Alles was im 16-Bit Zeitalter aus Deutschland kam und einen Namen hatte und auch heute noch größtenteils irgendwie mit "Factor 5" assoziert werden kann, hat bei diesem Fantasy-Endzeit-Sportspiel mitgewirkt (Trenz, Hülsbeck, ...).
M.U.D.S. kann zwar, auch für damalige Verhältnisse, technisch (sowohl grafisch, musikalisch oder durch Sounddesign) niemanden vom Hocker hauen, aber dafür ist es eine geniale Mischung zwischen Spielprinzip, Szenario und Atmossphäre.

In einer Welt die noch schlechter als die unsere zu seien scheint, ist der angesagte Sport M.U.D.S., was sinnvoller Weise für "Mean Ugly Dirty Sport" steht. Das Spielprinzip ist so einfach wie brutal, zwei Mannschaften zu je 5 Spielern (2 Stürmer, 2, Verteidiger, 1 Spielmacher) stehen sich auf einem dem "American Football" ähnlichen Feld gegenüber und versuchen den sogenannten Flonk ,eine dem Ei aus dem Football ähnliche Kreatur, durch Pass- und Laufspiel in einen Bottich in der Endzone des Gegners zu befördern. Natürlich sind für die nicht so recht freiwilligen Mitspieler dieser Sportart noch ein paar besondere Gimmicks im Spiel versteckt. Zum einen ist Gewaltanwendung (inklusive Schlägereien) zu einem ordentlichen Maß toleriert, ja sogar erwünscht, desweiteren gibt es für das flonken (=punkten) per Wurf nur einen 1 Punkt, während das "dunken" 2 bringt. Der Haken beim "dunken" ist das sich vor dem Holztrog ein netter Wassergraben befindet und der der Spieler der auf die 2 Punkte aus ist muss baden gehen. Dies wäre nicht weiter schlimm, würde dieser Wassergraben je nach Region nicht von unfreundlichen Meeresbewohnern behaust, die immer hungrig sind. In höheren Ligen bieten die Spielfelder darüberhinaus diverse Hindernisse wie Baumstumpen und Wassertümpel. Auch gibt es ordentliche Strafen für Regelverstösse, was damit endet das Spieler die den eher schmächtigen Schiedsrichter anrempeln an Ort und Stelle mit dem Tode bestraft werden (da hat man besser einen ordentlichen Ersatzspieler parat). Auch ansonsten gilt für empfindlichere M.U.D.S.-Spieler die während des Spiels das zeitliche segnen, dass sie ersetzt werden müssen, den wer kein komplettes Team mehr stellen kann wird disqualifiziert (wodurch sich natürlich Alternativstrategien ergeben ein Spiel zu gewinnen).

Ihr übernehmt nun die Rolle eines Teammanagers und wenn gewünscht auch die Spielerrolle selbst (und das nicht nur alleine ihr könnt auch mit Freunden zusammen in einer Mannschaft spielen). Euer Ziel ist es euch von Liga zu Liga kämpfen (wobei jeder Kontinent dieser Fantasiewelt eine Liga darstellt), bis ihr die Meistertrophäe in Händen haltet. Ihr reist also von Stadt zu Stadt und müsst in jeder Stadt, das heimische Team besiegen. Dabei geht es natürlich nicht immer fair zu (eigentlich so gut wie nie). Korruption ist an der Tagesordnung, bei M.U.D.S. kann man einfach alles und jeden bestechen, vom Schiri über die gegnerischen Spieler bis hin zum Flonk (denn wenn dieser auf den Boden fällt, kann er sich immernoch aussuchen zu welchen Spielern er sich bewegt). In jeder Stadt könnt ihr den örtlichen Sklavenmarkt aufsuchen und sehen ob sich noch günstig ordentliches "Spielermaterial" aquirieren lässt (übrigens wie es sich für ein Fantasyszenario gehört ist dieses natürlich nicht nur menschliches, teilweise sogar nicht einmal humanoides). Am Spieltag können dann natürlich auch Wetten auf das Siegerteam abgeschlossen werden.

M.U.D.S. ist natürlich ein Spiel das sich selbst nicht wirklich ernst nimmt, spielerisch bietet es aber Einiges und im Multiplayermodus macht das ganze gleich nochmal soviel Spass.

Titel:M.U.D.S.Erscheinungsjahr:1990
Genre:(Fantasy)-SportVorgänger:Grand Monster Slam (1989)
Links: Test bei Kultpower.de (kein Power Play-Test)