Genre geschaffen hat, ist er so was wie ein Prominenter unter Spielern und gilt als Visionär in der Spieleentwicklung und fast alle Spiele an denen er seitdem maßgeblich beteiligt war, zeichnen sich durch eine mehr oder minder recht detaillierte und belebte (Um)-welt und Spielcharaktere aus. Dies war nicht bei allen Titeln wirklich gelungen, denn es besteht immer die Gefahr sich in Details zu verlieren, aber Syndicate ist eines der besseren Beispiele für Peter Molyneux's "Gottkomplex". Die Atmosphäre ist stimmig und trotz recht freier Interaktionsmöglichkeiten mit der Umwelt ist ein roter Faden im Spielkonzept zu erkennen und die Motivation bricht normalerweise nie ab.

Titel:SyndicateErscheinungsjahr:1993
Genre:Echtzeit-TaktikNachfolger/Add-Ons:Add-On:
Syndicate: American Revolt (1993)
Sequel:
Syndicate Wars (1996)
Links: Test bei Kultpower.de