Der Dunkle Turm

Stephen King ist der wohl bekannteste und erfolgreichste Autor des 20. Jahrhunderts. Er hat das Genre Horror neu geschrieben und hat 2004 seine wohl größte Journey beendet. Die Geschichte um Roland Gilead, sein ewiger Weg zum dunklen Turm und die Rettung seiner Welt.

Damals war ich 14 und bekam von meiner Tante zwei Bücher von Stephen King. Sie wusste wohl nichts mit mir anzufangen. Und Socken waren meiner Oma schon vorbestimmt. Nun, ich wusste, sie meinte es gut aber so wirklich was anfangen konnte ich damit nicht. Als ich mir die zwei Bände aber genauer anschaute, merkte ich, dass das nur zwei Teile von vieren sind. Muss ich dazu sagen, dass es sich hierbei um Band 1 und 3 handelte? »Schwarz« und »tot«. Schön so eine unvollständige Reihe. Aber erst mal nichts überstürzen und unnötig Band 2 und 4 kaufen – »Drei« und »Glas«. Wer weiß, was sich Stephen Edwin King dabei gedacht hatte.

Wie ich herausfand, hatte er sich doch etwas dabei gedacht. Und das schon sehr lange. »Schwarz« erschien bereits 1982. Bis Band vier vergingen geschlagene 15 Jahre.
Und damit noch kein Ende. Es erschienen drei weitere Bänder bis er seine Hauptdarsteller endlich zum geliebten Ziel bringt.

In über 4690 Seiten dreht sich alles um Roland Gilead, der letzte Revolverheld. Anfangs schleppt sich der Inhalt schwer durch das erste Band, oder ich war einfach zu jung. Ich denke aber das Einleitungsbücher, wie man dieses wohl mit Recht benennen darf, einfach ruhig anfangen sollten. Man soll sich immerhin erst einmal zurecht finden und nicht gleich erschlagen werden. Was Vampire? Roboter? Tot? Revolver? Turm?

Roland Gilead, der letzte Revolverheld Aber erst mal langsam anfangen: Roland der Revolvermann  sucht den Dunklen Turm, das einzigste Ziel in seinem Leben, die Rettung seiner Erde. Der Letzte seiner Art jagt unerbittlich den Mann in Schwarz, der Schlüssel für den Turm. Durch wüste Landschaften mit Geistermutanten, Dämonen und Vampiren geht die Reise schwer von der Hand, doch Roland erreicht Welten die seine Vorstellungskraft übersteigen. Türen in drei Neuzeiten bringen ihn in und zu neuen Menschen.
Mit neugewonnenen Freunden stehen weitere Gefahren an. Nicht selten wird von Ka-tet gesprochen, was mich immer an Yoga erinnerte aber doch realistisch erscheint. Warum sollte ein Mann aus einer anderen Welt, wo Roboterbären vorherrschen denn auch keine eigene Sprache haben.
Weiterhin erfährt man die Geschichte des Rolands Gilead in seinen ganzen Einzelheiten. Ja, irgendwie muss man doch rund 4700 Seiten voll kriegen. Was jetzt aber kein negative Bewertung sein soll. Ich liebe lange Bücher, wenn sie gut geschrieben sind und Sinn ergeben.

Sollte man jetzt denken, och nö, ziemlich viel Science Fiction und Fantasy, das ist nichts für mich, muss ich dazu sagen, dass auch Themen wie Liebe, Freundschaft, Drogenprobleme und sogar Vater- Sohn- Beziehung eingesetzt werden. Ein Roman für Groß und Klein also? Nein! Wer King kennt, weiß wie gerne er Fikalwörter und wirklich blutige Szenen ausschmückt. Also sperrt eure Kinder weg, es könnte abfärben ;-)

Ich habe viele Kritiken gelesen, die meinten ab Band fünf »Wolfsmond« gerät der Fantasy- Zyklus völlig außer Kontrolle, zumal in »Susannah« jetzt auch Stephen King im Buch selber auftaucht und die Story leicht absurd wird, aber ich denke, dass Buch verfolgt immer eine genaue Richtung. Obwohl ich selbst manchmal stutzig wurde, lässt einen der Bann nicht los und man will unbedingt wissen, wie die Reise endet.

Auf Band 6 und 7 musste ich sogar warten. Und ich hab wirklich gehofft, dass King doch seine zahlreichen anderen Ideen in Ruhe lässt und sich um Rolands Weg kümmert. Aber dann war es soweit, Weihnachten stand vor der Tür und »Susannah« und »Der Turm« lagen vor mir. Viel Zeit habe ich nicht wirklich gebraucht um die Saga zu Ende zu lesen.
Und ich war begeistert. Ein wunderbares Ausgehen und Abschluss einer langen Oddysee.

Eine Freundin war letztens bei mir, und sieht die sieben Bänder da stehen und sagt, dass sie noch nie Stephen King gelesen hat und es auch nicht tun würde. Da erinnerte ich mich an meine alte Englischlehrerin, die meinte King wäre ein Witz. Ihren Blick beschreibe ich jetzt mal nicht.

Aber an Alle, die ähnlich denken, sei gesagt: Unterschätzt nie einen Mann, der in mindestens weiteren 14 Büchern Anspielungen auf die Dunkle Turm- Reihe macht! Und das ist sein Ernst.

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